Wir dachten wir haben den leichten Jetlag so langsam los und wachen nicht miehr um 2 oder 3 Uhr Nachts unerwartet auf. Pustekuchen, wir werden uns in den nächsten Wochen noch wünschen, den Jetlag behalten zu haben, wir werden nämlich um 3 Uhr morgens am Hostel in Arequipa abgeholt, um die rund drei Stunden Fahrt zum Colca-Canyon, dem mit bis zu 4000m zweittiefsten Canyon der Welt, gebracht zu werden.
Der Colca Canyon ist insbesondere für seine große Population an Kondoren bekannt, und das wird auch unser erster Stopp nach einem kurzen Frühstück. Vom Aussichtspunkt sehen wir tatsächlich duzende Kondore, teilweise auch in großen Gruppen mit 5-10 Vögeln, die sich vom Auftrieb im Canyon treiben lassen. Einfach ein majestätischer Anblick!
Danach geht es weiter zum Startpunkt der Wanderung, die uns 1100m in die Tiefe zum Fuß des Canyons führt. Da wir mittlerweile auf 3300m ü.d.M. angekommen sind, merkt man auch langsam die dünne Luft. Dazu kommt eine unglaubliche Hitze beim Abstieg in den Canyon, aber am Ende werden wir mit Schatten, einer kurzen Erfrischung im Fluss und natürlich der unglaublichen Aussicht auf die Steilwände des Canyons belohnt!
Wir überqueren den Fluss und folgen dem Flusslauf ca. 7km entlang von Siedlungen, die sich auf der weniger steilen Seite des Canyons angesiedelt haben. Hier wurden schon vor der Inca-Zeit Terrassen angelegt um verschiedenste Gemüse, Früchte und Quinoa anzubauen. Zum Mittagessen bekommen wir das auch zur Verkostung, und insbesondere die Avocados sind einfach der Hammer!!!
Nach rund 3 Stunden wandern entlang des Flusses erreichen wir unser Ziel für die Nacht. Eine – dank Mikroklima – saftig grüne, kleine Oase inmitten des Canyons. Wir ruhen uns ein bisschen aus, erfrischen uns im Pool und quatschen mit den anderen Mitgliedern unserer Gruppe. Aber nicht allzu lange, denn am nächsten Morgen geht es um 4:30 Uhr weiter…
Um der Hitze beim Wiederaufstieg zu entgehen, starten wir den Weg nach oben ohne Frühstück im Dunkeln, werden aber mit dem Sonnenaufgang im Canyon belohnt. Anstrengend ist es trotz Schatten trotzdem, 1200 Höhenmeter im Zickzack für 7km entlang einer Steilwand haben es einfach in sich und wir sind alle froh, als wir oben ankommen und im nächsten Ort eine Pause inkl. Frühstück bekommen. Aber gelohnt hat sich die Anstrengung auf jeden Fall!!!
Auf dem Rückweg nach Arequipa stoppen wir noch für eine Stunde in einer heißen Quelle um die Beine zu entspannen, an einem Pass auf 4910m, um die Vulkane zu bewundern und im Nationalpark um ein paar Alpaccas zu sehen.
Am Abend sind wir zurück in Arequipa und nehmen (nach einer ausführlichen Dusche im Hostel ) gleich 2 Stunden später zusammen mit unserer Wanderbekanntschaft Elli aus England den Nachtbus nach Cusco. Machu Picchu wartet schon…