Auf nach Laos – Eine laaange Busfahrt

Unser primäres Ziel in Laos war die weltberühmte UNESCO Kulturerbe Stadt Luang Prabang. Um dorthin zu gelangen, gibt es – fliegen ausgenommen – zwei Möglichkeiten:

Die erste ist eine 2-tägige Bootsfahrt über den Mekong. Klang erstmal ganz gut, bis wir uns etwas tiefer mit der Materie beschäftigten. Es gibt ein öffentliches Boot für rund 25€/Person, welches vornehmlich von preisbewussten Backpackern benutzt. Öffentlich heißt in diesem Fall wohl Holzklasse, also Holzbänke. In der Hauptsaison werden die Schiffe wohl so überbucht, dass nicht mal das garantiert ist, und das bei knapp 18 Stunden auf dem Boot. Typischer Fall von „You get what you pay for“… Natürlich gibt es auch „richtige“ Kreuzfahrtschiffe, aber da ist man locker bei 150€/Person, nur um dafür an einigen Dörfern zwischenzulanden und (mal wieder) ein wenig den Begriff „Menschenzoo“ mit Leben zu füllen. Auch das erschien uns nur bedingt erstrebenswert. Da wir gelesen hatten, dass beide Tage der Bootsfahrt relativ ähnlich seien, hatten wir kurz überlegt das „Speedboat“ zu nehmen, welches die Strecke an einem Tag schafft und nur unwesentlich teurer als das öffentliche „Slowboat“ ist. Nach ein paar Erfahrungsberichten zu verlorenem Gepäck bis hin zu Todesfällen war aber auch das keine wirkliche Option für uns.

Möglichkeit 2 geht vom Grenzübergang mit dem Bus in den Norden Laos – fast bis zur Grenze nach China – um dort den kleinen Ort Luang Namtha zu besuchen, welcher direkt an einem National Biodiversity Park gelegen ist (quasi ein Naturschutzgebiet). Von dort aus geht es weiter mit dem Bus nach Luang Prabang. Alternativ hatten wir sogar noch von einem kleinen Umweg gelesen, welcher dann eine Bootstour auf dem etwas weniger ausgebauten und damit hoffentlich schöneren Fluss Nam Ou gehört, welcher uns eigentlich eher zusagte.

Man merkt vielleicht, dass wir Möglichkeit 2 leicht präferierten, aber leider gab es dabei noch das Problem, dass die Hauptbeschäftigung in Luang Namtha wandern ist, was auf Grund von Kerstins Verletzung eher schwierig war. Allerdings kam uns die Bootsfahrt auf Holzbänken auch nicht so viel besser vor, weshalb wir uns trotzdem für Luang Namtha entschieden, um den Park zumindest mit dem Roller ein wenig erkunden zu können.

Nachdem wir an der Bushaltestelle in Chiang Rai erfahren hatten, dass von der laotischen Grenzstadt Huay Xai immer um 15:00 ein Bus nach Luang Namtha fährt, setzten wir uns also um 10:30 in den Bus von Chiang Rai nach Huay Xai, welcher direkt über die Grenze fährt und auch sämtliche Immigrationsangelegenheiten der Passagiere abwartet. Eigentlich eine echt gute Erfindung, vor allem wenn man die Alternative bedenkt: ein Bus zur Grenzstadt in Thailand, Ausstieg an einer Straßenkreuzung, Tuk Tuk zum thailändischen Grenzposten, Ausreise Thailand, neues Tuk Tuk über die Brücke zum laotischen Grenzposten (laufen ist verboten), Einreise Laos, und noch ein neues Tuk Tuk nach Huay Xai. Leider hatten wir unsere Rechnung ohne die Busfahrer in Laos gemacht, denn der 15:00 Bus wurde ohne Gründe einfach gestrichen, weshalb wir nach der Grenzübertretung 5 Stunden am Busbahnhof auf den 18:00 Bus warten mussten.

Als wir die Wartezeit dann endlich mit Mittagessen und Filme schauen überbrückt hatten und im Bus saßen, bekamen wir auch noch zu spüren, wie die laotischen Busfahrer so ticken. Nach einer Stunde wurde erstmal angehalten und irgendwas am Bus rumgedoktert (vermutlich Kühl- und Bremsflüssigkeit), nach weiteren 1,5 Stunden machte der Busfahrer dann einen Stopp, damit er 30 Minuten zu Abend essen konnte nur um 1 Stunde später in Luang Namtha anzukommen. Zwei Stopps für 3,5 Stunden Fahrt ist doch wirklich etwas übertrieben, oder?

Wie dem auch sei, wir sind irgendwann gegen 23:00 an unserem Hotel angekommen. Also schlappe 12 Stunden für lächerliche 400km Luftlinie… Wie wir uns in Luang Namtha geschlagen haben, steht dann im nächsten Eintrag!

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