Angekommen mit der Tram (bzw. in San Diego heißt das Trolley) an der Grenze, waren wir erstmal ziemlich erstaunt. Es ist wohl die erste Grenze die wir überquert haben, welche auch wirklich aussieht wie eine Grenze. Soll heißen, riesige Mauern, Stacheldraht, Schießtürme etc. Und wir wollten geradewegs auf die andere Seite mitten hinein in die Stadt mit dem höchsten illegalen Drogenhandel der Welt… Bei diesem Versuch erlebten wir dann auch schon die nächste Überraschung. Die „Einreise“ nach Mexiko erfolgt durch ein Drehkreuz! Ja genau, richtig gehört! Man geht durch ein Drehkreuz durch die Mauer, drückt auf einen Knopf, welcher zufallsgesteuert ein rotes oder grünes Licht erzeugt (wir hatten beide grün) und dann ist man auch schon in Mexiko. Kommend von dem doch recht pompösen San Diego, war das doch ein kleiner Kulturschock. Wellblechhütten, Arme, Bettler, Drogenverkäufer und schäbige Straßenstände begleiteten unseren Weg zum Stadtzentrum Tijuanas, welches dann aber gar nicht so schlecht aussah wie wir erwarteten.
Allerdings gilt das nur für die (sehr touristische) Hauptstraße durch die Stadt, bewegt man sich auch nur wenige duzend Meter in eine Seitenstraße ist das Bild wieder das Gleiche. Neben der Erfahrung mal in Mexiko gewesen zu sein, bietet Tijuana allerdings nicht viel (außer man braucht Drogen oder billige Medikamente) und da mit dem mexikanischen Museum, die Hauptattraktion geschlossen war, machten wir uns auch relativ schnell zurück auf den Weg nach San Diego. Es sollte ja noch die Grenzkontrolle zurück in die USA auf uns warten. Diese war allerdings bei weitem nicht so schlimm wie wir sie uns vorgestellt hatten (Leute munkeln von Wartezeiten bis zu 4 Stunden) und nach ca. 45 Minuten waren wir zurück in der Zivilisation. Auch hier übrigens nochmal ein Tipp: Es gibt eine extra Schlange für Fast Entrance, welche eigentlich für amerikansiche Bürger gedacht ist. Beide Schlangen enden aber im gleichen Raum und man kann jederzeit auf die „public Entrance“ Schlange zurückkehren, erspart sich aber die Warterei in der Hitze 🙂
Das war dann auch schon unser Mexiko-Abenteuer. Weniger abenteuerlich als vielleicht gedacht, aber eine ziemlich eigenartige Erfahrung…
Ach ja, unseren erhofften Mexiko-Stempel im Pass bekamen wir leider nicht 🙁