Der Copland Track: 7 Stunden wandern für 30 Minuten in heißen Quellen

Der Copland Track wurde uns von Irene und Pier (wir erinnern uns, die beiden Italiener, mit denen wir Weihnachten in Sydney verbracht haben) wärmstens ans Herz gelegt. Nach einer 7-stündigen Wanderung erreicht man eine Hütte, bei welcher sich natürliche heiße Quellen befinden. Das hörte sich für uns ziemlich vielversprechend an und deshalb wollten wir unsere erste mehrtägige Wanderung in Angriff nehmen. Gleich zu Beginn der Wanderung wurden wir negativ überrascht: Sandfliegen. Als wir einen Fluss überqueren mussten, waren diese Viecher überall, wie Wolken um uns herum. Sandfliegen sehen aus wie kleine Fruchtfliegen, wie man sie aus Deutschland kennt, sie sind aber wesentlich fieser und beißen. Das Resultat ist ein 2-Wochen lang juckender Biss. Gut, dass wir aufgrund des kühlen Wetters gut eingepackt waren, denn im Gegensatz zu Mosquitos sind die Viecher einfach zu klein und können nicht durch Kleidung durchstechen. Als wir den Fluss endlich überquert hatten und uns vom Wasser entfernten, wurde es schnell besser und wir konnten unsere Wanderung genießen. Es ging hoch und runter, durch Regenwald und über Flüsse. Ein richtig schöner Wanderweg.

Als wir 17km und 7 Stunden später dann endlich ankamen, waren wir positiv überrascht von der neu gebauten, 2-stöckigen Hütte und wollten nur noch eins: in den heißen Pools relaxen. Gesagt, getan. Ein bisschen wärmer als eine Badewanne und mit einem wahnsinnig schönen 360° Panorama bestehend aus z.T. schneebedeckten Bergen! Ein Traum sag ich euch 🙂 Aber den Kopf mussten wir über Wasser halten, denn da es sich um eine natürliche heiße Quelle handelt, ist das ein kleines Paradies für alle Kleinviecher, die es gerne heiß haben, wie z.B. ein paar Amöben welche Meningitis (Hirnhautentzündungen) hervorrufen können. Nachdem wir dann aus dem Pool rausmussten, weil es einfach zu heiß wurde, gab es nach dem Abendessen eine kurze Sicherheitsbelehrung des dort wohnenden Rangers. Dabei stellten wir dann fest, dass alle anderen ca. 17 Leute, deutlich älter als wir waren. Die Auskunft einer Dame aus dem DOC in Queenstown, dass hauptsächlich Leute in unserem Alter, diesen Weg wandern, war also komplett falsch. Nun gut.

Wir gingen also früh ins Bett, um morgens nochmal die heißen Quellen genießen zu können und dann den Rückweg in Angriff zu nehmen. 5,5 Stunden später kamen wir dann am Auto an und waren froh, den zähen langen Rückweg sowie 34km in 2 Tagen geschafft zu haben. Da wir das meiste unseres Hab und Guts im Motel lassen konnten, legten wir dort nochmal einen kleinen Kaffee-Stopp ein und unterhielten uns noch ein wenig mit unseren HelpX-Nachfolgern aus Deutschland, aber auch mit Mike und Heather unseren Hosts, sowie den Briten. Gegen 5 verabschiedeten wir uns dann endgültig zu unseren nächsten Hosts in Hokitika, ca. 2 Stunden nördlich. Diesmal wieder ein Homestay, bei einer christlichen Familie welche ihre Kinder zu Hause unterrichten. Nachdem wir das aus Deutschland überhaupt nicht kannten, waren wir doch sehr gespannt was uns dort erwartet, aber das ist eine andere Geschichte…

Copland Track 005
Zu Beginn / At the beginning
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