Spitzkoppe – Wandern, Klettern, Abseilen! Alles das gleiche in Namibia

Unser nächster Stopp ist der Spitzkoppe Nationalpark, wir kommen abends an und suchen uns einen schönen Campingplatz direkt am Fuße der großen Spitzkoppe. Der Park besteht hauptsächlich aus roten Felsen in allen möglichen Formationen und ist daher natürlich ein Paradies für Naturliebhaber, Wanderer und Kletterer.

Die Wanderung auf die große Spitzkoppe ist mit 4-5 Stunden und 700 Höhenmeter angegeben, eigentlich ein Morgenspaziergang für uns Winking smile  Die Wanderung ist nur mit Guide erlaubt, deshalb schnappen wir uns am nächsten Morgen einen und laufen gemütlich bis zum Beginn des Anstiegs. Währenddessen erwähnt unser Guide noch, dass es auf dem Weg einige Stellen gibt, an denen Ketten für bestimmte Passagen angebracht wurden. Easy, denken wir uns. Eine Wanderung mit ein paar Klettersteigpartien, haben wir ja schon öfters gemacht. Als wir dann mit dem Anstieg beginnen, merken wir schnell, dass es sehr steil nach oben gehen wird. Spätestens an der ersten Kette, das ja anscheinend noch die einfachste sein soll (und trotzdessen haben laut unseres Guides hier schon viele umgekehrt), merken wir, dass es eher eine Kletterpartie und nicht besonders viel wandern wird.

Und so kämpfen wir uns steil nach oben, immer mit dem Gedanken, wie wir da wohl wieder runterkommen sollen. Schließlich kommen uns ein Guide mit 2 Schweizern entgegen, die uns bestätigen, dass die Aussicht oben gigantisch ist. Genau diese Motivation hatten wir gebraucht. Es geht weiter nach oben, über weitere Ketten, sehr steile Partien, Abgründe zu beiden Seiten, Baumwurzeln als einzige Möglichkeit weiter hoch zu kommen usw.

Von wegen “entspannter Morgenspaziergang”, nach knapp vier Stunden kommen wir endlich oben an, genießen die fabelhafte Aussicht über den Park und die umliegenden Berge. Irgendwie hat sich die Wanderung ja schon gelohnt, wäre da nicht der Rückweg…Dieser liegt nun komplett in der Sonne, 30°C Tendenz steigend, und größtenteils ist es in alle Richtungen so steil, dass wir sitzend runterrobben. Unser Guide ist 18 Jahre und erst seit 3 Monaten dabei, und leider nicht sehr vorausschauend und dadurch keine allzu große Hilfe – bis Kerstin dann irgendwann panisch “help” schreit… Unsere Kräfte sinken exponentiell mit jedem Schritt nach unten, der Muskelkater ist zumindest bei Kerstin für eine Woche vorprogrammiert.

Unten angekommen, sind wir froh es geschafft zu haben und schleppen uns für ein kaltes Bier zur Bar. Danach, und nach einer Freiluftdusche, sieht die Welt schon wieder anders aus und wir fahren zum Sonnenuntergang noch zu dem Bridge Rock, der sehr an den Arches Nationalpark in Utah erinnert.

Währenddessen überdenken wir noch unsere ursprüngliche Routenplanung. Nach 10 Tagen Wüste wollen wir noch ein anderes Gesicht Namibias kennenlernen und wollen unseren Vermieter kontaktieren, ob wir über die Grenzen von Botswana und Zimbabwe zu den Victoriafällen fahren dürfen… Zunächst geht es aber am nächsten Morgen über die Skeleton Coast zum großen Highlight Namibias, dem Etosha Nationalpark… 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert