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Luang Prabang – Paradies???

Luang Prabang ist das touristische Herz von Laos und wurde uns von vielen Seiten als DAS HIGHLIGHT von Laos angepriesen. Die Leser eines englischen Reisemagazins wählen es wohl regelmäßig zum lohnendsten Städtereiseziel weltweit. Dementsprechend setzten wir uns voller Vorfreude in den gebuchten Mini-Van um in 7(!!!) Stunden die 350km von Luang Namtha nach Luang Prabang zu überbrücken. Nur ein Tipp: Nehmt NIE einen Mini-Van für eine Strecke von über 2 Stunden. Die Dinger sind unbequemer wie jeder noch so schlechte Bus. Kerstin bekam ausgerechnet an ihrem verletzten Bein eine leichte Schwellung am Fuß… Man muss allerdings auch sagen, dass die Landschaft teilweise wirklich schön war!!!

Angekommen setzen wir uns erstmal wieder in eines der obligatorischen Tuk-Tuks zum Hotel und hier wartete bereits ein Willkommensdrink, ein schönes Zimmer und ein Teller Obst auf uns. Was nach teurem Hotel klingt, ist lediglich ein 13€ 1-Sterne-Hotel mit Einzelzimmer. Nachdem wir die Füße ein wenig ausgestreckt hatten, gingen wir noch zum Nachtmarkt in der Innenstadt, wohin es uns die nächsten Tag auch noch des Öfteren verschlagen sollte, da die Stadt einfach eine unglaublich gelassene und ruhige Atmosphäre ausstrahlte!!!

Außerdem verlängerten wir nach der Minivan Erfahrung unseren Aufenthalt um 2 Tage, da wir die anderen beiden Ziele (Ebene der Tonkrüge und Vien Viang) auf Grund von weiteren 4-6 Stunden in einem solchen Minivan einfach nicht mehr machen wollten. Außerdem hofften wir dadurch Kerstins Bein die nötige Ruhe zu geben um sich möglichst vollständig auszukurieren.

Daher bestanden die nächsten beiden Tage aus einer Roller-Tour rund um die Stadt, mit zwei wunderschönen Wasserfällen als absolute Highlights (Kuang Si mit 5 Stufen und Tad Sae welcher nur mit einem Boot erreichbar ist). Am Kuang Si Wasserfall gibt es außerdem eine Auffangstation für Bären, da diese auf Grund ihres angeblich heilenden Speichels in Asien oft gefangen werden. Außerdem mieteten wir uns ein Boot um den Mekong aufwärts zu fahren und die Höhle der tausend Buddhas anzuschauen. Die Höhle selbst ist recht sehenswert, wenn auch etwas überlaufen, allerdings ist die Bootsfahrt wirklich atemberaubend und wir bedauerten es ein wenig nicht doch die 2-tägige Fahrt nach Luang Prabang gemacht zu haben… Aber das heben wir uns einfach für das nächste mal auf 🙂

Außerdem besuchten wir einige Dörfer auf der anderen Flussseite und buchten einen eintägigen laotischen Kochkurs inklusive Führung durch einen lokalen Markt. Neben der Zubereitung einiger laotischer Gerichte (welche bis auf den intensiven Koriander) echt super schmeckten, bekamen wir sogar noch ein Kochbuch zum Nachkochen.

Alles in allem ein sehr gelungener wenn auch ruhiger Aufenthalt in Laos!

Nach der Erfahrung mit den Bussen, hatten wir auch einen anderen Teil unserer Route gestrichen. Denn eigentlich wollten wir von Luang Prabang mit einer Kombination aus Bussen und Booten direkt nach Sapa, aber nachdem sich das als ein 55 Stunden Trip herausstellte und wir nun die Qualität der Busse am eigenen Leib erfahren hatten, entschieden wir uns um und flogen direkt von Luang Prabang nach Hanoi.

Wie es dort weitergeht, steht wie immer im nächsten Eintrag!

Luang Namtha

Luang Namtha ist ein schöner kleiner Ort im Norden von Laos, welcher scheinbar noch nicht so wirklich bei Touristen angekommen ist, obgleich er durchaus die benötigte Infrastruktur mit Gästehäusern und Tourenanbietern besitzt. Vermutlich ist es eher ein Insider-Tipp für Wander- und Action-Touristen, aber auch für Leute, die gerne ethnische Minderheiten bestaunen. Alles drei gibt es hier nämlich wie Sand am Meer.

Durch unsere Verletzung eingeschränkt, konnten wir zwar nicht wie geplant eine (wohlgemerkt nur mit einem Führer mögliche) Wandertour durch den Urwald machen, sondern liehen uns wieder einen Roller aus, um ein wenig durch die Gegend zu fahren und die National Biodiversity Area von der Straße zu bewundern. Dabei kommt man immer wieder durch kleine Örtchen, welche direkt um die Straße herum gebaut sind – soweit wir das beurteilen können – von Bauernfamilien bewohnt werden, welche ihre Waren am Markt oder direkt an der Straße anbieten. Dadurch bekommt man vor allem immer wieder super Ausblicke auf die Reisfelder, welche es uns ja schon angetan haben.

Außerdem machten wir noch einen Abstecher zu einem Wasserfall, dessen Wanderung allerdings vor allem Kerstin fast an ihre Grenze brachte, weshalb wir das mit den Wanderungen erst mal bleiben ließen.

Allerdings gab uns das Ganze auch schon einen kleinen Vorgeschmack auf unsere restliche Zeit in Laos. Laos ist zwar ärmer, aber grundsätzlich bei allem ein wenig teurer als Thailand. Der Unterschied ist zwar nicht groß, allerdings fühlten wir uns in Laos irgendwie wie Weihnachtsgänse, die nur darauf warten ausgenommen zu werden. Man wird hier wirklich für jedes noch so kleine bisschen zur Kasse gebeten. Sei es ein Rollerparkplatz am Wasserfall, welcher natürlich zusätzlich noch Eintritt kostet, Eintritt für einen Tempel, Trinkwasser im Hotel (das war in Thailand immer kostenlos) und auch die Tuk-Tuks sind fast unverschämt teurer als in Thailand. Nicht, dass wir uns falsch verstehen, die Preise sind nicht übermäßig hoch, sondern maximal 2€/Person, aber durch die schiere Fülle an Aktivitäten, welche diesen Preis meist ohne jegliche Grundlage verlangen, fühlt man sich nach einiger Zeit einfach wie der reiche Europäer, dem das Geld aus der Tasche gezogen werden kann…

Wie dem auch sei, am Abend hatten wir ein wenig kulinarisches Heimweh, weshalb wir unbedingt die Holzofenpizza eines Neuseeländischen Restaurants probieren wollten. Hat echt mal wieder gut getan 🙂 Außerdem lernten wir eine nette Amerikanerin aus Florida kennen, welche uns einige Tipps für die Fahrt und den Aufenthalt in Luang Prabang gab. Denn – entgegen der Auskünfte in der Touristeninformation – war der Fluss von Nuong Khiaw nach Luang Prabang nämlich auf Grund von chinesischen Wasserkraftwerken nicht mehr mit dem Boot befahrbar. Deshalb buchten wir etwas schweren Herzens den Minibus direkt nach Luang Prabang um dort bei einem zusätzlichen Tag einfach selbst einen Ausflug mit dem Boot zu unternehmen. Ob das geklappt hat, ist aber eine andere Geschichte…

Auf nach Laos – Eine laaange Busfahrt

Unser primäres Ziel in Laos war die weltberühmte UNESCO Kulturerbe Stadt Luang Prabang. Um dorthin zu gelangen, gibt es – fliegen ausgenommen – zwei Möglichkeiten:

Die erste ist eine 2-tägige Bootsfahrt über den Mekong. Klang erstmal ganz gut, bis wir uns etwas tiefer mit der Materie beschäftigten. Es gibt ein öffentliches Boot für rund 25€/Person, welches vornehmlich von preisbewussten Backpackern benutzt. Öffentlich heißt in diesem Fall wohl Holzklasse, also Holzbänke. In der Hauptsaison werden die Schiffe wohl so überbucht, dass nicht mal das garantiert ist, und das bei knapp 18 Stunden auf dem Boot. Typischer Fall von „You get what you pay for“… Natürlich gibt es auch „richtige“ Kreuzfahrtschiffe, aber da ist man locker bei 150€/Person, nur um dafür an einigen Dörfern zwischenzulanden und (mal wieder) ein wenig den Begriff „Menschenzoo“ mit Leben zu füllen. Auch das erschien uns nur bedingt erstrebenswert. Da wir gelesen hatten, dass beide Tage der Bootsfahrt relativ ähnlich seien, hatten wir kurz überlegt das „Speedboat“ zu nehmen, welches die Strecke an einem Tag schafft und nur unwesentlich teurer als das öffentliche „Slowboat“ ist. Nach ein paar Erfahrungsberichten zu verlorenem Gepäck bis hin zu Todesfällen war aber auch das keine wirkliche Option für uns.

Möglichkeit 2 geht vom Grenzübergang mit dem Bus in den Norden Laos – fast bis zur Grenze nach China – um dort den kleinen Ort Luang Namtha zu besuchen, welcher direkt an einem National Biodiversity Park gelegen ist (quasi ein Naturschutzgebiet). Von dort aus geht es weiter mit dem Bus nach Luang Prabang. Alternativ hatten wir sogar noch von einem kleinen Umweg gelesen, welcher dann eine Bootstour auf dem etwas weniger ausgebauten und damit hoffentlich schöneren Fluss Nam Ou gehört, welcher uns eigentlich eher zusagte.

Man merkt vielleicht, dass wir Möglichkeit 2 leicht präferierten, aber leider gab es dabei noch das Problem, dass die Hauptbeschäftigung in Luang Namtha wandern ist, was auf Grund von Kerstins Verletzung eher schwierig war. Allerdings kam uns die Bootsfahrt auf Holzbänken auch nicht so viel besser vor, weshalb wir uns trotzdem für Luang Namtha entschieden, um den Park zumindest mit dem Roller ein wenig erkunden zu können.

Nachdem wir an der Bushaltestelle in Chiang Rai erfahren hatten, dass von der laotischen Grenzstadt Huay Xai immer um 15:00 ein Bus nach Luang Namtha fährt, setzten wir uns also um 10:30 in den Bus von Chiang Rai nach Huay Xai, welcher direkt über die Grenze fährt und auch sämtliche Immigrationsangelegenheiten der Passagiere abwartet. Eigentlich eine echt gute Erfindung, vor allem wenn man die Alternative bedenkt: ein Bus zur Grenzstadt in Thailand, Ausstieg an einer Straßenkreuzung, Tuk Tuk zum thailändischen Grenzposten, Ausreise Thailand, neues Tuk Tuk über die Brücke zum laotischen Grenzposten (laufen ist verboten), Einreise Laos, und noch ein neues Tuk Tuk nach Huay Xai. Leider hatten wir unsere Rechnung ohne die Busfahrer in Laos gemacht, denn der 15:00 Bus wurde ohne Gründe einfach gestrichen, weshalb wir nach der Grenzübertretung 5 Stunden am Busbahnhof auf den 18:00 Bus warten mussten.

Als wir die Wartezeit dann endlich mit Mittagessen und Filme schauen überbrückt hatten und im Bus saßen, bekamen wir auch noch zu spüren, wie die laotischen Busfahrer so ticken. Nach einer Stunde wurde erstmal angehalten und irgendwas am Bus rumgedoktert (vermutlich Kühl- und Bremsflüssigkeit), nach weiteren 1,5 Stunden machte der Busfahrer dann einen Stopp, damit er 30 Minuten zu Abend essen konnte nur um 1 Stunde später in Luang Namtha anzukommen. Zwei Stopps für 3,5 Stunden Fahrt ist doch wirklich etwas übertrieben, oder?

Wie dem auch sei, wir sind irgendwann gegen 23:00 an unserem Hotel angekommen. Also schlappe 12 Stunden für lächerliche 400km Luftlinie… Wie wir uns in Luang Namtha geschlagen haben, steht dann im nächsten Eintrag!