Nach ziemlich genau 2 Jahren ging es also zurück nach New England, genauer gesagt nach Concord nahe Boston. Der Grund für die Reise war die Hochzeit von Nathan und Liza, bei Nathans Eltern waren wir auch schon vor 2 Jahren untergeschlüpft und nachdem wir immer in Kontakt geblieben sind, wurden wir zur Hochzeit und damit zu unserer ersten amerikanischen Hochzeit eingeladen. Das konnten wir natürlich nicht ablehnen 🙂
Wer denkt die USA sind seit Trump etwas schwierig geworden, irrt sich. Das Prozedere zur Einreise hat sich weder verbessert noch verschlechtert. Wir hatten lediglich Pech, dass wir 2 arabische Großfamilien vor uns hatten, das hat dann leider etwas gedauert, wir können aber nur schwer einschätzen, ob sich die Einreise für Araber erschwert hat oder einfach schon immer total übertrieben war, aber gut. Endlich durch die Immigration Control hüpften wir in den Bus, anschließend in den Zug (der wenn man vom Flughafen kommt umsonst ist, Yeah 🙂 ) und dann mit einem Lyft zum neuen Haus von Nathans Eltern, wo das “Welcome Dinner” steigen sollte. Nachdem wir unsere Wohnung um 9:30 deutscher Zeit verlassen hatten, kamen wir um 19 Uhr amerikanischer Zeit (1 Uhr deutscher Zeit) an. Also schlappe 15 1/2 Stunden Anreise nur um ein Wochenende in Boston zu verbringen, kann man mal machen, oder? Natürlich wäre das schon etwas übertrieben, deshalb buchten wir noch ein paar Flüge nach Mexiko dazu. Das wollten wir schon länger mal genauer erkunden und wieso nicht die Gelegenheit nutzen, wenn man schon mal in der Nähe ist 😉 Dazu aber später mehr, jetzt erstmal zu unserem Wochenende in Bosten!
Angekommen wurden wir erstmal etwas schräg beäugt (wurden wir vermutlich auch machen, wenn auf einmal zwei vollkommen übermüdet aussehende Leute mit riesigen Rucksäcken auf eine Hochzeitsparty platzen würden 😉 ) aber nachdem Nathan uns erspäht hatte, wurden wir herzlich (und leicht ungläubig) begrüßt und konnten uns erstmal etwas frisch machen. Nathans Eltern und Brüder kannten wir ja schon, aber nun wurden wir auch Lizas Eltern + Geschwister, gefühlte 30 Onkeln, Tanten, Cousinen und Cousins vorgestellt. Außerdem waren noch einige Freunde aus Texas da, mit welchen wir uns ein Haus von einer Bekannten von Lizas Eltern teilen sollten. Alles in allem viel zu viele Namen, aber eine für die Amerikaner typische aufgeschlossene Begrüßung!
Gegen 22 Uhr verabschiedeten wir uns dann mit unseren 2 Hosts (Janis und Dom + Tochter Gisele) sowie den 4 Texanern (Brandon + Melina, Braxton und Alan) zu unserer Villa (anders lässt sich das Haus nur schwer beschreiben). Kerstin hatte ihren Müdigkeitspunkt schon überschritten und fiel direkt ins Bett, Tobi setzte sich noch mit den Texanern mit einem Bier auf die Veranda, bevor auch ihm die Augen zu fielen. Jetlag war auf jeden Fall nicht allzu schlimm zu erwarten 😉
Auch wenn wir beide ziemlich zeitgleich mitten in der Nacht um 3 Uhr (9 Uhr deutscher Zeit) aufschreckten, war der Jetlag am nächsten Tag tatsächlich fast verschwunden und wir konnten uns gut ausgeruht auf die große Hochzeit (um 16 Uhr) mit knapp 200 Gästen freuen. Gleichzeitig freundeten wir uns noch etwas näher mit den Texanern an. Die Hochzeit an sich war auf einer Obstfarm inklusive kleinem See und Pferdekutschen. Auf jeden Fall super schön, wenn auch für unsere Verhältnisse relativ kitschig mit all den Reden, aber trotzdem sehr aufregend. Alles irgendwie so wie man es sich vorstellt, aber trotzdem individuell mit einigen netten Details. Als der größte Teil der älteren Gäste weg waren, gab es noch ein Lagerfeuer für die jüngeren, aber gegen 23 Uhr war das dann auch vorbei.
Am nächsten Tag gab es dann noch einen Brunch bei Lizas Eltern. Die beiden sind Architekten und haben schon Häuser für die Clintons und Obamas gebaut, dementsprechend kann man sich vorstellen wie das Haus aussah. Dort konnten wir dann auch unsere selbstgebastelten Haribo-Augustiner-Maßkrüge überreichen 😉
Nachmittags fuhren wir dann noch mit Alan zum Harvard Square in Boston, wo wir abends von Dom und Janis zu einen (sündhaft teuren) Abendessen eingeladen wurden. Nachdem unser Flug um 6 Uhr morgens ging und wir dementsprechend um 3 Uhr aufstehen und losfahren mussten, gingen wir danach ziemlich bald ins Bett.
Zusammengefasst, eine super Erfahrung mit einigen neuen (hoffentlich anhaltenden) Freundschaften!