Auckland: Ein dreifaches Widersehen und die Sache mit dem Karma…

Bei der Suche nach einem Host in Auckland hatten wir leider nicht allzu viel Glück, vor allem da wir uns hauptsächlich nach Couchsurfern und HelpX Hosts mit nur 2 Stunden Arbeit umsahen. Das war leider nicht sonderlich erfolgreich, bis wir von Damika angeschrieben wurden, welche uns gerne zu sich einladen wollte, um bei ihr zu arbeiten. In unserer ersten E-Mail machten wir direkt unsere Wünsche klar, nämlich nur 2 Stunden für Unterkunft ohne Verpflegung zu arbeiten, da wir mit Autoverkauf (zum Zeitpunkt der Kontaktaufnahme noch nicht verkauft) und Sightseeing doch einiges auf dem Programm hatten. Sie ging auf unseren Vorschlag auch direkt ein und bot uns die Renovierung der Küche und Wohnzimmer eines ihrer Häuser Nahe dem Stadtzentrum an. Da dieses aber am ersten Abend noch belegt war, lud sie uns für diesen Abend in ihr Haus ca. 30km südlich von Auckland ein.

Wir waren etwas skeptisch, da ihr Profil (Mitglied seit 2012 und noch keine Bewertung) und der E-Mail-Verlauf (teilweise sehr verwirrend) ein wenig seltsam waren. Daher teilten wir Zsuzsi und Adam (dem ungarischen Pärchen aus Twizel) die Adresse mit, falls es tatsächlich komisch werden sollte. Nachdem wir aber im Haus angekommen waren, wurden sämtliche Zweifel sofort zerschlagen, da wir von Damika sehr herzlich begrüßt wurden. Ihr Mann kam dann auch kurze Zeit später mit dem leckeren Sri-Lankischen Abendessen. Nach einem netten Gespräch gingen wir dann auch ins Bett, um am nächsten Morgen zum dem Haus, welches wir renovieren sollten gefahren zu werden. Sie gaben uns sogar entgegen der eigentlichen Abmachung ein wenig Essen, vor allem Gemüse und Frühstück, um uns ein wenig unter die Arme zu greifen. Zudem boten sie uns an, uns zum Flughafen zu bringen. Einfach total nett. Dachten wir zumindest…

Dort angekommen zeigten sie uns die geplante Arbeit und wir äußerten sofort unsere Zweifel, selbiges in der angestrebten Zeit schaffen zu können. Wir sollten nämlich die Küchenschränke nachjustieren (abschleifen, neue Griffe und Schließmechanismen), die Küchenschränke in zwei verschiedenen Farben streichen sowie die Wände in der Küche und dem Wohnzimmer in 3 weiteren Farben streichen (inkl. Fensterrahmen und Bretter sowie Fußleisten). Da wir in Kerikeri bei Veronica schon feststellten wie lange das Streichen von lediglich Fensterrahmen dauern kann (vor allem wenn alles rundherum abgeklebt werden muss), versuchten wir ihnen das sofort klarzumachen. Sie meinten dann, wir sollten einfach anfangen und sehen wie weit wir kommen. So weit, so gut. Dachten wir zumindest…

We worked the complete afternoon until late evening for seven hours just to see what we expected. We didn’t even finish the cupboards, but at least the carpeting was almost done. Tobi also helped Damikas husband to do a website what he really appreciated. He often said something like “If you do something good you’ll receive goodness” or “good Karma”. One of the nicest experiences we did so far with Helpx. Or that’s what we thought…

So arbeiteten wir uns den kompletten Nachmittag bis spät abends durch die Küchenschränke, um nach 7 Stunden Arbeit festzustellen, dass wir noch nicht einmal die Hälfte der Schränke gestrichen hatten (zumindest war aber das meiste der Feinjustierungen bereits erledigt). Abends half Tobi Damikas Mann dann noch eine Webseite zu erstellen, für was er sich tausendmal bedankte. Dabei fielen öfter mal die Worte „guten Taten folgen gute Nachrichten“ und „gutes Karma“. Eine der nettesten und freundlichsten Erfahrungen, die wir bis jetzt mit HelpX hatten. Dachten wir zumindest…

Am nächsten Morgen erledigten wir die Streicharbeiten mit Ausnahme von zwei Schränken, welche vorher noch von innen geputzt werden mussten, wir aber keinen Staubsauger hatten. Auf Nachfrage erklärte uns Damika aber, einen selbigen gegen Mittag vorbeizubringen. Dementsprechend machten wir uns einen gemütlichen Nachmittag und wollten eigentlich noch in die Stadt fahren, leider verpassten wir den Bus und hatten beim nächsten nicht genug Kleingeld dabei. Dabei stellten wir ein vermutlich essenzielles Problem des Nahverkehrs in Auckland fest. Während wir warteten, fuhren ca. 20 Busse an uns vorbei, welche „Not in Service“ waren. Ziemlich frustrierend. Da es schon spät wurde, beschlossen wir ein wenig einkaufen zu gehen, um anschließend noch ein wenig organisatorisches vor unserem Abflug zu erledigen. Damika war zwar nicht zur verabredeten Zeit um 13 Uhr gekommen, als wir aber gegen 5 zurück waren stand der Staubsauger im Haus. Eigentlich hatten wir auch schon genug Arbeitsstunden zusammen, da die beiden uns aber so viel entgegengekommen waren, wollten wir die Küche noch fertig machen (zumindest den ersten Anstrich) und putzten noch die Schränke um sie später streichen zu können, um das Wochenende freizubekommen. Außerdem kamen am diesem Abend noch Zsuzsi und Adam zum Essen vorbei und wir quatschten noch bis spät in die Nacht. Die wir ja nun auch genug gearbeitet hatten, sollten wir die nächsten beiden Tage freibekommen und planten sie am nächsten Abend wieder zu treffen um uns von ihnen zu verabschieden. Dachten wir zumindest… (Ihr merkt schon hier stimmt was nicht 🙂 )

Den nächsten Tag nahmen wir uns wie gesagt (nach nur einer Stunde streichen) frei, um Auckland ein bisschen näher zu erkunden. Übermäßig viel zu sehen gab es (erwartungsgemäß) nicht, doch zumindest die Hafenpromenade (Wharf) hat durchaus einen eigenen Charme. Nachmittags machten wir uns dann über den Coast to Coast Walkway über die Domain entlang zum Mt. Eden um Zsuzsi und Adam dort zu treffen. Bei dieser Gelegenheit lernten wir auch ihren Host Veryan kennen. Auf halbem Weg den Berg hinauf bekam Tobi dann eine SMS von Damika, mit den Worten „Wir waren gerade im Haus und ihr wart wieder nicht dort. Ruft bitte zurück“, was er dann auch machte. Dann kam der kleine Schock. Sie meinte sie hätten zwischen ihren beiden Besuchen keine Veränderung an der Küche festgestellt (was definitiv Blödsinn war) und überhaupt wären wir ja noch nicht ansatzweise so weit gekommen wie ausgemacht. Sie würde aber ja verstehen, dass wir unsere Reise planen und genießen wollten und wenn wir nicht mehr weitermachen möchten, könnten wir uns ja ein Hostel in der Stadt nehmen. Das saß! Zusätzlich verhagelte es uns ziemlich die Stimmung und wir konnten den wirklich schönen Sonnenuntergang über Mt. Eden kaum genießen. Da wir abends auch noch eine Verabredung mit einer Couchsurferin hatte, gingen wir nochmal mit zu Zsuzsi’s und Adam’s Host, um nochmal in Ruhe mit Damika zu telefonieren. Gebracht hat es natürlich nichts und sie stellte uns vor die Wahl noch am selben Abend oder erst am nächsten Morgen auszuziehen. Als würde sie uns damit noch einen Gefallen tun, schloss sie mit den Worten „Das spart euch ja dann nochmal 60$“. Soviel zum Thema gutes Karma.

Um ein wenig Ruhe in die Sache zu bekommen, trafen wir anschließend die Couchsurferin zu einem leckeren Essen beim Koreaner und fragten sie bei dieser Gelegenheit ob sie nicht ein bisschen Platz auf dem Boden für eine Nacht hätte. Leider war ihr Freund dagegen, der uns lieber bei seinem Vater für ein wenig Hausarbeit eingespannt hätte, was allerdings auf Grund der großen Entfernung zur Stadt und der noch größeren Entfernung zum Flughafen eigentlich keine wirkliche Alternative war. Deshalb fragten wir abends Zsuzsi und Adam, ob sie nicht ihren Host fragen könnten uns für eine Nacht aufzunehmen, was diese auch direkt bejahte.

Am nächsten Morgen hatte Damika dann noch nicht mal genug Rückgrat um selbst vorbeizukommen, sondern schickte ihren Immobilienagenten, um uns den Schlüssel abzunehmen. Adam holte uns dann netterweise ab und wir sahen die beiden zum dritten Mal in drei Tagen. Adam musste dann zwar weg, aber wir strichen zusammen mit Zsuzsi die Zaunbretter und quatschten noch ewig mit ihr, bis sie dann gegen späten Nachmittag zu ihrem neuen Host aufbrachen. Nachdem wir noch ein wenig durch die Gegend geschlendert, mit dem Hund Frida Gassi gegangen und am Abend und nächsten Morgen nochmal viel mit Veryan geredet hatten, war das Abenteuer Neuseeland auch schon wieder vorbei und los ging es (mit 3 Stunden Verspätung) in Richtung Fiji…

Hafen von Auckland / Auckland Harbor
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