Eine Nacht in Melbourne und zwei Nächte im Luxuscamper

Nach der letzten Nacht im Camper (mal wieder auf einem Rastplatz neben dem Highway) hieß es den Camper putzen, Sachen packen und ab nach Melbourne, um ihn zurückzubringen. Das entpuppte sich dann als ein etwas schwieriger Prozess. Der arme Kerl der Vermietungsfirma wusste nämlich nichts von unserer Geschichte mit dem Zylinder. Nachdem er uns zu Beginn noch relativ unfreundlich darauf hingewiesen hatte, dass wir doch den Van auch von außen putzen sollten (was wir dann tatsächlich auch noch machen mussten) bekam er unsere geballte Ladung Frust ab. Für das Licht berechnete er uns 100$, aber nach mehreren ungläubigen Rückrufen bei der Zentrale seinerseits musste er uns über 400$ zurückerstatten (Motelkosten, 2 verlorene Tage, eine Tankfüllung). Zumindest das hatte dann geklappt auch wenn es uns ordentlich Zeit kostete.

Wir hatten uns während der Fahrt nach Melbourne schon eine Mitfahrgelegenheit von Melbourne nach Sydney organisiert. Louis (aus Miami) und Kylah (aus Brisbane) hatten einen Camper für 6 Personen gemietet (wieder mal eine Relocation) und wollten am nächsten Morgen damit losfahren. Sie boten uns dann auch an die Nacht einfach im Camper zu schlafen, damit wir uns die Übernachtung im Hostel sparen konnten. Wir wollten uns dann auch gleich nach der Rückgabe unseres Campers mit ihnen treffen, doch leider hatten wir die Rechnung ohne das Transportsystem Melbournes gemacht. Irgendein Genie hat sich nämlich das wohl touristenfeindlichste System der Welt ausgedacht: Melbourne setzt komplett auf ein Scheckkartensystem. Diese Karte wird mit Geld aufgeladen mit welcher man jede Fahrt ein- und ausstempelt. Klingt ja an und für sich ganz sinnvoll (so läuft das auch in anderen Städten, in denen wir schon waren), ABER man kann diese Karten nur an bestimmten Stellen kaufen und aufladen. Tram und Bushaltestellen gehören aber leider nicht dazu und es gibt auch keine andere Möglichkeit innerhalb des gewählten Fortbewegungsmittels einen Fahrschein zu erwerben. Dementsprechend musste Tobi 2km zum nächsten Einkaufszentrum laufen, um dort die Karten kaufen zu können, während Kerstin und Vera an der Tramhaltestelle warteten und auf unser Gepäck aufpassten. So kamen wir natürlich (nach der Verabschiedung von Vera) viel zu spät zu unserem geplanten Treffen mit Louis und Kylah, welche aber – vollkommen entspannt vom Reisen – kein größeres Problem damit zu haben schienen. Sie zeigten uns dann auch gleich noch unser Fortbewegungsmittel für die nächsten Tage. Ein vollkommen neues riesiges luxuriöses 6-Personen Wohnmobil (80km auf dem Tacho) mit allem was man sich so vorstellen kann (Er kostet wohl 350$/Tag, wenn man ihn regulär mietet).

Den Abend verbrachten wir dann mit einem kleinen Fußmarsch durch Melbourne, das uns tatsächlich sofort sehr schön vorkam. Eine wirklich angenehme entspannte Atmosphäre, schöne Fußgängerzone, schöne Parks UND UNSER ERSTER EINKAUF BEI AUSTRALIAN ALDI 🙂 Da fühlt man sich doch gleich wieder wie in Deutschland. Wir haben natürlich an einem Abend nicht sonderlich viel gesehen, aber wir werden ja vor unserem Abflug nach Neuseeland zurückkommen, definitiv etwas worauf man sich freuen kann!!!

Nach der Nacht im Luxuscamper in einer Seitenstraße in Melbourne ging es am nächsten Morgen los in Richtung Sydney. Neben Louis und Kylah waren noch eine andere Deutsche (was auch sonst) und ein Australier an Board. Louis aus Miami ist auf Reisen und hat Kylah (aus Brisbane) hier in Australien kennengelernt. Beide reisen nun zusammen durch Australien, das nächste Reiseziel ist Japan. Wir haben uns mit ihm dann auch gleich für August in Miami verabredet, sollte er bis dahin von seiner Reise zurücksein (so langsam bekommen wir ein richtig internationales Netzwerk!). Julie (Deutsch-Französin) macht einen ca. 3-monatigen Ostküsten-Trip. Könnte durchaus sein, dass wir uns während unserer Ostküstentour nochmal über die Füße laufen. Nick ist ein australischer Kunststudent (die gibt es hier wirklich wie Quallen in Queensland) und wollte über Weihnachten zu seiner Familie in Sydney.

Während der Fahrt durchs Landesinnere und durch ein paar schöne kleine australische Dörfer, kam von vorne immer wieder mal ein „I’m driving a fucking space shuttle“. Der Camper war wirklich riesig und für den Stadtverkehr einfach zu groß. Am Abend machten wir dann Halt an einem Badesee in einem Nationalpark, um dort zu Abend zu Essen und sich im See erfrischen zu können.

Am nächsten Tag ging es dann auch gleich weiter und wir kamen am frühen Nachmittag in der Stadt der Städte (Sydney) an…

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