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Auf nach Laos – Eine laaange Busfahrt

Unser primäres Ziel in Laos war die weltberühmte UNESCO Kulturerbe Stadt Luang Prabang. Um dorthin zu gelangen, gibt es – fliegen ausgenommen – zwei Möglichkeiten:

Die erste ist eine 2-tägige Bootsfahrt über den Mekong. Klang erstmal ganz gut, bis wir uns etwas tiefer mit der Materie beschäftigten. Es gibt ein öffentliches Boot für rund 25€/Person, welches vornehmlich von preisbewussten Backpackern benutzt. Öffentlich heißt in diesem Fall wohl Holzklasse, also Holzbänke. In der Hauptsaison werden die Schiffe wohl so überbucht, dass nicht mal das garantiert ist, und das bei knapp 18 Stunden auf dem Boot. Typischer Fall von „You get what you pay for“… Natürlich gibt es auch „richtige“ Kreuzfahrtschiffe, aber da ist man locker bei 150€/Person, nur um dafür an einigen Dörfern zwischenzulanden und (mal wieder) ein wenig den Begriff „Menschenzoo“ mit Leben zu füllen. Auch das erschien uns nur bedingt erstrebenswert. Da wir gelesen hatten, dass beide Tage der Bootsfahrt relativ ähnlich seien, hatten wir kurz überlegt das „Speedboat“ zu nehmen, welches die Strecke an einem Tag schafft und nur unwesentlich teurer als das öffentliche „Slowboat“ ist. Nach ein paar Erfahrungsberichten zu verlorenem Gepäck bis hin zu Todesfällen war aber auch das keine wirkliche Option für uns.

Möglichkeit 2 geht vom Grenzübergang mit dem Bus in den Norden Laos – fast bis zur Grenze nach China – um dort den kleinen Ort Luang Namtha zu besuchen, welcher direkt an einem National Biodiversity Park gelegen ist (quasi ein Naturschutzgebiet). Von dort aus geht es weiter mit dem Bus nach Luang Prabang. Alternativ hatten wir sogar noch von einem kleinen Umweg gelesen, welcher dann eine Bootstour auf dem etwas weniger ausgebauten und damit hoffentlich schöneren Fluss Nam Ou gehört, welcher uns eigentlich eher zusagte.

Man merkt vielleicht, dass wir Möglichkeit 2 leicht präferierten, aber leider gab es dabei noch das Problem, dass die Hauptbeschäftigung in Luang Namtha wandern ist, was auf Grund von Kerstins Verletzung eher schwierig war. Allerdings kam uns die Bootsfahrt auf Holzbänken auch nicht so viel besser vor, weshalb wir uns trotzdem für Luang Namtha entschieden, um den Park zumindest mit dem Roller ein wenig erkunden zu können.

Nachdem wir an der Bushaltestelle in Chiang Rai erfahren hatten, dass von der laotischen Grenzstadt Huay Xai immer um 15:00 ein Bus nach Luang Namtha fährt, setzten wir uns also um 10:30 in den Bus von Chiang Rai nach Huay Xai, welcher direkt über die Grenze fährt und auch sämtliche Immigrationsangelegenheiten der Passagiere abwartet. Eigentlich eine echt gute Erfindung, vor allem wenn man die Alternative bedenkt: ein Bus zur Grenzstadt in Thailand, Ausstieg an einer Straßenkreuzung, Tuk Tuk zum thailändischen Grenzposten, Ausreise Thailand, neues Tuk Tuk über die Brücke zum laotischen Grenzposten (laufen ist verboten), Einreise Laos, und noch ein neues Tuk Tuk nach Huay Xai. Leider hatten wir unsere Rechnung ohne die Busfahrer in Laos gemacht, denn der 15:00 Bus wurde ohne Gründe einfach gestrichen, weshalb wir nach der Grenzübertretung 5 Stunden am Busbahnhof auf den 18:00 Bus warten mussten.

Als wir die Wartezeit dann endlich mit Mittagessen und Filme schauen überbrückt hatten und im Bus saßen, bekamen wir auch noch zu spüren, wie die laotischen Busfahrer so ticken. Nach einer Stunde wurde erstmal angehalten und irgendwas am Bus rumgedoktert (vermutlich Kühl- und Bremsflüssigkeit), nach weiteren 1,5 Stunden machte der Busfahrer dann einen Stopp, damit er 30 Minuten zu Abend essen konnte nur um 1 Stunde später in Luang Namtha anzukommen. Zwei Stopps für 3,5 Stunden Fahrt ist doch wirklich etwas übertrieben, oder?

Wie dem auch sei, wir sind irgendwann gegen 23:00 an unserem Hotel angekommen. Also schlappe 12 Stunden für lächerliche 400km Luftlinie… Wie wir uns in Luang Namtha geschlagen haben, steht dann im nächsten Eintrag!

Chiang Rai – Hotel Surfing … Ouch

Nach der tollen Erfahrung mit Jeab in Chiang Mai, hatten wir uns für Chiang Rai wieder eine Couchsurferin gesucht, welche bereit war uns zu hosten. Ihr Name ist Namson und sie leitet ein Hotel in Chiang Rai. Wir hatten zwar aus dem Profil erfahren, dass wir im Hotel schlafen würden, dass wir aber in den Genuss des kompletten Hotelbetriebs kommen würden, war uns zumindest nicht vollkommen klar. So bekamen wir ein Zimmer in einem der teuersten Hotels in Chiang Rai umsonst, inkl. Frühstück 🙂 Außerdem ist Namson auch noch unglaublich nett und hilfsbereit, wenn auch ziemlich beschäftigt weshalb wir uns bis auf ein gemeinsames Abendessen selbst beschäftigten.

Wie wir es uns ja bereits zur Angewohnheit gemacht hatten, mieteten wir uns direkt nach unserer Ankunft einen Roller – das Hotel hatte einen Partner, welcher die Roller direkt ins Hotel bringt – und fuhren los zu DEM Highlight von Chiang Rai. Dem weißen Tempel, Wat Rong Khun! Natürlich unglaublich touristisch, aber selbst nachdem wir jetzt schon einige Tempel gesehen hatten und langsam anfingen abzustumpfen, ist der Wat Rong Khun absolut einmalig! Außerdem fuhren wir auf dem Rückweg noch an einem monströs großen weiblichen Buddha vorbei.

Den nächsten Tag verbrachten wir wieder ebenfalls auf dem Roller um den Khun Korn Wasserfall anzuschauen, welchem eine ca. 45 minütige Wanderung durch den Urwald vorausgeht.

Hier sei mal eine kleine Kritik am Tourismusgeschäft in Thailand erlaubt. Es ist quasi unmöglich irgendwo ohne geführte Touren wandern zu gehen. Diese kurze Tour war wirklich eine Ausnahme, ansonsten ist immer ein Führer angesagt, da man sonst die Wege nicht einmal finden würde.

Naja wie dem auch sei. Die Wanderung war unglaublich schön und der Wasserfall echt atemberaubend. Das eigentliche Highlight wartete aber bis zum Rückweg auf uns. Wegen der Regenzeit hatten wir den Weg quasi komplett für uns alleine (wir sahen 3 andere Wandergruppen innerhalb von 2 Stunden), was vermutlich der einzige Grund war, dass Tobi auf einmal über unseren Köpfen ein rascheln hörte. Ein kurzer Blick nach oben bestätigte die Vermutung, dass gerade ein Rudel wilder Affen über unseren Köpfen hinwegrannte, wir denken weil sie vor uns flüchten wollten. Es war anschließend nämlich nur sehr schwierig sie im Urwald wieder auszumachen, geschweige denn zu fotografieren, denn jedes Mal wenn einer der Affen feststellte, dass wir ihn beobachteten, suchte er sofort das Weite. Ein paar sind uns aber trotzdem vor die Linse gelaufen 🙂

Am nächsten Tag stand der Norden von Chiang Rai auf der Tagesordnung, welcher Teeplantagen und wieder Wasserfälle für uns bereithalten sollte. Nach ca. 40km auf der Schnellstraße, bogen wir zum ersten Wasserfall ab und dann passierte es. Wir mussten über eine etwas schlammige Brücke in einem kleinen Dorf und – wenn auch bei langsamer Fahrt – rutschte uns auf einmal das Hinterrad weg und wir lagen auf der Straße. Es war zwar nicht sonderlich schlimm, aber unser – und vor allem Kerstins – Bein hatten fiese Schrammen abbekommen, welche wir erstmal versuchten mit etwas Wasser aus der Trinkflasche notdürftig zu säubern. Hier konnten wir auch wieder einmal die Gastfreundschaft der Thailänder bewundern, denn innerhalb von wenigen Minuten standen 7 Dorfbewohner mit Verbandszeug, Alkohol (zum Säubern, nicht zum Trinken 🙂 ) und Jod um uns herum, um uns notdürftig zu verarzten.

So ganz geheuer war uns vor allem Kerstins Wunde aber nicht, weshalb wir direkt zurück zum Hotel fuhren, um die Wunde nochmals besser auswaschen zu können. Bei der Nachfrage nach ein paar Watte-Tupfern an der Rezeption stellte sich dann glücklicherweise heraus, das Namsons Tante eine pensionierte Krankenschwester ist, welche Kerstins Wunde dann nochmal genauer unter die Lupe nahm und gründlich säuberte. Ihre anfängliches Drängen, dass wir doch bitte ins Krankenhaus sollten, konnten wir mit dem Hinweis auf unsere Tetanus Impfung entkräften, denn wir wollten nur ungern den kompletten Nachmittag im Krankenhaus verbringen.

Abends aßen wir dann noch im Hotelrestaurant zusammen mit Namson zu Abend, um uns ein wenig auszutauschen und am nächsten Morgen wurden wir (nach ein wenig verkorkstem Zeitmanagement durch das nochmalige Reinigen und Untersuchen der Wunde von Namsons Tante) vom Hotelpersonal zum Busbahnhof gefahren, um mit dem Bus nach Laos aufzubrechen.

Der Roller war übrigens auch leicht verschrammt, was uns in Deutschland aber vermutlich ein kleines Vermögen gekostet hätte, kostete uns 25€ für die Ersatzteile…

Wie wir die Busfahrt überstanden und ob Laos uns reingelassen hat, steht dann im nächsten Eintrag 🙂

Zurück in Chiang Mai und ein dickes Vergnügen

Der Flug von Mae Hong Son nach Chiang Mai dauert nur ca. 30 Minuten, doch irgendwie schaffen es die Stewards in den vielleicht 10 Minuten zwischen Start und Landeanflug einen Service anzubieten.

Zurück am Flughafen fuhren wir erstmal wieder mit dem Airport Shuttle zurück zu dem Hostel, in dem wir uns auch beim ersten mal schon eingenistet hatten und machten uns direkt im Anschluss mit einem Roller auf zum Tempel „Wat Phra That Doi Suthep“, welcher außerhalb der Stadt auf einem relativ hohen Berg mitten im Nationalpark liegt. Daher waren wir tatsächlich recht froh, dass uns die nette Dame vom Rollerverleih den 125cc Roller aufgeschwatzt hatte, da die Fahrt dadurch deutlich verkürzt wurde. Der Tempel selbst ist zwar sehr touristisch, aber auch einer der schönsten die wir bis jetzt gesehen hatten und so nahmen wir die „300 meditativen Stufen“ (O-Ton des Reiseführers) von der Straße zum Tempelkomplex auch ohne größere Mühe in Angriff und genossen den Ausblick auf Chiang Mai.

Am nächsten Tag stand dann das nächste Highlight auf dem Programm. Wir wollten unbedingt etwas mit Elefanten machen, es stellte sich aber als gar nicht so leicht heraus, eine Tour zu finden, welche die Elefanten nicht als reine Packesel oder Schaufensterpuppen verwendet. Nach einigen Stunden Suche, Bewertungen lesen und Anfragen schreiben, haben wir uns schlussendlich für die „Elephant Discovery“ Tour entschieden.

Los ging es um 7:15 in der Früh, 3 Stunden mit dem Auto über Stock und Stein hin zu einem vollkommen abgelegenen Dorf mitten im Dschungel. Dort warteten 4 Elefanten und ein Baby-Elefant (9 Monate) darauf, von uns gefüttert, gewaschen und nochmal gefüttert zu werden. Ganz schön gefräßig diese Dickhäuter… Eigentlich ist die Tour für 4-8 Personen ausgelegt (max. 2 Personen pro Elefant), aber da wir mitten in der Regenzeit und damit in der Nebensaison sind, gab es außer uns keine anderen Teilnehmer, weshalb wir alle Elefanten für uns alleine hatten. Deshalb durften wir auch – entgegen unserer gebuchten Option 2 Personen / Elefant – jeder auf einem eigenen Elefanten reiten. Ja genau, wir sind tatsächlich auf den Dickhäutern geritten, und zwar nicht so pferdemäßig auf dem Rücken, sondern im Nacken direkt hinter den Ohren. Wir wissen auch, dass das Reiten ethisch ein bisschen inkorrekt ist, aber 1. hatten die Elefanten keinen 100kg schweren Korb auf dem Rücken und 2. nicht wie bei anderen Touren 4 Touristen, sondern lediglich maximal 2. In unserem Fall dann eben nur uns zwei Leichtgewichter und wir glauben kaum, dass die uns überhaupt wahrgenommen haben. Zumindest hat es sie beim quasi durchgehenden Fressen während des Ausritts nicht abgehalten und haben ständig mit den Ohren gewackelt (was wohl das Pendant zum Schwanzwedeln beim Hund darstellt 🙂 )…

Zurück am Ausgangspunkt wurden die Elefanten dann noch mit einem Vitamin-Bällchen (aus Reis, Getreide, Banane und Dattel) gefüttert und anschließend nochmal gewaschen. Vor allem das Baby hatte daran einen riesen Spaß! Zumindest sah es so aus, denn außer dem Rüssel war es komplett unter Wasser :-). Verspielt war es auch noch. Wenn man mit beiden Händen an seine Stirn gefasst hat, fing es an zu spielen. Das heißt: Einmal feste drauf losschieben. Da merkt man mal wie viel Kraft so ein kleines Ding haben kann…

Allgemein, schienen sich die Dorfbewohner wirklich rührend um die Elefanten zu kümmern. Natürlich sind die Elefanten domestiziert und auch ein wenig trainiert, aber andererseits können sie sich auch frei im Dschungel bewegen und kommen eigentlich nur ins Dorf, weil sie wissen dass dort morgens eine Mahlzeit auf sie wartet. Natürlich können wir das nur schlecht nachprüfen, aber der Eindruck war auf jeden Fall durch und durch positiv, vor allem nachdem wir ja in Pai schon diesen armen angeketteten und zur Schaufensterpuppe verdonnerten Elefanten gesehen hatten…

Alles in allem auf jeden Fall ein gelungener und erschöpfender Tag, der dann aber noch mit einem Abendessen mit Jeab und zwei Freunden in einem schicken thailändischen Restaurant und typischer thailändischer Mitternachtssnacks (soll heißen, Toast mit warmer Milch und Milchshakes) gekrönt wurde.

Am nächsten Morgen ging es dann weiter zu unserer letzten Station in Thailand – Chiang Rai. Aber das ist wie immer eine andere Geschichte…

Mae Hong Son

Mae Hong Son ist weitere 3 Stunden Mini-Van von Pai entfernt, dementsprechend kamen wir nach unserer Abfahrt in Pai um 18:00 Uhr erst weit nach Einbruch der Dunkelheit an (da wir so nah am Äquator sind, wird es nämlich schon gegen 18:30 dunkel). Da Mae Hong Son so klein und relativ untouristisch ist, gab es nicht mal Tuk-Tuks, weshalb wir vom Busbahnhof zu unserem AirBnB laufen mussten. Nach 3 Stunden im Bus taten die 1,5 km Fußmarsch aber doch relativ gut 🙂

Am nächsten Morgen verfolgten wir dann den gleichen Plan, der auch in Pai schon so gut funktioniert hatte. Roller leihen und raus aus der Stadt. Das stellte sich aber als schwieriger heraus als angenommen, da es scheinbar nur einen Rollerverleih gibt und der will erstmal gefunden werden. Aber nach ein wenig rumfragen (fragen bedeutet in diesem Fall eher Hände, Füße und Google translate) stöberten wir den Verleih auf und konnten uns auf den Weg in den Mae Surin Nationalpark machen. Leider bekamen wir hier zum ersten mal die Nachteile der Regenzeit zu spüren, denn die Straße zur Hauptattraktion – dem „Mae Surin Wasserfall“ – war leider gesperrt. Wir hatten uns aber zwei andere Wasserfälle auserkoren, die wir besichtigen wollten: den Pha Bong und Pha Suea. Die Fahrt zum ersten stellte sich als schwieriger heraus als gedacht, denn wegen der Regenzeit war die Straße ca. 10-20 cm überflutet. Zuerst wollten wir schon umkehren, doch dann kam ein netter Thai, der uns anwies einfach mit ein bisschen Schwung durchzufahren. Ganz geheuer war uns dabei nicht, aber gesagt getan und tatsächlich kamen wir unbeschadet durch. Nur um 100m später vor der nächsten Überflutung zu stehen, aber nach ein wenig zögern und testen der Tiefe probierten wir es einfach nochmal, und siehe da auch hier kamen wir durch. Aber aller guten Dinge sind nun mal drei und so standen wir 200m später vor der größten Überflutung. Die war uns dann nicht mehr ganz geheuer, weshalb wir den Roller abstellten und die letzten 400m zu Fuß bewältigten. Der Wasserfall selbst war zwar eher unspektakulär aber in diesem Fall zählt wohl das Motto: „Der Weg ist das Ziel“ 🙂

Der Pha Suea Wasserfall war dann schon deutlich spektakulärer, vor allem weil schon die Fahrt dorthin von einer traumhaft-malerischen Landschaft aus Reisfeldern und Urwald geprägt war. Die Dame vom Rollerverleih hatte uns zwar auf Grund des Regens verboten den steilen Berg mit dem kleinen 110cc Roller zu befahren, aber wir probierten es glücklicherweise trotzdem, denn wie sich herausstellte hatte sie maßlos übertrieben. Auf dem Weg zurück legten wir dann noch einige Zwischenstopps in den Reisfeldern ein, absolutes Highlight hier war die „Bamboo Bridge“ mit dazugehörigem Tempel. Außerdem besichtigten wir zum Sonnenuntergang noch den Tempel auf dem Berg in Mae Hong Son.

Ach ja, eigentlich wollten wir noch eines der beiden Dörfer mit den hier wohnenden „Langhalsfrauen“ besuchen. Eine Besichtigung läuft wohl in der Regel folgendermaßen: Man kauft sich ein Eintrittsticket für 5€ (wohl gemerkt, Eintritt für das Betreten eines Dorfes!!!) und schlendert durch einen Markt, auf welchem die Frauen den üblichen Ramsch für Touristen verkaufen. Ganz nebenbei kann man dann Selfies mit den Frauen schießen. Nachdem wir das und einige Kritiken gelesen hatten, kam uns die Bezeichnung „Menschenzoo“ ziemlich passend vor, weshalb wir von einem Besuch absahen…

Am nächsten Morgen ging es dann mit einem 20€-Flug im Propeller-Flugzeug zurück nach Chiang Mai, aber was wir dort erlebten steht im nächsten Eintrag 🙂

Pai

Nach 4 Stunden Fahrt in einem dieser in Thailand üblichen Minivans, waren wir also in Pai angekommen. Jeab hatte uns bereits gewarnt, dass Pai ein Paradies für (gras-rauchende) Backpacker ist und dementsprechend waren wir fast auf alles vorbereitet. Es stellte sich allerdings als deutlich weniger schlimm heraus als befürchtet. Ja hier sind Backpacker ohne Ende und wo viele Backpacker sind, ist bekanntlich auch das gute alte Gras nicht weit, aber: ob es nun an der Nebensaison lag oder daran, dass wir einfach schon „schlimmeres“ (siehe Byron Bay in Australien) gesehen haben, so richtig geschockt hat es uns wie gesagt nicht.

Im Gegenteil, wir hatten ein super Bungalow am See ergattert und der Besitzer Chalee ist definitiv einer der fürsorglichsten AirBnB Hosts, die wir bis jetzt kennengelernt haben. Da der See etwas außerhalb des Dorfes lag, lieh er uns Fahrräder um nachts das Dorf noch ein wenig unsicher zu machen und fuhr uns am nächsten Tag direkt zum Rollerverleih. Ja genau, wir wollten uns nämlich zum ersten mal einen Roller ausleihen!!! 😎

Das Ausleihen ist wie alles in Thailand: Super einfach und unkompliziert (auch wenn man den Reisepass immer als Pfand zurücklassen muss, was uns eigentlich sehr widerstrebt…). Gekostet hat der Spaß übrigens 200 Baht (ca. 5€) für Helme, Roller inkl. Versicherung und Benzin. Mit diesem Flitzer fuhren wir dann eine ca. 30km lange Rundtour um Pai herum, um die wichtigsten Naturphänomene der Gegend zu bewundern. Da gibt es zum einen den Pai Canyon, mehrere Wasserfälle, einen Tempel und eine schicke alte Brücke.

Und dann ging es Abends auch schon weiter zum eigentlichen Ziel dieses Trips, Mae Hong Son. Pai war nämlich eigentlich nur ungewollter Zwischenstopp, da der Bus von Chiang Mai nach Mae Hong Son entgegen der Infos aus dem Reiseführer nicht 4 sondern 6 Stunden benötigt und das fanden wir irgendwie ein bisschen viel Zeitverschwendung, deshalb dieser wirklich gelungene Zwischenstopp in Pai 🙂

3 Flüge, 5 Zeitzonen und mal wieder Couchsurfen — Los geht’s nach Chiang Mai

Nun war es also wieder so weit. Genau 701 Tage nach dem Abflug zu unserer Weltreise standen wir wieder am Münchner Flughafen, im selben Terminal der gleichen Fluggesellschaft und dem selben Ziel: Dubai! Naja, diesmal ja nur für 4 Stunden, aber wir wollten die Analogie mal rausstellen.

Zum Flug von München über Dubai und Bangkok nach Chiang Mai gibt es eigentlich nicht viel zu sagen, außer dass er seeeeeehr lang ist, Emirates einfach eine tolle Airline ist, der A380 einfach ein cooles Flugzeug ist, die Liegestühle im Flughafen von Dubai leider nicht mit dem bequemen Boden vom Flughafen in Dallas mithalten können und Bangkok Airways (mit welcher wir von Bangkok nach Chiang Mai flogen) so oft Verspätung hat, dass die Lounge für sämtliche Fluggäste zur Verfügung steht. Wir hatten mit schlappen 4 Stunden Verspätung sogar noch Glück gehabt (wegen eines Problems an er Turbine, auch nicht so doll…)! Allerdings müssen wir wohl fairerweise anmerken, dass wir ohne die Verspätung den Flug vermutlich verpasst hätten, da unser Emirates Flug von Dubai nach Bangkok wegen einer defekten Tür 30 Minuten Verspätung hatte (und wir fliegt schon gerne in nem A380 ohne Türen???). Naja, so viel zum Flug.

Endlich in Chiang Mai angekommen, nahmen wir einen Airport Shuttle zu unserem AirBnB für die erste Nacht (für 11€/Nacht). Dabei kamen wir zufälligerweise direkt am Saturday Night Walking Market vorbei, welchen wir nach dem Check-In natürlich direkt noch unsicher machten, um den JetLag nicht den Hauch einer Chance zu geben. Wer schon mal auf einem asiatischen Nachtmarkt war, weiß wie es da zu geht, wer nicht sollte das schleunigst mal nachholen 🙂
Am nächsten Morgen wurden wir dann von Jeab, unserer ersten Couchsurfing Hostess, vor unserem AirBnB abgeholt. Eigentlich wollten wir auch die folgenden zwei Nächte bei ihr verbringen, aber da sie sich in Sri Lanka eine Lebensmittelvergiftung eingefangen hatte, dachten wir es wäre anständiger im „Hotel“ zu bleiben. Sie wollte aber trotz ihrer Krankheit den Tag mit uns verbringen – was wir natürlich ohne zu zögern annahmen – und zeigte uns eine geniales Cafe, half uns bei unserem ersten thailändischen Restaurant-Besuch und fuhr mit uns anschließend zu einem Reisfeld in der Umgebung von Chiang Mai. Das Reisfeld selbst war zwar unspektakulär, aber definitiv sehenswert und außerdem war direkt daneben ein super idyllisches Cafe. Außerdem hat es auch einen ganz eigenen Charme, mal mitten durch ein Reisfeld zu stiefeln 😉 Jeab nahm uns anschließend noch mit zu sich nach Hause um uns einen Thai-Crepes probieren zu lassen und servierte uns sogar noch eine Drachenfrucht. Was es hier nicht alles gibt 🙂

Abends fuhr sie uns dann wieder in die Stadt um mit uns durch den Sunday Night Market zu schlendern. Vor allem Dank Jeab war das der perfekte Start in unser Thai-Abenteuer. Außerdem beantwortete sie uns auch jede noch so bescheuerte Frage über Thailand, weshalb wir jetzt hoffentlich einige der größten Fettnäpfchen umschiffen können!

Der nächste Tag war leider verregnet (doofe Regenzeit 😉 ) deshalb schlenderten wir nur nochmal ein wenig durch die Stadt um (wer hätte das gedacht) gefühlt 10 Tempel anzuschauen, bevor wir mit dem Bus Richtung Pai aufbrachen. Aber das ist eine andere Geschichte!