Santa Marta – ein Nationalpark am Fuße der Karibik

Von Cartagena nach Santa Marta ist es nicht allzu weit und deshalb können wir (endlich) das kolumbianische Fernbussystem ausprobieren – das wir ja in Peru so liebgewonnen haben. Dummerweise hat sich Kerstin den Magen verdorben und so wird schon die etwas holprige Taxifahrt zum Busterminal etwas anstrengend für sie. Glücklicherweise sind die Busse doch sehr komfortabel und so helfen die Medikamente für den Magen, und eine ordentliche Portion Schlaf im Bus, Kerstin wieder auf die Beine.

Da unser Hostel sehr hübsch ist und Kerstin ein wenig Ruhe braucht, bleiben wir eine Nacht länger als geplant. So können wir unsere nächsten Schritte planen, Kerstin kann entspannen und Tobi kann seine Tauchfähigkeiten bei einem überraschend preiswerten Tauchgang ein wenig auffrischen.

So gestärkt, lassen wir am darauffolgenden Tag den Großteil unseres Gepäcks im Hostel und fahren mit unserem Tagesgepäck für eine Nacht in den Tayrona Nationalpark, der sowohl für seinen Urwald als auch für seine vielen Strände bekannt ist. Wir betreten den Park durch einen Nebeneingang und wandern zunächst rund 3 Stunden über eine kleinen Berg und durch den Urwald zum Playa Brava, wo wir eine Unterkunft für eine Nacht am Strand reserviert haben. Von Affen begleitet und von einer Schlange kritisch begutachtet, finden wir uns mit vielleicht einem Duzend weiterer Urlauber an einer kleinen Bucht wieder. Von unserem auf Stelzen stehenden Bungalow mit Hängematte und Schaukelstuhl auf der “Terrasse”, genießen wir einen ruhigen Nachmittag mit Blick auf den Strand. Natürlich springen wir nach der zwar nicht anstrengenden, aber durch die hohe Luftfeuchtigkeit doch sehr schweißtreibenden Wanderung, erstmal ins Meer! 😉 Den Abend lassen wir dann beim Abendessen im Gemeinschaftsraum und einem Kartenspiel mit drei anderen Rucksacktouristen ausklingen. Da es abends zu regnen anfängt, verwandelt sich die Wiese vor dem Strand in ein kleines Moor und wir waten barfuß zurück zu unserem Bungalow – vorbei an einer Menge Kröten und begleitet von ihrem Quaken 😉

Am nächsten Morgen geht es direkt nach dem Frühstück zurück in die Wanderschuhe und nochmal 3 Stunden durch den Dschungel zum Playa San Juan, dem “Highlight” des Parks. Wir sind zwar etwas zu spät aufgestanden um den Touristenmassen vom Haupteingang zu entgehen, aber schon der Weg ist ein Erlebnis. Zunächst landen wir an einem quasi verlassenen Strand und machen es uns dort etwas gemütlich, bevor wir durch ein rund 70m langes und teilweise knietiefes Schlammloch waten müssen. Den nächsten Strand im Blick macht das ohne Schuhe zwar richtig Spaß, aber ein komisches Gefühl bleibt doch, wenn man an die zahllosen Spinnen, Schlangen und Würmer denkt, die sich vielleicht am Grund des Lochs tummeln. Aber bis auf einen kleinen Spreißel in Kerstins Fuß, bleiben wir von ungeliebten Überraschungen verschont und genießen die Abkühlung am Playa San Juan.

Der weitere Weg durch den Park gestaltet sich als nicht mehr so anstrengend, aber genau so schlammig, und so wandern wir von Strand zu Strand, durch ein Schlammloch nach dem anderen in Richtung des Haupteingangs des Parks, von wo aus wir den Bus zurück zum Hostel nehmen. Dort treffen wir uns wieder mit Ruth aus England, mit der wir die nächsten 4 Tage auf die Suche nach einer verlorenen Stadt gehen werden, aber das ist eine neue Geschichte…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert