Ein Pinguinstop in Oamaru

Da standen wir nun wieder an der Straße und warteten, dass sich jemand erbarmte uns mitzunehmen. Unser erster Lift brachte uns bis Omarama. Der zweite war ein Kiwi, der für uns während der Fahrt mehrere Stopps machte und anscheinend Spaß hatte unserer Touristenführer zu sein. Dadurch konnten wir noch den größten Erddamm der südlichen Hemisphäre am Lake Benmore sehen. Er hatte dazu sogar eine recht lustige Geschichte parat. Vor ca. 1 ½ Jahren hat sich ein, sagen wir mal, sehr verliebtes Pärchen in einem Boot um andere (!!!) Dinge gekümmert als das Schiff vernünftig zu steuern und sind dann prompt über den Damm gefahren und ca. 50m in die Tiefe gestürzt. Passiert ist ihnen wohl nichts, das Boot war aber definitiv schrottreif 🙂 und die Strafe vermutlich nicht unbedingt gering. Leider ist er nicht nach Oamaru, sondern nach Timaru gefahren und hat uns deshalb an der Abzweigung in einem kleinen Ort namens Kowra rausgelassen. Und da standen wir, und standen und standen wir, bis uns nach 1 ½ Stunden endlich ein chinesisches Pärchen aufsammelte. Die beiden waren eigentlich sehr nett und waren auf dem Weg von Queenstown nach Christchurch. Allerdings hatten wir jetzt ja schon öfter gehört, dass 80% der schweren Verkehrsunfälle um Queenstown von Touristen (meist Chinesen) verursacht werden und waren deshalb schon ein wenig skeptisch. Andererseits hatten wir keine große Auswahl und stiegen deshalb auch ein. Sagen wir’s mal so, uns ist offensichtlich nichts passiert sonst wäre das Schreiben schwierig geworden, aber abenteuerlich war sein Fahrstil in jedem Fall und dabei belassen wir es jetzt einfach mal.

Netterweise fuhr er uns quasi vor die Haustüre unseres ersten Couchsurfing Hosts in Neuseeland. Alex hatte uns zugesagt, obwohl er gar nicht zu Hause war, meinte allerdings seine Mitbewohner wären damit einverstanden. Wir haben dann auch relativ schnell herausgefunden wieso, das Haus war nämlich zum Bersten gefüllt mit Couchsurfern (10 inkl. uns). Dave, Alex‘ Vertreter, wusste nicht mal, dass wir kommen und hat uns deshalb kurzerhand in Alex leerstehendem Zimmer untergebracht. Die anderen Couchsurfer waren eine bunte Mischung aus allen Teilen der Welt, 3 Kanadierinnen, 3 Amerikanerinnen ein deutsches Pärchen und wir. Am nächsten Tag kamen dann nochmal 2 Deutsche dazu, zu der Zeit waren aber die Amerikaner und die anderen Deutschen schon wieder ausgezogen. Vor allem mit den Kanadierinnen haben wir uns ziemlich gut verstanden und einige Tipps ausgetauscht. Außerdem haben uns die Amerikanerinnen noch ein wenig mit der Planung unserer USA-Reise geholfen. Wir hatten nämlich in Twizel den Tipp bekommen, dass Megabus seinen Sommerverkauf eröffnet hatte und viele günstige Bustickets im Angebot hatte. Nach ein wenig stöbern fanden wir Bustickets für die Strecke Washington – Philadelphia – New York – Boston, jeweils mit mehrtägigen Zwischenstopps für Sage und Schreibe 9,50$ pro Person für die komplette Strecke. Nachdem das dann geklärt war, schauten wir uns noch ein wenig von Oamaru an, was ehrlich gesagt nicht sonderlich viel ist. Es gibt eine nette Altstadt und das eigentlich wichtigste, Pinguine. Wir haben uns auf die Lauer nach Gelbaugenpinguinen gelegt, welche 2-3 Stunden vor Sonnenuntergang an den Strand kommen, um ihre Jungen zu füttern, und konnten sogar EINEN erspähen. Beim Umherwandern sind wir noch dazu beinahe über einen Seehund gestolpert, der sich uns in den Weg gelegt hatte (die gibt es hier wirklich an absolut jeder Ecke).

Nach einem netten Abend mit allen aus der WG, brachen wir am nächsten Tag dann auch schon auf nach Dunedin. Wir wollten uns nämlich eigentlich noch die Moeraki Boulders in Oamaru ansehen, erfuhren dann aber, dass diese auf halber Strecke nach Dunedin lagen weshalb wir unserem ersten Lift baten uns dort rauszuschmeißen. Vollbepackt mit sämtlichem Gepäck spazierten wir am Strand entlang, um uns Felsen anzusehen, die als quasi perfekte Kugeln einfach so am Strand herumliegen. Wirklich erstaunlich was die Natur so alles zu Stande bringt. Anschließend ging es dann auch schon weiter nach Dunedin zu unserer nächsten HelpX-Familie, aber genaueres gibt’s dann mal wieder beim nächsten Mal.

Lake Benmore Dam
« von 17 »

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