Nach der tollen Erfahrung mit Jeab in Chiang Mai, hatten wir uns für Chiang Rai wieder eine Couchsurferin gesucht, welche bereit war uns zu hosten. Ihr Name ist Namson und sie leitet ein Hotel in Chiang Rai. Wir hatten zwar aus dem Profil erfahren, dass wir im Hotel schlafen würden, dass wir aber in den Genuss des kompletten Hotelbetriebs kommen würden, war uns zumindest nicht vollkommen klar. So bekamen wir ein Zimmer in einem der teuersten Hotels in Chiang Rai umsonst, inkl. Frühstück 🙂 Außerdem ist Namson auch noch unglaublich nett und hilfsbereit, wenn auch ziemlich beschäftigt weshalb wir uns bis auf ein gemeinsames Abendessen selbst beschäftigten.
Wie wir es uns ja bereits zur Angewohnheit gemacht hatten, mieteten wir uns direkt nach unserer Ankunft einen Roller – das Hotel hatte einen Partner, welcher die Roller direkt ins Hotel bringt – und fuhren los zu DEM Highlight von Chiang Rai. Dem weißen Tempel, Wat Rong Khun! Natürlich unglaublich touristisch, aber selbst nachdem wir jetzt schon einige Tempel gesehen hatten und langsam anfingen abzustumpfen, ist der Wat Rong Khun absolut einmalig! Außerdem fuhren wir auf dem Rückweg noch an einem monströs großen weiblichen Buddha vorbei.
Den nächsten Tag verbrachten wir wieder ebenfalls auf dem Roller um den Khun Korn Wasserfall anzuschauen, welchem eine ca. 45 minütige Wanderung durch den Urwald vorausgeht.
Hier sei mal eine kleine Kritik am Tourismusgeschäft in Thailand erlaubt. Es ist quasi unmöglich irgendwo ohne geführte Touren wandern zu gehen. Diese kurze Tour war wirklich eine Ausnahme, ansonsten ist immer ein Führer angesagt, da man sonst die Wege nicht einmal finden würde.
Naja wie dem auch sei. Die Wanderung war unglaublich schön und der Wasserfall echt atemberaubend. Das eigentliche Highlight wartete aber bis zum Rückweg auf uns. Wegen der Regenzeit hatten wir den Weg quasi komplett für uns alleine (wir sahen 3 andere Wandergruppen innerhalb von 2 Stunden), was vermutlich der einzige Grund war, dass Tobi auf einmal über unseren Köpfen ein rascheln hörte. Ein kurzer Blick nach oben bestätigte die Vermutung, dass gerade ein Rudel wilder Affen über unseren Köpfen hinwegrannte, wir denken weil sie vor uns flüchten wollten. Es war anschließend nämlich nur sehr schwierig sie im Urwald wieder auszumachen, geschweige denn zu fotografieren, denn jedes Mal wenn einer der Affen feststellte, dass wir ihn beobachteten, suchte er sofort das Weite. Ein paar sind uns aber trotzdem vor die Linse gelaufen 🙂
Am nächsten Tag stand der Norden von Chiang Rai auf der Tagesordnung, welcher Teeplantagen und wieder Wasserfälle für uns bereithalten sollte. Nach ca. 40km auf der Schnellstraße, bogen wir zum ersten Wasserfall ab und dann passierte es. Wir mussten über eine etwas schlammige Brücke in einem kleinen Dorf und – wenn auch bei langsamer Fahrt – rutschte uns auf einmal das Hinterrad weg und wir lagen auf der Straße. Es war zwar nicht sonderlich schlimm, aber unser – und vor allem Kerstins – Bein hatten fiese Schrammen abbekommen, welche wir erstmal versuchten mit etwas Wasser aus der Trinkflasche notdürftig zu säubern. Hier konnten wir auch wieder einmal die Gastfreundschaft der Thailänder bewundern, denn innerhalb von wenigen Minuten standen 7 Dorfbewohner mit Verbandszeug, Alkohol (zum Säubern, nicht zum Trinken 🙂 ) und Jod um uns herum, um uns notdürftig zu verarzten.
So ganz geheuer war uns vor allem Kerstins Wunde aber nicht, weshalb wir direkt zurück zum Hotel fuhren, um die Wunde nochmals besser auswaschen zu können. Bei der Nachfrage nach ein paar Watte-Tupfern an der Rezeption stellte sich dann glücklicherweise heraus, das Namsons Tante eine pensionierte Krankenschwester ist, welche Kerstins Wunde dann nochmal genauer unter die Lupe nahm und gründlich säuberte. Ihre anfängliches Drängen, dass wir doch bitte ins Krankenhaus sollten, konnten wir mit dem Hinweis auf unsere Tetanus Impfung entkräften, denn wir wollten nur ungern den kompletten Nachmittag im Krankenhaus verbringen.
Abends aßen wir dann noch im Hotelrestaurant zusammen mit Namson zu Abend, um uns ein wenig auszutauschen und am nächsten Morgen wurden wir (nach ein wenig verkorkstem Zeitmanagement durch das nochmalige Reinigen und Untersuchen der Wunde von Namsons Tante) vom Hotelpersonal zum Busbahnhof gefahren, um mit dem Bus nach Laos aufzubrechen.
Der Roller war übrigens auch leicht verschrammt, was uns in Deutschland aber vermutlich ein kleines Vermögen gekostet hätte, kostete uns 25€ für die Ersatzteile…
Wie wir die Busfahrt überstanden und ob Laos uns reingelassen hat, steht dann im nächsten Eintrag 🙂