Auf dem Weg von Coromandel nach Kerikeri legten wir einen Stopp in Auckland ein, um Werbezettel für unser Auto in einigen der Hostels in der Stadt aufzuhängen, denn so langsam wurde es ja nun doch Zeit das Teil wieder loszuwerden. Nachdem das geklärt war, fuhren wir weiter nach Kerikeri um – bereits nach Sonnenuntergang am Sonntag – von unserem Host Veronica mit einer unglaublichen Herzlichkeit empfangen zu werden. Vermutlich unseres wärmstes Willkommen seit wir Wellington verlassen haben.
Nach einem gemütlichen Abendessen, inkl. ausführlicher Gespräche (und der ersten ausführlichen Dusche seit Rotorua 😉 ) legte uns Veronica auch ihren Plan für die nächsten Tage dar. Sie befand sich nämlich quasi in einer Ausnahmesituation. Ihr Sohn (bzw. natürlich ihre Schwiegertochter) erwarteten ihr erstes Kind und damit Veronicas erstes Enkelkind. Selbiges war bereits überfällig, weshalb die Geburt spätestens donnerstags eingeleitet werden sollte. Da wir da waren, sollten wir im Fall der Fälle das Haus übernehmen und die (blinde) Katze füttern, sowie einige Renovierungsarbeiten für die Hochzeit ihres anderen Sohnes (sie hat drei) durchführen. Klang und war auch alles ziemlich relaxed, typisch Kiwi halt.
Am nächsten Morgen fingen wir dann auch mit einigen kleineren Jobs im Garten an, bevor wir nach dem Lunch von Veronica auf eine der Halbinseln in der Umgebung von Kerikeri gefahren wurden. Diese ist quasi komplett von ihrer riesigen Familie bewohnt. Dort angekommen machten wir einen kleinen Spaziergang zu einem wunderschönen Aussichtspunkt, um im Anschluss eine schier unglaubliche Frau kennenzulernen, Veronicas Großmutter. Ja richtig gehört, Veronicas Großmutter, 99 Jahre alt. Dementsprechend wartete sie ebenfalls auf die besagte Geburt, um erstmalig Ururgroßmutter zu werden!!! Neben diesem Ururenkel, hat sie noch 26 Urenkel und wer weiß wie viele Enkel. Wie gesagt, eine riesige Familie!!! Nach einer Partie Phase 10 verabschiedeten wir uns auch von ihr, um unseren Besuch für Cape Reinga zu planen.
Für den nördlichsten Punkt der Nordinsel buchten wir eine Tour beginnend in Kaitaia. Das war in diesem Fall eine goldrichtige Entscheidung. Nicht nur, dass die Tour mit 50$ p.P. ziemlich günstig war (vor allem wenn man bedenkt, dass uns die Fahrt min. 50$ Sprit gekostet hätte), sie war auch ziemlich gut. So sahen wir auf dem Weg den größten von Menschenhand angelegten Kauri-Wald, einige tolle Strände und Buchten, um schließlich am Leuchtturm von Cape Reinga angekommen zu sein. Jetzt hatten wir also die 1452km Luftlinie von Bluff nach Cape Reinga zurückgelegt!!! Anschließend ging es dann mit unserem Allrad-Bus mitten in die Sanddünen zum Sandboarden, was wir natürlich sofort ausprobiert haben nur um im Anschluss über den 90-Mile-Beach (welcher tatsächlich nur ca. 67 Meilen lang ist) zu brettern. Als wir dann zurück in Kaitaia waren, war es auch schon kurz vor Sonnenuntergang und wir hatten lediglich noch Zeit einige Strände entlang der Küste anzusehen, um von dort dann auch den Sonnenuntergang betrachten zu können. Zurück in Kerikeri stellten wir fest, dass das unvermeidliche eingetreten war und der Ururenkel unterwegs war.
Dementsprechend hatten wir das Haus für die restliche Zeit für uns alleine (Dienstag – Samstag) und machten uns eine gemütliche Zeit inkl. Planung unserer Reise durch die USA, welche ja nun auch schon nicht mehr allzu fern war. Währenddessen machten wir noch einige Ausflüge nach Pahia (inkl. Pahia Falls), den Hundertwasser-Toilets und die Rainbow Falls in Kerikeri. Da das Wetter allerdings ziemlich schlecht war, machten wir uns die meiste Zeit (neben der Erledigung der Jobs natürlich) einen faulen Lenz!
Am Samstag war dann auch Aufbruch angesagt, um zurück Richtung Auckland nach Whangarei zu fahren. Auf dem Weg dorthin machten wir allerdings noch einen Zwischenstopp an der Westküste von Northland um den Waipoua Forest zu besichtigen. Dort stehen die beiden größten Kauri-Bäume der Welt (siehe Fotos). Außerdem machten wir noch einige Stopps entlang der Küste und an einigen Seen mit Sandstrand, um am Abend dann zurück zur Ostküste nach Whangarei zu unserem nächsten Couchsurfing Host Jamie zu fahren. Was genau dort passierte ist eine andere Geschichte…