Der Flug nach Island war zwar – wenn auch voll mit Breitensportlern/Tourenskifahrern – wirklich angenehm, aber Icelandair hat uns doch ein wenig enttäusch. Obwohl der Flug fast vier Stunden dauerte, gab es nichtmal einen Snack zum Essen und wir wurden lediglich mit etwas Kaffee, Wasser und Saft abgespeist. Aber wenigstens entschädigte uns der Landeanflug ein wenig, denn glücklicherweise war die Insel während des Anflugs relativ wolkenfrei und gab uns einen Vorgeschmack auf den Schnee, die Gletscher und Strände für die nächsten zwei Wochen.
Da Mike und Michelle ein wenig früher gelandet waren, warteten sie schon auf uns und los ging die wilde Fahrt. Naja, zumindest so halb, denn zuerst mussten wir unseren Mietwagenanbieter finden. Laut der Beschreibung sollte uns ein Shuttlebus dorthin bringen, welcher allerdings unseren Anbieter zumindest offiziell nicht anfuhr. Auf Nachfrage bekamen wir nur ein halbherziges “I can bring you there” vom Fahrer. Tat er dann zwar auch, allerdings stellten wir fest, dass der Weg vom Flughafen zum Mietwagen kürzer gewesen wäre als der Weg zum Shuttlebus. Aber egal, jetzt wissen wir es zumindest für die Rückfahrt.
Nachdem wir im Mietwagen saßen ging die wilde Fahrt dann wirklich los. Erstmal 60km vom Flughafen nach Reykjavik, wo wir unseren ersten Campingplatz für unser Zelt ausgesucht hatten. Ja genau, Zelten in Island im April. KALT! Aber Lustig
Der Campingplatz war dann eine perfekt erste Wahl, denn hier konnten wir gleich unseren Campingvorrat mit Überbleibseln einiger Vorcamper aufstocken, was wir auch mit vollen Händen taten. Die Ausbeute waren 9 mindestens halbvolle Flaschen Campinggas, Salz, Pfeffer, 2 Dosen Pumpernikel und eine Dose “Emergency-Risotto”. Das entschädigte dann auch direkt für den mit 15€/Person doch relativ teuren Preis fürs Camping.
Nach ein wenig Gequatsche gingen wir dann aber auch zeitig ins Bett um für den nächsten Tag fit zu sein. Nach einer (tatsächlich frischen) Nacht, wartete dann aber auch schon die volle Härte des Isländischen Aprils auf uns. Wind und Dauerregen. Davon ließen wir uns aber natürlich nicht aufhalten und besichtigten trotzdem den Pingvellir Nationalpark wo sich die Nordamerikanische und Eurasische Kontinentalplatte treffen, sowie einen Geysir (welcher wohl nur für Leute interessant ist die noch nie in Yellowstone gewesen sind), sowie den Gulfoss Wasserfall.
Nachdem Regen und Wind den ganzen Tag kein bisschen nachgelassen hatten, waren wir nass bis auf die Knochen und suchten uns kurzfristig ein Gasthaus um nicht schon am dritten Tag unserer Reise krank zu werden und unsere Sachen vernünftig zu trocknen. Gesagt getan mieteten wir uns in ein Studio für 4 Personen ein und erwarteten gespannt das Wetter des nächsten Tages…