Gladstone hatten wir uns eigentlich deshalb ausgesucht, um unter Umständen einen Blick auf das Great-Barrier-Reef zu erhaschen. Wir wussten allerdings schon im Voraus, dass die beworbenen Touren zu teuer waren. Diese kosteten nämlich 190$ für 5 Stunden Boot-Fahren und 2 Stunden auf einer Vogel-Kacke-Insel namens Lady Musgrove (Die Insel entsteht tatsächlich aus 100% Vogel-Kacke, welche sich im Laufe der Jahre zu einer Insel im Great-Barrier-Reef verfestigt hat J ). Wir hatten lediglich die Hoffnung vielleicht einen lokalen Anbieter oder eine einfach Fährfahrt zu ergattern, aber diese Hoffnung zerschlug sich ziemlich schnell, als wir am Touristenbüro und der Fährstation keine besseren Möglichkeiten fanden.
Dementsprechend fuhren wir zu Stephen. Stephen ist schwierig zu beschreiben. Am besten trifft es vermutlich ein „einfach unglaublich nett und sympathisch“. Er ist 39 Jahre alt, hat aus Couchsurfing eine Art Hobby entwickelt und hat dadurch immer wieder das Haus voll mit Reisenden (einmal sogar 17 Leute). Dazu ein sehr guter Koch, weshalb er seine Gäste immer wieder mit tollen Speisen oder Barbecues mit selbstgebrauten Bier und selbstgebrannten Schnaps (ja richtig gehört) bewirtet. Er hat außerdem einen unglaublich guten Sinn für Humor und einfach nur Spaß an seinem Leben (typisch Aussie halt). Eine seiner Geschichten drehte sich darum, wie er in ein Krisen-Meeting seiner Firma komplett verkleidet als Panda-Bär aufgetaucht ist oder in selbigen seine Freundin vom Flughafen abgeholt hat, um anschließend von kleinen Kindern umringt zu werden (und seine Freundin zu verpassen). Neben dieser hatte er noch viele weitere lustige Geschichten auf Lager (z.B zwei streitende Geckos in der Klimaanlage) 🙂
Nachdem wir uns nun also gegen die Vogel-Kacke-Insel entschieden hatten, gab Stephen uns den Tipp einen Strand in der Nähe aufzusuchen (Tannum Sands), was wir dann am nächsten Tag auch machten. Es war eher ein relaxter Tag an einem sehr schönen Strand als ein Highlight des Trips, aber das darf man sich auch mal gönnen. Der eigentliche Höhepunkt des Tages war ein langes Burger-Grillen mit Stephen und den an diesem Abend angekommenen nächsten Couchsurfern Sven und Sabrina, welches dann auch bis spät in den Abend andauerte. Am nächsten Tag machten wir uns dann auf zur Carnarvon-Gorge, welche schlappe 500 km von Gladstone im Landesinneren liegt. Solche Entfernungen stellen für uns natürlich schon lange kein Problem mehr dar, dementsprechend ging es dann auch gemütlich los auf die 5-stündige Fahrt, aber das, meine Freunde, ist eine andere Geschichte…