Namibia ist etwa 2.5 mal so groß wie Deutschland, aber mit 2.4 Millionen Einwohnern eines der am dünnsten besiedelten Ländern der Welt. Dementsprechend vergehen zwischen zwei Ortschaften gerne mal mehrere hundert Kilometer Autofahrt. Klingt erstmal langweilig, aber da sich die Landschaft quasi ständig ändert und immer wieder Tiere auftauchen – hauptsächlich Giraffen, Antilopen und Sträuße – macht die Fahrt richtig Spaß. Auf dem Weg an die Küste fahren wir durch den Namib-Naukluft Nationalpark und überqueren den Guiseb Canyon.
Die Ortschaften selbst haben da deutlich weniger zu bieten, die für Flamingos bekannte Bucht in Walvis Bay hat einen riesigen, hässlichen Containerhafen im Hintergrund, der die Stimmung leider etwas zerstört. Deshalb fahren wir auch direkt weiter nach Swakopmund, das ein wenig mehr zu bieten hat. In diesem für Actionsport bekannten Ort, gibt es wieder viel deutsche Architektur im Jugendstil, ein paar nette Cafés, Restaurants und Bäckereien und einen netten – aber etwas fehlplatziert wirkenden – rund 100m langen Pier an der ansonsten schönen Strandpromenade. Wir schnaufen einmal durch, schlendern durch die Stadt und finden sogar eine vegane Pizzeria – der dummerweise der selbstgemacht vegane Käse ausgegangen ist…
Bevor wir Swakopmund endgültig hinter uns lassen, fahren wir nochmal in den Namib-Naukluft Nationalpark entlang des sogenannten “Welwitschia Drives”. Neben der immer noch faszinierenden Wüstenlandschaft, geht es hier hauptsächlich um die namensgebende Welwitschia-Pflanze. Sie schafft es trotz der extremen Trockenheit immergrüne Blätter zu produzieren, was Forscher:innen bis heute fasziniert und wird ganz nebenbei mehrere hundert Jahre alt. Das größte und älteste Exemplar finden wir am Ende des Weges, das auf unglaubliche 1500 Lebensjahre geschätzt wird.
Nachdem wir unsere Vorräte aufgestockt haben, geht es weiter zur Spitzkoppe, das Matterhorn des südlichen Afrikas…