Nachdem wir schon wussten, dass die Westfjorde von den meisten Touristen links liegengelassen werden, freuten wir uns umso mehr darauf. Der Grund für den geringen Besuch sind nicht etwa die fehlenden Highlights, sondern die schlechte Erreichbarkeit, vor allem in den Wintermonaten. Viele Straßen führen über Gebirgspässe, welche teils über die kompletten Wintermonate gesperrt sind. Auch wir hatten die leise Befürchtung eingeschneit zu werden, da der einzige Weg nach Islafjördur (die mit 3300 Einwohnern größte “Stadt” der Westfjorde) erst am Vortag wieder freigeräumt wurde. Aber dafür hatten wir uns ja extra ein Auto mit Allradantrieb zugelegt 🙂
Also gesagt getan. Nach einer letzten Umrundung eines Fjordes an der Nordküste mit einer bizarren Gesteinsformation im Meer und einem kurzen Zwischenstopp, um endlich unser Islandponyfutter loswerden zu können, ging es also rein in die Westfjorde. Kurz nachdem wir den Pass erklommen hatten, dämmerte uns wieso die Straße öfter mal gesperrt wird. Denn von der Straße war nicht mehr allzu viel zu sehen und wir fuhren eigentlich nur auf einer Schnee- bzw. Eisschicht. Auf dem ganzen Pass kam uns ein Auto und ein Räumfahrzeug entgegen, ansonsten hatten wir die endlose Schneelandschaft für uns alleine. Wir fühlten uns fast wie mitten in der Antarktis.
War der Pass einmal überwunden, wurden wir von einem unfassbar schönen Ausblick auf die Westfjorde belohnt. Und das war noch längst nicht alles…
Auf Grund der (selbst für isländische Verhältnisse) dünnen Besiedlung, sind die Westfjorde berühmt für ihr Wildtierleben. Kaum hatten wir den ersten Fjord halb umrundet, entdeckten wir einen Blauwal, welcher es sich im Fjord gemütlich gemacht hatte. Ein paar Fjorde weiter wurde es sogar noch besser! Obwohl uns keiner wirklich große Chancen eingeräumt hatte, erspähten wir quasi direkt neben der Straße einen Polarfuchs, welcher es sich nicht nehmen ließ für uns ein wenig zu posieren!