Mit einer dreistündigen aber sehr ruhigen Fahrt mit dem Speedboat, beginnt unser erstes – bei Backpackern typischerweise sehr beliebtes – richtiges Insel-Hopping. Bisher haben wir das immer aufgeschoben, einfach nur weil es meist mit relativ viel Zeit aber auch Geld verbunden ist, nur um ein bisschen am Strand zu liegen und zu schnorcheln.
Und nach einer kurzen Taxifahrt und ein wenig Verwirrung bis wir im richtigen Hotel eingecheckt haben, liegen wir also jetzt am Strand und es ist der 24. Dezember, der Heilige Abend. Wenn man sich jemals gefragt hat, wo Weihnachtshasser (zu denen wir uns jetzt *nicht* zählen) Weihnachten ohne die typisch westliche Totalbeschallung durch Lieder, Konsum und Beleuchtung verbringen können, wir haben jetzt eine Antwort. Auf einer asiatischen Insel mit hauptsächlich muslimischen Einwohnern und zu dieser Zeit hauptsächlich asiatischen Touristen. Wenn auch nicht vollständig ausradiert, ist die Weihnachtsstimmung doch sehr dezent. Das höchste der Gefühle ist ein “Merry XMas” Schild in einigen Boutiquen und maximal jede 10te Strandbar spielt ab und an mal einen Weihnachtssong. Und wem das noch zu viel ist, dem wird bei “Let it Snow” in einer Strandbar bei gefühlt 35°C die Absurdität der Situation bewusst, zumindest wir konnten uns einen spontanen Lachanfall nicht verkneifen
Als uns dann noch eine ca. 20-jährige verschleierte Muslimin “Merry Christmas” wünscht, merken wir mal wieder, wie schön es ist wenn Religionen einfach friedlich miteinander leben.
Langkawi an sich gestaltet sich als ein sehr angenehmer erster Inselstopp. Nicht zu klein als dass man außer Strand nichts unternehmen kann, aber klein genug, dass man nach drei Tagen die interessantesten Punkte gesehen hat und guten Gewissens weiterreisen kann. Wir mieten uns für zwei Tage einen Roller und fahren kreuz und quer durch die Insel – endlich wieder richtiges Asien-Feeling
. Unser ganz persönliches Highlight ist die Fahrt mit dem Roller auf den mit 823m höchsten Berg der Insel (Gunung Raya), denn hierher verirren sich nur sehr wenige Touristen und es gibt auf dem Weg haufenweise Tiere, insbesondere Makaken und Brillenlagure zu bestaunen. Vor allem letzteren mit ihren riesigen Augen könnten wir wohl stundenlang zusehen ohne Langeweile zu bekommen. Neben einigen Stränden und Tempeln, besuchen wir noch “das” touristische Highlight der Insel, die Fahrt mit einer Gondel zur sogenannten SkyBridge. Auch wenn uns das Wetter ein wenig im Stich lässt und es sehr wolkig ist, ist die Aussicht auf die Insel und deren Strände doch atemberaubend. Außerdem schaffen wir es durch einen dummen Zufall die komplette Schlange vor der Gondel zu überholen, was uns locker 30 Minuten Warterei einspart. Die netten Aufseher der Gondeln versuchen diese nämlich möglichst immer mit 6 Personen auszulasten und so kommt es, das wir schnell genug schalten. Eine der Damen läuft mit Walkie-Talkie und zwei erhobenen Fingern durch die “Express-Line” an welcher wir gerade vorbeikommen, sie schnappt sich uns und führt uns vorbei an der Schlange zur Gondel, an der eine 4-köpfige indische Familie steht und schon sitzen wir drin. Wenn man das vorher weiß, kann man diese Situation vermutlich sehr gut abpassen, denn auch bei der späteren Abfahrt sehen wir das mehrmals passieren.
Nach drei Tagen haben wir dann aber auch tatsächlich genug von der Insel, aber auch ein wenig von Malaysia, und uns zieht es etwas weiter aufs offene Meer und vor allem nach Thailand zu unserer nächsten Insel “Koh Lipe”…