Australia – eine kleine Zusammenfassung

So nach 3 Stunden Flug haben wir also nach 125 Tagen Australien verlassen. Irgendwie ein komisches Gefühl, aber irgendwie fühlt sich dieser „kurze“ Sprung nach Neuseeland eher an wie eine der Reisen durch Australien. Trotzdem ist es vielleicht mal Zeit unsere Erkenntnisse kurz zusammenzufassen, wer weiß vielleicht kommt ja irgendjemand auf die Idee es uns nachzumachen.

  1. Aussies, Freundschaften und „No worries“
    Der erste Eindruck der Australier, die wir am Flughafen in Perth und dann bei Brodie bzw. Mike und Michelle aufgeschnappt haben, hat sich zum großen Teil bestätigt. Die Aussies sind einfach deutlich relaxter als man es in Deutschland gewohnt ist und „No worries“ eher eine Einstellung als eine bloße Floskel. Die einzigen, die diesem Klischee nicht gerecht werden, sind manche Busfahrer und teilweise Besitzer von Campingplätzen. Nichtsdestotrotz haben wir einige tolle Freundschaften geschlossen, meist durch Couchsurfing, aber das war ja auch irgendwie Sinn der Sache. Wer eine Reise nach Australien ein bisschen relaxed und mit ein bisschen Zeit angeht, wird sicherlich genau das gleiche feststellen.
  2. Distanzen
    Wenn man sich Australien auf der Karte anschaut, kommt einem die Insel eigentlich gar nicht so groß vor. Tatsächlich unterschätzt man die Distanzen ganz gewaltig, weshalb wir eigentlich niemandem ernsthaft raten würden Australien nur für einige Wochen zu besuchen (oder wenn dann nur einen klar abgesteckten Teil). Tatsächlich haben wir in den 4,5 Monaten grob gerechnet rund 25.000 km mit Auto, Zug, und Trampen zurückgelegt.
  3. Touristen
    Die Ostküste wimmelt vor Touristen, vor allem im australischen Sommer. Die typische Reiseroute führt von Sydney nach Cairns. Wer das vermeiden möchte, sollte sich eine andere Reisezeit suchen (im Übrigen ist Queensland im australischen Winter auch deutlich schöner zu bereisen, keine Quallen sondern nur noch Krokodile im Wasser).
    Wer allerdings ein bisschen Abenteuer sucht und lange Distanzen nicht scheut, dem würden wir im Nachhinein auf jeden Fall den Westen Australiens ans Herz legen. Hier findet man alles was Australien ausmacht in einer fast unberührten Umgebung mit deutlich weniger Touristen und traumhaft schönen Stränden, an denen man teilweise komplett alleine ist. Außerdem mit dem Karijini NP den (nicht nur unserer Meinung nach) besten Nationalparks Australiens!
  4. Fortbewegung
    Hier haben wir uns einige Gedanken gemacht, was wir denn nun besser oder schlechter hätten machen können. Wir haben für Mietwagen insgesamt rund 1200$ für rund 7 Wochen ausgegeben, was vermutlich relativ gut ist. Was wir definitiv nicht mehr machen würden ist das Mieten eines Campers, wie wir es von Perth nach Melbourne gemacht haben. Zwar ist so ein Camper unglaublich handlich, aber unserer Meinung nach auch komplett unnütz. Zum einen kostet er deutlich mehr Miete als ein Auto und verbraucht ca. das Doppelte an Benzin. Der vermeintliche Vorteil, dass man sich das Zahlen der Unterkünfte spart ist auf den zweiten Blick auch eher falsch. Denn besonders an der Ostküste ist das Stehenbleiben an Parkplätzen sehr häufig verboten (wenn auch oft geduldet) und spätestens nach 2-3 Tagen im Camper ist eine Dusche auch mal wieder angebracht (außer es macht einem nichts aus kostenlose und kalte Strandduschen zu benutzen, und das auch bei manchmal doch recht frischem Wetter). So kommt man um die Campingplätze als günstigste Unterkunftsmöglichkeit oft nicht drum rum. Dazu kommt, dass die Campingküchen meist so gut ausgestattet sind, dass ein mit Küche ausgestatteter Camper eigentlich überhaupt nicht notwendig ist. Unhandlich auf den doch recht vielen nicht asphaltierten und manchmal recht engen Straßen (v.a. wenn ein überbreiter Roadtrain entgegen kommt) sind die Dinger dann auch noch. Wer also auf den Luxus eines Bettes im Camper verzichten kann, sich aber die Nächte gerne mal im Zelt um die Ohren schlägt (oder vielleicht sogar im Motel) dem würden wir definitiv zur Miete eines kleinen oder größeren Autos raten (je nach Geschmack). Oder eben so ein entsprechendes Auto zu kaufen, aber diese Entscheidung will man niemandem abnehmen, denn damit sind viele Risiken verbunden, Autopanne in der Wüste, Investitionen in Reparaturen, das Wiederverkaufen am Ende der Reise usw.
  5. Potential to come back
    Wir haben definitiv nicht alles sehen können, was wir gerne gesehen hätten und das bietet Potenzial wieder hierherzukommen. Tasmanien haben wir nicht geschafft, eine Insel südlich von Melbourne, die wunderschön grün und vergleichbar zu Neuseeland sein soll. Zudem der Daintree Regenwald bei Cairns und Ayers Rock und Kings Canyon im Zentrum Australiens. Und nicht zu vergessen wollten wir ja sowieso mal wieder kommen, um mit unserem gemieteten Segelboot um die Whitsundays zu schippern.

See ya Australia!

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