Zurück in Chiang Mai und ein dickes Vergnügen

Der Flug von Mae Hong Son nach Chiang Mai dauert nur ca. 30 Minuten, doch irgendwie schaffen es die Stewards in den vielleicht 10 Minuten zwischen Start und Landeanflug einen Service anzubieten.

Zurück am Flughafen fuhren wir erstmal wieder mit dem Airport Shuttle zurück zu dem Hostel, in dem wir uns auch beim ersten mal schon eingenistet hatten und machten uns direkt im Anschluss mit einem Roller auf zum Tempel „Wat Phra That Doi Suthep“, welcher außerhalb der Stadt auf einem relativ hohen Berg mitten im Nationalpark liegt. Daher waren wir tatsächlich recht froh, dass uns die nette Dame vom Rollerverleih den 125cc Roller aufgeschwatzt hatte, da die Fahrt dadurch deutlich verkürzt wurde. Der Tempel selbst ist zwar sehr touristisch, aber auch einer der schönsten die wir bis jetzt gesehen hatten und so nahmen wir die „300 meditativen Stufen“ (O-Ton des Reiseführers) von der Straße zum Tempelkomplex auch ohne größere Mühe in Angriff und genossen den Ausblick auf Chiang Mai.

Am nächsten Tag stand dann das nächste Highlight auf dem Programm. Wir wollten unbedingt etwas mit Elefanten machen, es stellte sich aber als gar nicht so leicht heraus, eine Tour zu finden, welche die Elefanten nicht als reine Packesel oder Schaufensterpuppen verwendet. Nach einigen Stunden Suche, Bewertungen lesen und Anfragen schreiben, haben wir uns schlussendlich für die „Elephant Discovery“ Tour entschieden.

Los ging es um 7:15 in der Früh, 3 Stunden mit dem Auto über Stock und Stein hin zu einem vollkommen abgelegenen Dorf mitten im Dschungel. Dort warteten 4 Elefanten und ein Baby-Elefant (9 Monate) darauf, von uns gefüttert, gewaschen und nochmal gefüttert zu werden. Ganz schön gefräßig diese Dickhäuter… Eigentlich ist die Tour für 4-8 Personen ausgelegt (max. 2 Personen pro Elefant), aber da wir mitten in der Regenzeit und damit in der Nebensaison sind, gab es außer uns keine anderen Teilnehmer, weshalb wir alle Elefanten für uns alleine hatten. Deshalb durften wir auch – entgegen unserer gebuchten Option 2 Personen / Elefant – jeder auf einem eigenen Elefanten reiten. Ja genau, wir sind tatsächlich auf den Dickhäutern geritten, und zwar nicht so pferdemäßig auf dem Rücken, sondern im Nacken direkt hinter den Ohren. Wir wissen auch, dass das Reiten ethisch ein bisschen inkorrekt ist, aber 1. hatten die Elefanten keinen 100kg schweren Korb auf dem Rücken und 2. nicht wie bei anderen Touren 4 Touristen, sondern lediglich maximal 2. In unserem Fall dann eben nur uns zwei Leichtgewichter und wir glauben kaum, dass die uns überhaupt wahrgenommen haben. Zumindest hat es sie beim quasi durchgehenden Fressen während des Ausritts nicht abgehalten und haben ständig mit den Ohren gewackelt (was wohl das Pendant zum Schwanzwedeln beim Hund darstellt 🙂 )…

Zurück am Ausgangspunkt wurden die Elefanten dann noch mit einem Vitamin-Bällchen (aus Reis, Getreide, Banane und Dattel) gefüttert und anschließend nochmal gewaschen. Vor allem das Baby hatte daran einen riesen Spaß! Zumindest sah es so aus, denn außer dem Rüssel war es komplett unter Wasser :-). Verspielt war es auch noch. Wenn man mit beiden Händen an seine Stirn gefasst hat, fing es an zu spielen. Das heißt: Einmal feste drauf losschieben. Da merkt man mal wie viel Kraft so ein kleines Ding haben kann…

Allgemein, schienen sich die Dorfbewohner wirklich rührend um die Elefanten zu kümmern. Natürlich sind die Elefanten domestiziert und auch ein wenig trainiert, aber andererseits können sie sich auch frei im Dschungel bewegen und kommen eigentlich nur ins Dorf, weil sie wissen dass dort morgens eine Mahlzeit auf sie wartet. Natürlich können wir das nur schlecht nachprüfen, aber der Eindruck war auf jeden Fall durch und durch positiv, vor allem nachdem wir ja in Pai schon diesen armen angeketteten und zur Schaufensterpuppe verdonnerten Elefanten gesehen hatten…

Alles in allem auf jeden Fall ein gelungener und erschöpfender Tag, der dann aber noch mit einem Abendessen mit Jeab und zwei Freunden in einem schicken thailändischen Restaurant und typischer thailändischer Mitternachtssnacks (soll heißen, Toast mit warmer Milch und Milchshakes) gekrönt wurde.

Am nächsten Morgen ging es dann weiter zu unserer letzten Station in Thailand – Chiang Rai. Aber das ist wie immer eine andere Geschichte…

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