Kalahari – Wüste der Extreme

Nach Peru und Kolumbien sind wir zwar noch frisch im Südamerika-Fieber, aber der Reiz vor dem Semesterbeginn nochmal in den Flieger zu steigen ist zu groß und so können wir einfach nicht widerstehen. Allerdings wollen wir nicht direkt zurück nach Südamerika, sondern möchten uns nochmal an der Tier- und Pflanzenwelt des südlichen Afrikas versuchen und die Unterschiede zwischen dem “schwarzen” Ost- und “weißen” Westafrika mal an eigner Haut erfahren. Schnell kristallisiert sich Namibia als Ziel heraus, nicht nur auf Grund (oder trotz?) seiner deutschen Vergangenheit, sondern hauptsächlich weil wir nach all dem Backpacking mal wieder Lust auf einen Campingurlaub bekommen haben, und Namibia erscheint da als sehr lohnendes Ziel (und wird es auch werden Winking smile ).

Gesagt, getan, gebucht, geplant (in dieser Reiheinfolge… ), zwei Wochen später sitzen wir im Flieger von Wien über Doha nach Windhuk, der Hauptstadt Namibias. Dort werden wir bereits von einem Paar aus Tschechien und einem Fahrer unserer Mietwagenfirma (Savanna) erwartet, und zu unserem 4×4 Pickup mit Dachzelt gebracht. Uns wird kurz alles wichtige erklärt und dann sitzen wir auch schon im Auto auf dem Weg in den Süden Namibias. Die beiden Tschech:innen haben ähnliche Pläne wie wir, verbringen aber noch eine Nacht in Windhuk. Wir lassen Windhuk erstmal links liegen, denn viel spannendes konnten wir darüber nicht in Erfahrung bringen und wären nach der unglaublich aufregenden Erfahrung aus Nairobi vermutlich eh nur enttäuscht gewesen. Mal sehen, vielleicht treffen wir die beiden ja irgendwo auf dem Weg wieder…

Einen wirklichen Plan für die erste Nacht haben wir nicht, unser erster Stopp ist eigentlich ganz einfach. So weit es geht in die Kalahari bis es dunkel wird (gegen 19 Uhr) und dann auf einen schönen Campingplatz. Da alles doch etwas länger dauert als wir uns das vorgestellt haben (vor allem die Einreise), schaffen wir es nur knapp hinter den Rand der Wüste, wunderschön ist der Platz aber jetzt schon. Fast keine Menschen, eine brütende Hitze bis kurz nach Sonnenuntergang und ein (künstliches) Wasserloch, an dem sich ein paar Wüstenbewohner tummeln – die wir bei einem kalten Bier beobachten. Dabei werden wir immer wieder vom Hund der Besitzerfamilie aufgesucht, der etwas unserer Aufmerksamkeit abbekommen möchte. Ein gelungener erster (halber) Tag, der noch von einer unwirklich sternklaren Nach getoppt wird. Außerdem erfahren wir am eigenen Leib, dass mit den tiefen Nachttemperaturen in der Wüste, nicht zu scherzen ist. Es wird bitter kalt und wir beschließen die Zelttüren in Zukunft zu schließen…

Am zweiten Tag fahren wir dann tiefer in die Kalahari, bis kurz vor die botswanische Grenze. Wir fahren mit unserem Allradantrieb durch eine 22km lange Offroad-Strecke, entdecken verschiedene Antilopen, Zebras und Gnus und erleben einen bombastischen Sonnenuntergang in den charakteristischen roten Dünen der Kalahari. Einfach eine unglaubliche – und extreme – Landschaft, deren schroffe Schönheit sich nur schwer in Worte fassen lässt.

Am nächsten Tag geht es schon wieder raus aus der Wüste in Richtung der Küste. Davor stoppen wir aber noch ausgiebig an einem “Wald” aus Köcherbäumen. Diese für diese Gegend so typischen Bäume teilen ihren Stamm alle rund 30 Jahre in zwei. So entsteht ein wunderbar gleichförmiges Astmuster. Danach fahren wir noch bis in die für den deutschen Jugendstil bekannte Stadt Lüderitz, aber das ist eine neue Geschichte…

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