Bonito – der Name ist Programm

Der Name Bonito (in Deutsch “hübsch”, “schön”) sagt eigentlich schon alles über die Gegend, wohin es uns als nächstes verschlägt. Die Gegend ist hauptsächlich für seine hübschen Frischwasserquellen bekannt, die sich hier durch den Kalkstein nach oben schlängeln und in kleinen Bächen münden. Eine Hauptattraktion ist es, sich in den Flüssen mit Schnorchel und Neoprenanzug bewaffnet treiben zu lassen und den Fischen beim laichen und fressen zuzuschauen. Die Gegend hat sich auch vollkommen dem Ökotourismus verschrieben. Alle Anbieter müssen sich akkreditieren und der Preis für eine bestimmte Aktivität wird dann von der Kommunalverwaltung festgelegt und die Plätze können über örtliche Touristenbüros gebucht werden, die alle exakt diesen Preis verlangen. Lediglich der Preis des Transportes von Unterkunft zu den entsprechenden Aktivitäten (die teils bis zu 45km entfernt sind), ist Verhandlungsmasse…

Wir verbringen 3 Tage in einem Hostel im Örtchen Bonito, welches leider jeglichen Vibe vermissen lässt. Es ist zwar schön aufgebaut und hat auch eine eigene Reiseagentur, aber es ist leider vollkommen ab vom Schuss und gleichzeitig tummeln sich hier irgendwie nur langweilige Wochenendausflügler aus verschiedenen Teilen Brasiliens, die lieber unter sich bleiben. Wir lernen lediglich einen Israeli flüchtig kennen, aber auch das ist nicht von Dauer…

Naja, da das Hostel nicht viel hergibt, verbringen wir unsere Zeit mit zwei Schnorcheltouren, einmal 4 Stunden und einmal 1,5 Stunden, und einer kleinen Wanderung in eine der hiesigen Tropfsteinhöhlen. Außerdem möchte Tobi noch Höhlentauchen, aber die interessanteste Höhle hat leider noch bis Mai wegen zu starken Algenvorkommen geschlossen… Insbesondere genießen wir es aber in diesem unglaublich klaren Wasser die Unterwasserwelt zu beobachten und ärgern uns, dass wir seit Kolumbien noch keine neue Unterwasserkamera besorgt haben :-/

Nach 3 Tagen haben wir aber genug (und genug Geld ausgegeben, denn bei den Touren und insbesondere bei den Transporten wird ordentlich zugelangt), deshalb wollen wir endlich zu den Iguazu Wasserfällen. Das entpuppt sich schwieriger als gedacht, wir müssen 3 Busse mit jeweils 3-9 Stunden Fahrtzeit verwenden, um ans Ziel zu kommen. Vor allem der längste Abschnitt von Dourados nach Cascavel schlaucht ziemlich, da wir zwar einen sogenannten “Halbschläfer” gebucht haben – sowas wie Premium Economy im Flugzeug – aber der Bus fährt erst um Mitternacht und hat dann zu allem Überfluss auch noch 1,5 Stunden Verspätung. Und so sind wir schon in einer Art Trance, als der Bus endlich kommt, wir einsteigen und quasi instantan einschlafen. Aber es wird sich lohnen… Smile

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