Newcastle

Nachdem Tobi sich am Campingplatz zwei Holländerinnen angelacht hatte, war die Fahrt zum Highway am nächsten Tag überhaupt kein Problem. Die beiden wollten zwar nach Norden, doch bis zum Highway hatten wir den gleichen Weg. Wir schafften es dann auch irgendwie unser Gepäck inklusive uns in den vorher bereits komplett vollen Wagen zu quetschen (siehe Foto). Angekommen an der Auffahrt zum Highway, war natürlich wieder die Suche nach einem guten Platz angesagt. Nachdem die ersten 10 Minuten an der Auffahrt nicht sonderlich gut verliefen, stellten wir uns kurzerhand auf den Highway. Keine 10 Minuten später hatten wir auch schon den nächsten Fahrer gefunden für ca. 100km. Wieder ein Farmer in einem diesmal noch älteren Auto, aber wieder sehr lustig. Er ließ uns dann an einem LKW-Parkplatz raus und wir stellten uns mit Kerstins „Newcastle“-Schild an den Highway. Es dauerte zwar wieder ein bisschen länger aber wir fanden wieder einen Kiwi, der uns bis nach Newcastle kutschierte. Und wieder so eine schräge Persönlichkeit. Vermutlich ca. Mitte 30, Drogenfahnder im Gefängnis von Port Macquarie (er hatte sogar 2 Spürhunde dabei) und ehemaliger Rugby-Spieler (was auch sonst) in der australischen Armee!!! Kurz: ein total lässiger Kerl und unglaublich interessiert an Deutschland. Während Kerstin es sich auf der Rückbank gemütlich machte und ein Nickerchen hielt, versuchte Tobi ihm sein Bild vom typischen Deutschen auszutreiben. Er meinte nämlich, dass alle Deutschen super gebildet, schlank, gutaussehend und weltoffen sind (kommt wohl daher, dass er öfter mal deutsche Backpacker aufsammelt, die im Durchschnitt gut gebildet, auf Grund des Geldmangels unterernährt und natürlich irgendwie weltoffen sind sonst wären sie wohl kaum in Australien).

Eigentlich wollte er uns ja bis zu unserem Zielort unseres Couchsurfers Greg fahren, doch nach einem Anruf mit seiner Chefin, musste er uns leider am falschen Ende von Newcastle absetzen. Greg war aber so freundlich uns abzuholen. Das ist dann auch gleich die beste Beschreibung für Greg, unglaublich freundlich und hilfsbereit, dazu in unserem Alter und kurz vor seinem nächsten Trip nach Brasilien (nachdem er schon 3 Jahre in Kanada, USA und Mittelamerika verbracht hat).

Die drei Tage waren dann auch gefüllt mit allem möglichen Sightseeing. Am nächsten Tag brachte uns Greg morgens nach Newcastle in die Stadt, wo wir uns ein wenig den größten Kohlehafen der Welt ansahen (ja ihr habt richtig gehört, der Welt und nicht nur der südlichen Hemisphäre). Am Nachmittag holte uns Greg wieder ab und zeigte uns das nette Café „I Love Oma“, deren Besitzer aus Bergisch-Gladbach ausgewandert ist. Später holten wir dann noch eine weitere Couchsurferin, die Anna aus Dänemark am Bahnhof ab. Nach ein wenig Kennenlernen, borgte Greg uns dann jeweils ein Mountainbike, um eine kleine Tour durch den Busch zu machen. Greg hatte uns nachmittags schon erzählt, dass er am Morgen während seines Sportprogramms vom Regen überrascht wurde. Das hätte uns eigentlich eine Warnung sein sollen, aber wir dachten uns natürlich nichts als wir bei strahlendem Sonnenschein auf die Räder stiegen. Leider schien Greg an diesem Tag den Regen magisch anzuziehen. Keine 10 Minuten später wurden wir von einem monsunartigen Regenschauer überrascht, der sich doch tatsächlich solange hielt bis wir wieder im Trockenen waren. Es war aber unglaublich witzig und mal eine ganz andere australische Erfahrung! Nach einer warmen Dusche fuhren wir noch kurz zum Einkaufen, um Greg unser neu erfundenes Wrap-Rezept auftischen zu können!

Am nächsten Tag mieteten wir uns zusammen mit Anna ein kleines Auto, um nach Nelson Bay, einer Bucht ca. 80km nördlich von Newcastle zu fahren. Endlich ein Küstenabschnitt an der Ostküste, der unseren Erwartungen gerecht wurde, nachdem seit Noosa eigentlich alles irgendwie gleich aussah. Türkisfarbenes Wasser, traumhafte Buchten und meterhohe Sanddünen! Dazu noch eine vorgelagerte Sandinsel, die während Ebbe mit dem Festland verbunden ist und man sogar zu dieser laufen kann (wir hatten natürlich die Flut erwischt…). Anschließend wurde es nochmal richtig spannend, nachdem wir den „One Mile Beach“ entlang liefen, kamen wir zum Samurai-Beach, der sich dann als FKK-Strand herausstellte… Zurück am Parkplatz (wo wir alle unsere Flip Flops zurückgelassen hatten) stellte Kerstin enttäuscht fest, dass ihre erst in Noosa neu gekauften teuren Havaianas-Flip Flops gestohlen wurden. Wer macht denn sowas???? Angekommen am nächsten Strand stellte Tobi dann auch noch fest, dass sein Handy weg war. Was war denn heute los? Also fuhren wir zurück zum One Mile Beach und fanden das Handy doch tatsächlich in der Sanddüne, der Beginn unseres Spaziergangs. Wir hätten auch Pech haben können und eine halbe Stunde am Strand entlanglaufen müssen (wenigstens ein bisschen Glück).

Nachdem wir das Auto am folgenden Tag zurückgegeben hatten, fuhr Greg mit uns noch zu einem Meerwasser-Pool, der direkt in den Felsen gesprengt wurde. Bei Flut gelangen die Wellen aus dem Meer direkt in den Pool. Bitterkalt aber fast schon idyllisch, vor allem da der Pool noch aus der Zeit der ersten Siedler in Newcastle stammt. Anschließend genossen wir einen Kaffee am Meer und fuhren dann noch zu einer Brauerei-Führung mit anschließender kostenloser Bierverkostung, da sagt man als Deutscher natürlich nicht nein 🙂

Dann mussten wir auch schon zum Zug, um zu unseren nächsten Hosts in den Südwesten Sydneys zu fahren. Nachdem Couchsurfing in Sydney (mal wieder :-/ ) nicht geklappt hatte, hatte uns Steve (unser Couchsurfer aus Gladstone) bei seiner Schwester untergebracht. Nachdem die 3 ½ stündige Zugfahrt lediglich 8$ kostete, haben wir diesmal aufs Trampen verzichtet (hätte vermutlich für diese Strecke auch nur schwer funktioniert). Für Sydney standen noch ein paar Highlights auf der Tagesordnung. Welche, das ist eine andere Geschichte 🙂

Kohlehafen / cole harbour
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