Amerika und Kanada – eine Zusammenfassung von viel zu kurzen 100 Tagen

Hatten wir in Australien und Neuseeland hin und wieder das Gefühl etwas verpasst zu haben, ist es hier deutlich anders. Obwohl wir (unserer Meinung nach) unglaublich viel in diese 100 Tage verpackt haben, kommt es uns eher so vor als hätten wir gerade mal an der Oberfläche der Sehenswürdigkeiten Nordamerikas gekratzt. Natürlich kann man Kanada nur beding mitzählen, da wir das ja eher so im Vorbeifahren mitgenommen haben anstelle es vernünftig zu bereisen, aber gerade deshalb sind hier noch so einige Sachen offen geblieben. Aber nun wie immer zu den Fakten:

  1. Der American Way of Life:
    Keine Frage, die Amerikaner haben eine etwas andere Auffassung der vielzitierten Work-Life-Balance. 10 Tage Urlaub im Jahr und 50 Stunden-Wochen als Regelarbeitszeit sind mit Deutschen Verhältnissen nur schwer zu vereinbaren. So wurden wir doch häufig mit ziemlich großen Augen angeschaut als wir von den typischen 30 Tage Urlaub in Deutschland erzählten. Definitiv ein Punkt, der uns eher abgeschreckt hat, auf der anderen Seite scheinen die Amis in Bezug auf die Arbeitsstelle deutlich entspannter zu sein. Ist man mit der Arbeitssituation nicht zufrieden wird einfach gekündigt und 2 Wochen später bei einem neuen Unternehmen angefangen. Natürlich haben beide Modelle ihre Vor- und Nachteile, aber man (bzw. wir 🙂 ) haben nicht einen Amerikaner über seinen Arbeitsplatz jammern gehört, es scheint also ein etwas besseres Verhältnis zum Job zu verursachen.
  2. Jeder Amerikaner läuft mit einer geladenen Pistole durch die Straßen:
    Natürlich weiß jeder, dass dem nicht so ist, aber zumindest hängt einem doch dieses Bild im Kopf wenn man an einen Amerikaner denkt, oder? Uns ging es genauso. Dass dieses Vorurteil aber so überhaupt nicht den Tatsachen entspricht hätten wir uns ehrlich gesagt nicht erträumt. Tatsächlich sind alle Amerikaner, die wir so kennengelernt haben ziemlich waffenfeindlich und antirepublikanisch eingestellt (wobei man natürlich fairerweise zugeben muss, dass auf wir durch Couchsurfing doch eher die liberale Seite Amerikas kennengelernt haben). Die meisten waren doch ernsthaft erschrocken, mit was für einem Stereotypen sie in Verbindung gebracht werden.
  3. Couchsurfing und Hosts:
    Hatten wir zu Beginn noch Angst Amerika würde die Reisekasse komplett sprengen, belehrte uns die Gastfreundschaft der Amerikaner eines Besseren. Woran genau das jetzt lag, das ist uns auch nicht vollkommen klar. Wir vermuten es liegt daran, dass Amerika bei weitem nicht so vielen Backpackern ausgesetzt ist, wie Australien und Neuseeland. Sind in diesen Ländern viele Leute genervt oder einfach nur von der Masse erschlagen, ist es hier eher etwas Besonderes mit einem kleinen Budget zu reisen. Die drei Hauptreiseziele New York, L.A. und San Francisco nehmen wir davon mal aus. Wir haben tatsächlich wenige andere „wie uns“ auf der Straße getroffen.
  4. Fortbewegung:
    Für jeden, der es uns mal nachmachen möchte, im Westen ist ein Auto absolut unverzichtbar. Zu schlecht und teuer sind die Busverbindungen und auf der anderen Seite ist das Mieten von Autos vergleichsweise billig. Auch das Benzin wird einem quasi hinterhergeworfen. Ob man sich jetzt ein Auto kaufen möchte, muss jeder für sich selbst entscheiden. Sollte man überlegen das Land zu durchqueren, dürfte das auf Grund der exorbitanten Einwegmieten durchaus eine Option darstellen, aber auch autodrivaway.com bietet ab und an günstige Möglichkeiten. Hier noch ein kleiner Tipp: Wer überlegt mal die Route 66 zu fahren, sollte das im Mai planen. Zu dieser Zeit werden nämlich zig Autos und Camper von Chicago nach LA verfrachtet und können daher für 14-21 Tage kostenlos gemietet werden!
    Im Osten dagegen, waren die Busse zwischen den größeren Städten perfekt, was aber vermutlich auch daran liegt, dass es dort kaum Nationalparks gibt, für welche ein Auto ein Muss ist.
  1. Potential to come back:
    Wie schon angedeutet, mehr als genug. Wir haben lediglich 18 der 50 Staaten geschafft und dabei ist alles mitgerechnet, wo wir auch nur mal einen Fuß ins Gras gesetzt haben. Die komplette Mitte und damit vor allem Texas und Colorado haben wir total verpasst. Auch der Grand Canyon, Yellowstone und Yosemite hätten nochmal einen ausführlicheren Besuch verdient. Allerdings muss man auch sehen, dass wir doch auch einiges geschafft haben. 25 Nationalparks und 13 Großstädte in 100 Tagen sind doch auch schon was, oder 🙂

Von daher, hoffentlich bis bald Amerika 🙂

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