Aguas Calientes ist ein kleiner Ort, gelegen in einer wunderschönen Schlucht umgeben von unwirklich wirkenden steilen Bergen. Vermutlich wäre der Ort nicht der Rede wert, wenn er sich nicht am Fuße einer der berühmtesten Orte unserer Zeit befände, dem Berg Machu Picchu mit der gleichnamigen Inka-Stätte (der eigentliche Name der Stätte ist nicht bekannt). Der Ort besteht quasi nur aus Hotels, Restaurants und Souveniershops. Fredy nennt es Disney-Land und ganz unrecht hat er damit nicht.
Trotz der Strapazen des Salkantays in den Knochen, entschließen sich fast alle aus unserer Trekkinggruppe nicht mit dem Bus zu Machu Picchu zu fahren, sondern auch die letzten Meter zu wandern. Es heißt also wieder, um 4 Uhr aufstehen, packen, frühstücken und die letzten 1.5h nach oben. Und nach oben, heißt nach oben… Während sich die Busstrecke im Zick-Zack nach oben windet, laufen wir… Treppen… unzählige Treppen (angeblich 2799, aber keine:r von uns hat die Nerven mitzuzählen). Aber wir schaffen es alle pünktlich um 6 Uhr am Eingang vor Machu Picchu zu stehen und warten gespannt auf die anderen im Bus.
Und endlich ist es soweit, wir gehen durch die Ticketkontrolle und sind am Ziel der Wanderung angekommen. Fredy startet seine Führung mit dem bekannten Aussichtspunkt auf die Zitadelle und wir sind alle ganz hin und weg als wir den ersten Ausblick genießen dürfen. Die Inka-Zitadelle ist eine der spektakulärsten archäologischen Stätten der Welt und liegt einfach wunderschön in den Steilhängen der grünen Berge. Fredy gibt uns eine rund 3-stündige Führung durch das Weltkulturerbe, beschreibt uns verschiedene Bauweisen und Verarbeitungstechniken für die Steine, erklärt uns die Heiligtümer und zeigt interessante Gesteinsformationen, die zur Winter- und Sommersonnenwende perfekte Muster erzeugen oder die Himmelsrichtungen perfekt anzeigen. Schon erstaunlich was die Inkas ohne eine eigene Schrift so alles bewerkstelligen konnten!
Unsere Rechnung, dass durch Covid vielleicht weniger Touristen dort sind, geht auch auf. Es ist zwar durchaus was los, aber die Touristenmassen von Prä-Covid-Zeiten haben sich (glücklicherweise) noch nicht wieder eingefunden. Natürlich kommen auch eine ausführliche Foto-Session nicht zu kurz und wir laufen auch an den hier so typischen Lamas vorbei, die ungehindert durch die Ruinen schlendern und das Gras kurz halten.
Zurück nach Aguas Calientes fahren wir jetzt aber doch mit dem Bus und genehmigen uns einen Kaffee bevor wir zu unserem letzten gemeinsamen Mittagessen mit unserer Gruppe aufbrechen und mit dem Zug zurück nach Ollantaytambo fahren, von wo aus wir mit dem Van nach Cusco zum Busterminal gebracht werden. Es geht nämlich direkt mit dem Nachtbus weiter in den Dschungel nach Puerto Maldonado, dem letzten Abschnitt dieser Reise….