Tag 3 – auf dem größten Gletscher Europas

Kaum noch für möglich gehalten, hielt unser dritter Tag eine freudige Überraschung für uns bereit. Fast wolkenloser Himmel, Sonnenschein und dadurch sogar leicht positive Temperaturen. Uns passte das nur gut, wollten wir doch über den Svinafellsjökull (eine Gletscherzunge) den mit einer Fläche von 8.100 km² größten Gletscher Europas – Vatnajökull – besteigen.

Durch das schöne Wetter hielt diesmal auch die Fahrt dorthin noch einige tolle Fotospots bereit und daher sputeten wir uns um noch eine der Touren auf den Gletscher zu ergattern. Wieder einmal wunderten wir uns, wie viele Leute zu dieser Jahreszeit schon in Island unterwegs sind. Wir hatten ja (dummerweise) tatsächlich angenommen, wir wären die einzigen die sich dieses Wetter antun. Daher konnten wir nur noch eine der kleinen 3-stündigen Gletschertouren ergattern, alles andere war bereits ausgebucht. Uns beschlich immer mehr das Gefühl mit dem frühen Reisetermin eine richtig weise Entscheidung getroffen zu haben.

Wie dem auch sei, wir kletterten also zusammen mit unserem belgischen Führer und einer indischen Großfamilie in den Gletscher und in eine Eisspalte. Neben dem Wandern auf 60-100m tiefen Eis eigentlich nicht wirklich besonders, aber definitiv eine coole Alternative zum ständigen Wasserfallschauen und im Übrigen auch im Vergleich zu anderen Ländern einigermaßen erschwinglich.

Zurück am Ausgangspunkt der Tour schlugen wir uns noch ein wenig auf eigene Faust durch das Gewirr an Wanderwegen im Nationalpark bis wir schließlich auf einen Wasserfall trafen. Hier warteten zwar eine Horde an Fototouristen auf uns, schön wars aber trotzdem. Wir wollten uns gar nicht mehr vorstellen, was für Horden an Menschen zur Hochsaison an diesem Wasserfall stehen würden…

Der Abend hatte dann nochmal eine isländische Eigenart für uns parat. Wir konnten nämlich unseren eigentlich Weg nicht fortsetzen, da wir sonst durch einen Sandsturm mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 40m/s geraten wären. Deshalb campten wir kurz entschlossen auf dem eigentlich geschlossenen Campingplatz direkt am Fuße des Gletschers. Eigentlich eine super Abwechslung (und vollkommen umsonst), aber vor allem das Abendessen im Freien war sau kalt und die Nacht mit -3°C auch nicht viel besser. Aber wir hatten es ja nicht anders gewollt und nach einem warmen Kaffee am Morgen ging es weiter um die Insel in Richtung Ostfjorde…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert