Halifax – eine entspannte letzte Woche

Halifax – eine entspannte letzte Woche

In unserer letzten Woche unserer Reise wollten wir Halifax und dessen Gegend erkunden, bevor wir dann eine Woche später von Halifax zurück nach Frankfurt fliegen sollten. Deshalb wollten wir uns Cape Breton sowie Bay of Fundy und Peggy’s Cove genauer anschauen. Aber eins nach dem anderen…

Für unsere Zeit in Halifax konnten wir in letzter Minute noch einen Couchsurfer finden. Noah, 29, akzeptierte unsere Anfrage und nachdem wir mit ein bisschen Verspätung in Halifax und bei Noah ankamen, empfing uns dieser herzlich. Er arbeitet als Elektrotechniker bei der Navy und ist wohl des Öfteren mit dem Schiff auf internationalen Gewässern unterwegs. Auch eine interessante Weise zu reisen. In den nächsten beiden Tagen wollten wir dann Halifax genauer unter die Lupe nehmen. Das Antibiotikum setzte Kerstin allerdings ziemlich zu, weshalb sie sich über die meiste Zeit des ersten Tages immer wieder in verschiedene Parks legte und erholte. Tobi erkundete währenddessen die Stadt. Halifax ist ein richtig schönes Fischerstädtchen in größerem Maße, allerdings ist nicht wirklich was los. Die Hafenpromenade mit kleinen Geschäften, Souvenirläden und u.a. auch eine Rum Cake Factory mit kostenlosem Probieren lädt zum gemütlichen Schlendern ein. Wir warfen auch wieder mal einen Blick in das Casino, leider dieses Mal ohne kostenlose Getränke. Wir bewältigten den höchsten Berg in Halifax mit ungefähr 50 Höhenmetern, um einen schönen Blick über die Stadt genießen zu können.

Außerdem trafen wir uns an einem Abend mit Nathalie und Carlos. Wir waren zuvor über Couchsurfing im Kontakt mit Nathalie aus Paris, die auch gerade eine Weltreise macht und einen Roadtrip von Boston über Montreal nach Halifax und zurück machte. Ihr letzter Host Carlos entschloss sich spontan sich ihr anzuschließen und so trafen wir die beiden kurz nach ihrer Ankunft in Halifax. Während einem Bier beschlossen wir unsere Pläne für den nächsten Tag: wir wollten gemeinsam nach Peggy’s Cove sowie zur Bay of Fundy fahren. Am selben Abend bekochte Noah uns noch mit Hähnchenbrust und einem leckeren Salat.

Am nächsten, ziemlich verregneten Tag, fuhren wir dann also mit den beiden zu Peggy’s Cove, ein süßes kleines Fischerdörfchen am Meer mit einen Leuchtturm als Highlight. Das hört sich jetzt zwar ein bisschen langweilig an, aber schaut euch die Bilder an, es war wirklich wunderschön, es hat uns ein bisschen an schwedische Dörfer erinnert. Danach machten wir uns auf den Weg zur Bay of Fundy. Dort wollten wir stoppen, weil es hier die stärksten beobachtbaren Gezeiten der Welt gibt. Die Dame im Touristenbüro meinte noch, dass wir am besten bei Ebbe kommen sollten, um dann zusehen zu können wie die Flut hereinbricht. Die komplette Bucht solle sich anscheinend so schnell wie eine Badewanne auffüllen, laut der Dame in der Touristeninfo, was uns doch ziemlich imponierte. Leider war dies nicht so ganz der Fall. Natürlich ist die ganze Bucht leer, wenn man zum Hochpunkt der Ebbe kommt. Doch braucht die Flut dann doch leider 6 Std um die Bucht komplett aufzufüllen. In ungefähr einer Stunde konnten wir eindeutig beobachten, dass die Flut merklich schneller kommt als an anderen Orten, aber so schnell wie eine Badewanne war das nun auch nicht… Nach einem weiteren Scrabble und Kartenspielabend mit Noah packten wir am Tag darauf unsere sieben Sachen, um gegen Freitagabend ein Auto für unsere letzten beiden Tage zu mieten und zum Cape Breton fahren zu können. Wir konnten nämlich mal wieder einen super Deal finden.

Wir mieteten das Auto nämlich in Halifax und konnten es ohne Extrakosten am Flughafen zurückbringen. Ziemlich praktisch, oder? Da die Fahrt zum Cape Breton knapp fünf Stunden dauern sollte, mieteten wir das Auto um 17 Uhr, um es dann am Sonntag gut 3 Stunden vor unserem Flug wieder abzugeben. Zwar etwas früh, andererseits wollten wir uns auch nicht schon wieder so stressen wie in Montreal und so passte uns das ganz gut und so fuhren wir in Richtung Cape Breton. Die Entstehung des Namens (ausgesprochen „Bretton“) ist übrigens ziemlich schräg: Die Gegend war früher Französisch und es gab einen anderen Namen. Nachdem die Briten dann aber das Cape eingenommen hatten, änderten sie den Namen in Cape Britain. Die ansässigen Franzosen hatten mit diesem Namen allerdings so ihre Probleme und nannten es einfach Cape de Breton und irgendwie blieb ein Mix der beiden Sprachen hängen.

Wir fuhren dann eben nach Sydney Nahe des Capes, wo wir mit Christa und Mark Couchsurfer für unsere letzten zwei Nächte gefunden hatten. Anstatt des gebuchten Kia Rio bekamen wir übrigens ein „kleines“ Upgrade und einen Chrysler 200Z (googled mal danach, ziemlich verrücktes Gefährt…). In dem Auto kamen wir uns irgendwie fehl am Platz vor 🙂 Da unsere Hosts bis um 11 Uhr nachts arbeiteten, vertrieben wir uns noch ein wenig Zeit in einer lokalen Pizzeria, so quasi zum Abschied… Um 11 fuhren wir dann zu den beiden und wurden von Mark in die Wohnung gelassen. Begrüßt wurden wir von den vier Katzen und einem unglaublichen Gestank. Wir haben ja mittlerweile schon einiges an verrückten Wohnsituationen erlebt, aber das hier war einfach ein bisschen zu viel für uns und wäre es nicht schon mitten in der Nacht gewesen, wären wir vermutlich direkt wieder weggefahren. Mark und auch Christa (die erst gegen 1 nach Hause kam) sind zwar super nett, aber total messi. Dass die Wohnung unaufgeräumt und dreckig war, hätte uns ja noch nicht mal gestört, aber ein vollkommen überfülltes Katzenklo, Katzenkacke auf dem Boden und ein übler Geruch nach Katzenpipi waren dann doch ein bisschen zu viel des Guten. Der Fakt, dass beide unterbrechungslos Gras rauchten und der „bequeme“ Futon eher einem V als einem geraden Bett ähnelte, setzte der Sache nur noch die Krone auf und nach einer kurzen Nacht packten wir direkt in der Früh unsere Sachen und schrieben den beiden eine Nachricht, dass wir nicht zurückkommen würden (sie hatten nämlich schon angekündigt bis 12 Uhr schlafen zu wollen). Gleichzeitig buchten wir von unserem AirBnB-Gutschein für New York noch eine nettes B&B bei Ann für die Nacht und machten uns auf zum Cabot Trail.

Der Trail ist eine Küstenstraße entlang des Cape Bretons und durch den gleichnamigen Nationalpark und ist wirklich unglaublich schön. Nicht so spektakulär wie die Great Ocean Road oder der Highway 101 in Kalifornien aber er vermittelt eine unglaubliche Ruhe, denn es verirren sich bei weitem nicht so viele Touristen hierher wie bei den beiden anderen. Wir hatten auch die Hoffnung vielleicht doch noch einen Wal auf Wanderschaft zu sehen, aber leider hatten wir kein Glück, doch quasi zum Trost sahen wir entlang des Skyline Tracks noch einen riesigen Elch!

Abends fuhren wir dann wie gesagt zu Ann und wurden überschwänglich von ihr, ihrer 17-jährigen Katze und ihrem streichelbedürftigen Hund begrüßt. Zwar redete sie ein wenig viel, aber unglaublich nett mit einem total süßen Haus für unsere letzte Nacht und mit einem bombastischen Ausblick auf das Cape. Kurz nach uns kamen auch noch zwei weitere Gäste aus Maine an, mit welchen wir uns auch noch kurz austauschen konnten. Und dann ging es am nächsten Morgen zurück zum Flughafen Halifax, mit zwei kurzen Zwischenstopps am Cape George mit Ausblick auf Prince Edward Island und der ersten schottischen Siedlung in Kanada in Pictou.

Das war dann jetzt leider auch das letzte Kapitel dieser Reise und wir stiegen ins Flugzeug in Richtung Frankfurt…

Pictou
« von 27 »

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