Neuseelands Gletscher: Die traurige Wahrheit der globalen Erwärmung

Gegen späten Nachmittag kamen wir also bei besagtem Motel in Fox Glacier Township an. Township ist ein relativ seltsamer Begriff für das, was wir dort vorfanden. Diese „Stadt“ besteht zu mindestens 50% aus Motels, Hotels, Hostels und Anbietern für Gletscher Rundflüge, aber gut, viel mehr gibt es hier ja auch nicht zu sehen. Wir wurden dann auch von unseren britischen Mitbewohnern für die nächsten Tage begrüßt, da wir für unseren Aufenthalt im Bediensteten-Haus unterkamen. Claire und Alex sind mit dem Working-Travel Visum in Neuseeland und haben im Motel Arbeit gefunden, wofür sie in eben dieser Bediensteten Unterkunft unterkommen. Claire gab uns dann auch gleich noch den Hinweis zu einem Aussichtspunkt zu fahren, um den Fox-Gletscher aus der Ferne bewundern zu können, was wir dann auch machten nur um direkt im Anschluss noch zum Gletscher-Tal zu wandern um ihn aus der Nähe (200m Entfernung) betrachten zu können.

Das erste was uns dazu einfiel ist „ganz schön traurig“. Der Fox- (sowie auch der Franz-Josef-) Gletscher sind eigentlich dafür berühmt die einzigen Gletscher der Welt zu sein, welche einen Regenwald berühren. Das ist leider schon um die 10 Jahre her und mittlerweile ist von dieser Berührung nicht mehr allzu viel übrig geblieben, den Gletscher und den Regenwald trennen einige Kilometer. Eigentlich wollten wir ja eine Tour auf den Gletscher machen, aber auf Grund der Instabilität des Eises sind diese nur noch über Helikopter erreichbar, was sich natürlich im Preis niederschlägt. Die günstigste Alternative ist ein 10-minütiger Helikopter Flug (wohlgemerkt 10 Minuten INKL. Landung und Aufenthalt auf dem Gletscher) für schlappe 99$. Das war uns dann 1. zu doof und 2. zu teuer, weshalb wir beschlossen einfach mal einen Gletscher in der Schweiz zu besichtigen. Man merkt daran wirklich was die Klimaerwärmung so alles anrichten kann. Nichtsdestotrotz ist es ziemlich beeindruckend einen Gletscher aus nur ca. 200m Entfernung zu sehen ohne dabei besonders warm angezogen sein zu müssen.

Am nächsten Tag war dann arbeiten angesagt. Im Motel mussten wir 3 Stunden täglich für die Unterkunft arbeiten, Essen mussten wir uns selbst besorgen. Die Arbeit war allerdings relativ relaxed und Mike und Heather, die Besitzer des Motels auch ziemlich entspannt. Am ersten Tag durften wir einen Zaun mit leuchtend roter Farbe neu bemalen, währenddessen gab es auch noch ca. 30 Minuten Frühstückspause. Nachmittags fuhren wir dann zum Franz-Josef Gletscher, welcher allerdings das gleiche traurige Bild wie Fox lieferte, obwohl er auf Grund seiner Größe doch noch ein wenig beeindruckender ist als Fox. Von beiden lösen sich anscheinend jeden Tag Eisbrocken in Größe eines Wohnmobils ab!

Am zweiten Tag im Motel durften wir Betten machen, was sogar relativ lustig war, und machten am Nachmittag einen Spaziergang um Lake Matheson, welcher für seine spiegelglatte Oberfläche berühmt ist. Ziemlich beindruckend (siehe auf den Fotos)! Nach Sonnenuntergang gingen wir noch zu einer Glühwürmchen-Höhle und sahen tatsächlich ganz viele davon, einfach wunderschön!

Unsere Zeit dann auch schon wieder vorbei und am nächsten Tag ging es auf zum Copland Track, welcher unser erstes richtiges Highlight in Neuseeland werden sollte…

Im Gletschertal / in the glacier valley
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