Das Wochenende war also vorbei und wir saßen im Flieger über Atlanta nach Cancun auf der Halbinsel Yucatan in Mexiko. Da wir uns das vornehmlich von Touristen bevölkerte Cancun nicht antun wollten, setzten wir uns im Flughafen direkt in einen Bus ins 2h entfernte Tulum mit einen kurzen Zwischenstopp in Playa del Carmen. Unser Hostel war eine superinteressante Variante, wir schliefen nämlich nicht in einem Zimmer sondern in einer Holzhütte mit tollem Ambiente. Wir fühlten uns fast wie mitten im Urwald 🙂
Tulum selbst ist eine Art Fischerdorf, das auf Grund seiner Maya Ruinen direkt am Meer berühmt geworden ist und vor allem Tagesausflügler aus Cancun anzieht. Das Dorf selbst ist nichts übermäßig besonderes, hauptsächlich Hotels, Tour-Anbieter und Restaurants, aber eine gute Basis für ein paar Erkundungen. Am nächsten Tag wollten wir die Ruinen sowie Cenoten (grob gesagt, kreisförmige mit Frischwasser gefüllte Kalksteinlöcher im Boden, in denen man Schwimmen, Schnorcheln und Tauchen kann) von Coba ca. 45Min Autofahrt entfernt besichtigen. Da wir unbedingt die sogenannten Collectivos ausprobieren wollten, machten wir uns auf zur Haltestelle, nur um erstmal ca. 1 Stunde auf das nächste zu warten (uns hatte niemand gesagt, dass die Dinger nur 2 mal am Tag fahren). Aber wir kamen an und hatten noch reichlich Zeit um die mit 42m zweithöchste Pyramide der Halbinsel zu besteigen. Das Klettern über die abgetretenen und steilen Stufen wird mit einem genialen Blick auf den umliegenden Dschungel belohnt. Danach schnappten wir uns noch ein Fahrrad und fuhren zu einer 6km entfernten Cenote, welche quasi vollständig unterirdisch ist und lediglich durch ein ca. 2m breites Loch über eine Holztreppe erreichbar ist. Zurück ging es mit dem Bus, welcher anstatt um 6 Uhr erst um 7 Uhr fuhr, aber so langsam wurde uns klar, dass das hier wohl normal ist 🙂 Im Übrigen kostete uns der Tagesausflug ca. 30€ inklusive aller Fahrten und Fahrradverleih. Gar nicht mal schlecht, oder? 🙂
Für den nächsten Tag war der Strand von Tulum und ein wenig faulenzen auf dem Programm. Dabei versuchten wir einen Blick auf die Ruinen zu erhaschen, denn uns wurde von mehreren Seiten gesagt, dass die Ruinen selbst es nicht wert sind besichtigt zu werden und lediglich die Lage direkt am Meer außergewöhnlich ist. Am Nachmittag ging es dann noch mit dem Fahrrad zu einer weiteren, diesmal oberirdischen Cenote mit Schildkröten 🙂
Nachdem Mexiko für uns quasi komplettes Neuland ist, mussten wir uns auch ein wenig durch den Wald an Restaurants und verschiedenen Essenvariationen kämpfen. Einfach ausgedrückt, gibt es relativ hippe Restaurants für Touristen, mit beispielsweise Burritos oder Fisch. Daneben gibt es lokale Restaurants – meist an den Plastikstühlen zu erkennen – bei denen weder Englisch gesprochen wird noch wir die Karte verstanden. Wir probierten beides aus, nachhaltig beeindruckt haben uns aber die Tacos der lokalen Restaurants. Meist für 8 Pesos (1€ = 20 Pesos) je Taco, kann man sich für 1-2€ den Bauch mit verschiedenen Tacos vollschlagen. Sehr sehr lecker 🙂