Zurück in Perth: Arbeitssuche, Klingelbeutel, Türverkäufe, Festivals und 3 Engel für Charlie.

Vorsicht, der Beitrag hat sehr viel Text und wenig Bilder… 🙂

1. Woche:

Nachdem wir am Montag das Auto nochmal ein bisschen geputzt und zurückgegeben hatten, tingelten wir ein wenig durch die Stadt, um einige Sachen zu erledigen (z.B. Lebensläufe drucken), um uns dann nachmittags mit Michelle (unseren zweiten Couchsurfern, die uns das Zelt geliehen hatten) zu treffen und einen Kaffee zu trinken. Mit den beiden haben wir echt einen Sechser im Lotto gezogen! Da wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht genau wussten, wie lange wir in Perth bleiben wollten verabredeten wir uns unverbindlich für das Wochenende aber spätestens für Juni in Las Vegas, wo Michelle ihren Geburtstag feiern wird (und zufälligerweise sind wir da ja auch in Amerika unterwegs 😉

Nachdem wir auf unserer Westcoast Tour doch ein wenig Geld ausgegeben haben, machten wir uns nun auf die Suche nach einem Job. Gar nicht so einfach, wie alle immer erzählt haben. Denn sogar für Fruitpicking, also ich würde mal sagen, einen Job, den man nach spätestens einem Tag im Handumdrehen erledigen kann, wurden Leute mit Erfahrung bevorzugt. Oder ein anderes Beispiel: für eine simple Arbeit wie Regale in einem Supermarkt auffüllen, musste Kerstin eine online-Bewerbung mit dämlichen Fragen ausfüllen. Zum anderen waren Jobs, bei denen unsere Ausbildung von Vorteil gewesen wäre zwar vorhanden, leider aber mit endlosen Bewerbungsverfahren verbunden. Und sowas wie Urlaubsvertretung haben wir leider auch nicht gefunden.

Wir haben dann ziemlich schnell festgestellt, dass wir uns auch für typische Backpacker Jobs wie Bedienung in Cafés oder Bars bewerben sollten. Zum einen fehlte es uns dafür dann aber an Referenzen/Erfahrung, zum anderen aber der Wille den Lebenslauf mit Unwahrheiten zu überfüllen. So verliefen die ersten Tage recht ereignislos und frustrierend bis dann alles relativ schnell ging. Am Donnerstag bekamen wir Zusagen für Bar-Arbeit auf zwei Events an den nächsten 2 Wochenenden, die mit fast 26$/h sogar ziemlich gut bezahlt war (Mindestlohn 17$/h). Dann meldete sich am Freitag eine gewisse Sue für Fundraising im Supermarkt (Fundraising = Geld sammeln) für den folgenden Dienstag und ein gewisser Peter bot uns ein Vorstellungsgespräch für Charity-Door-Knocking (Haustürverkäufe für karitative Organisationen) am Mittwoch an. Nachdem wir uns eigentlich schon damit abgefunden hatten in Perth keine guten Jobs zu finden und am nächsten Montag abfahren wollten, entschlossen wir uns kurzfristig doch noch länger zu bleiben und das einfach mal auszuprobieren.

Wie schon im letzten Beitrag erwähnt, hatten wir für die erste Woche zwei Couchsurfer angefragt. Der erste war Charlie, den wir dann am Montagabend treffen wollten, um bei ihm bis Freitag einzuziehen. Charlie ist unglaublich schwer zu beschreiben. Jeder, der „How I met your mother“ gesehen hat, kann ihn ein wenig mit Barney vergleichen. Allerdings ist er kein Business-Typ, sondern ein unkomplizierter Aussie, der sich für die Armee verpflichtet hat. Er war sogar schon in Afghanistan und Irak… Er hat uns dann auch gleich erklärt, dass wir in seiner Wohnung tun und lassen können was wir wollen (wir hatten übrigens wieder ein eigenes Zimmer für uns) und er nicht erwartet von uns bespaßt zu werden. Da wir uns wie beschrieben auf Jobsuche befanden, haben wir die Woche nicht so viel unternommen, hatten aber unglaublich witzige Gespräche mit Charlie (natürlich nur, wenn er nicht gerade bei einem Date unterwegs war, was in der ersten Woche NUR einmal der Fall war). Nachdem wir uns dann am Freitag entschieden hatten noch eine Woche länger in Perth zu bleiben, für das Wochenende aber schon einen Couchsurfer hatten, fragten wir Charlie ob wir denn die nächste Woche nochmal wiederkommen dürften, was er auch sofort mit „Kein Problem“ angenommen hat (zum Dank haben wir ihm Pfannkuchen gemacht 😉 ) Von Freitagabend bis einschließlich Montag Früh waren wir dann bei unseren nächsten Couchsurfern, Tim und Ken. Tim hat uns Freitagabend die Rooftop-Bars von Perth sowie Perth by night gezeigt und gute Tipps gegeben, was wir noch so alles in Perth machen können. Samstagabend haben sie uns dann mit zu einem Barbecue bei Freunden genommen, super leckeres australisches Essen – mit 9 Schwulen… Eigentlich sehr sehr amüsant und alle waren unglaublich nett zu uns (typisch Australisch), bis es dann nur noch um Katy Perry und Rihanna Konzerte ging und wir einfach nicht mehr mitreden konnten.

2. Woche:

Montag kehrten wir dann zurück zu Charlie und dienstags ging es mit dem ersten Job für uns los: Fundraising im Supermarkt.

Das Ganze war uns ja eigentlich von vornherein suspekt, da wir überhaupt keine Infos im Voraus bekommen hatten. Wir dachten uns aber, wir probieren es einfach einen Tag und sollten dann um 7:15 Uhr bei einer Adresse in Perth antanzen. Dort wartete ein weißer Van inkl. 2-3 weitere Personen auf uns, in den wir einsteigen sollten. Ohne größere Erklärungen ging die Fahrt dann auch einfach los (weder wohin wir fahren noch was wir genau machen sollten). Nach ca. 15 Min Fahrt waren wir dann am Supermarkt angekommen, zumindest dachten wir das. Dann hieß es nämlich: „Kerstin aussteigen“ und schon war sie mit dem Fahrer im Supermarkt verschwunden, welcher ihr schnell alles aufgebaut und in 2 Min erklärt hatte, was sie heute tun soll. Nachdem das Konzept dann klar war, wurden alle anderen in verschiedenen Supermärkten abgesetzt und am Abend wieder abgeholt. Jeder bekam einen Campingtisch (ohne Stuhl) mit hübschen Bildchen von traurig aussehenden Hunden, Katzen, Hasen und Meerschweinchen (wir sammelten Geld für kleine Haustiere) sowie einen Klingelbeutel für die Münzen. Man merkt hoffentlich: das alles war ziemlich unprofessionell (um es mal vorsichtig auszudrücken). Nachdem wir dann abends alle wieder im Van saßen (das hat ziemlich lang gedauert denn wir waren ziemlich verstreut) waren wir erst um ca. 20:30 wieder in der Innenstadt und sollten dann zum Geldauszählen mit ins Büro kommen. Dann stellte sich auch unser Verdienst heraus, nämlich 35% der Einnahmen. Für uns beide zusammen waren das dann ca. 250$ für jeweils über 10 Stunden Beine in den Bauch stehen. Dementsprechend haben wir das am nächsten Tag dann auch gleich wieder bleiben lassen.

Am Mittwoch war dann auch unser Vorstellungsgespräch bei Peter. Das verlief auch recht gut und vor allem schnell und wir bekamen dann am nächsten Tag auch direkt die Zusage und eine Einladung zum Training am Freitag. Nachdem es uns dort schon wieder in die Fundraising Branche verschlagen hatte waren wir etwas skeptisch, aber es klang alles schon sehr viel professioneller als beim ersten Versuch. Beim Training stellte sich dann auch unser Verdienst heraus und was wir eigentlich genau machen sollten. Es ging um Door-Knocking (zu Deutsch Türklopfen), um den Leuten Langzeit-Verträge für karitative Spenden aufzuschwatzen. Unser erster Kunde war die Organisation Cerebral Pulsy Alliance (eine Organisation für Kinder mit zerebraler Paralyse oder auch Spastik). Wir sollten dann auch ein professionelles Verkaufs-Training über die nächste Woche bekommen, was ja schon mal gar nicht so schlecht klang. Außerdem sollten wir 100$ Grundgehalt pro Tag + 10-40$ Kommission pro Verkauf bekommen. Natürlich war uns klar, dass wir zu Beginn vermutlich relativ wenig Kommission bekommen würden, aber so ein Verkauf pro Tag sollte ja eigentlich möglich sein. Zusätzlich wollte unser Chef uns die erste Woche noch mit vielen Boni versüßen. Klang wie gesagt alles deutlich professioneller und auch sinnvoller als die Sache am Dienstag.

In der Woche ist aber natürlich noch mehr passiert: am Donnerstag waren wir auf einem Couchsurfing-Meeting, bei dem wir Vera aus Erlangen kennengelernt haben (sie sollte später unsere Süd-Durchquerung mit uns durchstehen). Quasi nebenbei haben wir uns immer besser mit Charlie verstanden. Das wurde immer mehr zu einem richtigen WG-Feeling inkl. gegenseitigem Bekochen. Wir haben versucht, ihn mit Pfannkuchen, Kartoffelsalat und –brei, und Würstchen zu bestechen, eine weitere Woche bei ihm bleiben zu dürfen. Zudem wurde natürlich der Biervorrat immer wieder aufgefüllt. Er antwortete, gutmütig wie er ist, natürlich nur mit „Stay as long as you want“ („Bleibt solange ihr wollt“). Charlie ist übrigens ein Meisterkoch. Davor weiß er nie so genau was es wird, aber es wird immer lecker… und scharf!! Charlie hatte nämlich von einem seiner Freunde eine superscharfe Chilisoße bekommen, anscheinend die zweitschärfste, die es überhaupt gibt. Und da führten 2 Tropfen dieser Soße schon zu einer unglaublichen Schärfe, die zumindest Kerstin eine rote Nase und fast tränende Augen bescherte.

Wir haben Perth natürlich auch weiterhin erforscht und waren dank Charlies Tipp auf Heirison Island: eine kleine Insel im Swan River direkt in Perth, auf der wilde Kängurus leben. Nachdem wir über eine Stunde Ausschau nach den ersten Kängurus gehalten haben, sind diese kurz bevor wir wieder gehen wollen, endlich aufgewacht und wurden so langsam aktiv. Aktiv heißt, sie haben die ganze Zeit gefressen.

3. Woche:

Nun ging es also los mit Door-Knocking. Wir waren ja schon relativ gespannt was uns denn so erwarten sollte. Wie in der Vorwoche versprochen wurden extra für uns 2 Trainer aus Sydney und Newcastle eingeflogen. Man hat auch vom ersten Moment an gemerkt, dass das Ganze ziemlich professionell gehandhabt wird. Die ersten zwei Stunden haben wir durchgehend unseren Pitch (uns fällt keine wirklich gute Übersetzung ein, aber es handelt sich dabei um den Vortrag, den wir an der Tür aufsagen sollten) geübt. Außerdem wurden wir im Objection-Handling (wie man Ablehnung in Zustimmung verwandeln kann) unterwiesen. Es war durchaus spannend das mal mitzuerleben, auch wenn wir beide sicher nicht zum Verkäufer werden. Das war dann auch das große Schlagwort der ersten Arbeitswoche, Sales, Sales und nochmal Sales. Uns wurde dabei der eigentlich sehr gute Zweck der Verkäufe ein wenig zu stark in den Hintergrund gerückt. Zum einen durften wir U21-Kunden keine Verträge verkaufen (was allerdings an den Australischen Gesetzen liegt), zum anderen „sollten“ wir Ü70-jährige meiden, da wir für Verkäufe an Rentner keine Kommission bekamen. Das hat uns doch ein wenig gestört, denn wieso sollte ein 72-jähriger nicht an die Karitas spenden sollen?

Naja wie dem auch sei, wir haben es so angenommen und sind in unseren ersten Tag gestartet, den wir zur Hälfte mit einem der Trainer verbringen sollten. Dabei wurde das Konzept von Door-Knocking auch ziemlich schnell klar: Jeder bekommt einen Block mit ca. 80 Häusern, an die geklopft wird. Ungeöffnete Türen werden notiert und in einer zweiten und dritten Runde am Tag nochmals besucht. An jeder Tür, die geöffnet wird, wird der Pitch aufgesagt und versucht den potentiellen Kunden von dem Konzept der Charity zu überzeugen. Natürlich wird man von den meisten Leuten abgewimmelt. Die typischen „Ausreden“ sind „keine Zeit“, „kein Geld“ und/oder „Ich unterstütze schon eine andere Charity“. Diese Ausreden sollten wir dann eben versuchen zu relativieren und den Kunden trotzdem zu gewinnen. Das war uns beiden eigentlich das unangenehmste an dem ganzen Job, da uns das Konzept einen Vertrag an der Tür zu unterschreiben nicht wirklich 100%ig überzeugte.

Die nächsten beiden Wochen gingen dann eben so weiter, aber so wirklich gesteigert und auf die geforderten 2 Verkäufe pro Tag konnten wir uns nicht einpendeln. Trotzdem haben wir gar nicht so schlecht verdient, also durchaus OK. In dieser Woche ist aber natürlich noch mehr passiert:

Am Donnerstag war ein großes Barbecue in Charlies Wohnung mit seinen Nachbarinnen und einem Freund (der übrigens Harry hieß und Prinz Harry nicht ganz unähnlich sah 😉 ) geplant. Wir waren super gut gelaunt, da der Donnerstag im Allgemeinen unglaublich gut verlief. Nachdem die Woche mit Fundraising relativ gut begonnen hatte (Kerstin hatte 2 Verkäufe am ersten Tag) ging es danach recht schleppend weiter und wir hatten bis einschließlich Mittwoch keine großen Erfolge mehr. Donnerstag ging es dann aber so richtig los. Unser Chef hatte wie angekündigt Boni vergeben. Das lief dann so: Wir waren in 2er bzw. 3er Gruppen eingeteilt, und wenn das jeweilige Team 3 Verkäufe hatte, wurden zu jedem Verkauf 10$ addiert. Bei 5 Verkäufen 20$ und bei 8 dann 30$. Passenderweise hatten wir beide einen Sahnetag, so dass Tobi 3 und Kerstin 2 Verkäufe abschließen konnten. Nachdem unsere beiden Teams jeweils die 5er Marke geknackt hatten, kamen wir insgesamt auf 500$ an einem Tag (eigentlich gar nicht mal so schlecht für jeweils ca. 8 Stunden arbeiten…)

Dementsprechend gut gelaunt war das Barbecue natürlich ein voller Erfolg. Wir hatten super viel Spaß mit seinen Freunden und vielleicht auch das eine oder andere Glas Bier, Wein und/oder Burbon. Eine Nachbarin hat dann (natürlich) auch bei uns übernachtet, der Weg nach Hause wäre ja auch sehr weit gewesen 😉

Am Samstag hatten wir dann unseren ersten Tag für die Event-Firma und dürften im Red Hill Auditorium (ein Amphitheater in den Hügeln bei Perth mit einer unglaublichen Aussicht auf die Stadt) einigen neuseeländischen Reggae und Rock Bands lauschen. Quasi nebenbei mussten wir dafür sorgen, dass die uns zugeteilten Kühlschränke mit alkoholischen Getränken niemals leer wurden (was sich als deutlich anstrengender herausstellte, als gedacht). Um es kurz zu machen, viel rennen, Kisten schleppen und Kartons aufreißen. Spaß hats trotzdem gemacht und wir haben auch gleich die nächste australische Bekanntschaft geschlossen. Candice hat uns nämlich eine Mitfahrgelegenheit zum Festival-Gelände organisiert. Sie ist in unserem Alter, hat 6 Jahre in Berlin Kunst studiert und ist vor kurzem nach Australien zurückgekommen. Schon verrückt, dass man 15.000 km fliegen muss, um jemanden kennenzulernen, der jahrelang schlappe 800km entfernt wohnt. (Vermutlich haben wir nach der Reise sowieso ein total gestörtes Entfernungsverhältnis). Nach dem Festival haben wir vom Bar-Manager noch die übrigen geöffneten Champagner-Flaschen bekommen, die wir dann während der Heimfahrt genüsslich verzehrt haben! Sonntag wurde dann erstmal ausgeschlafen und da der Samstag doch ganz schön lauf- und trageintensiv war, waren wir ziemlich gerädert. Trotzdem haben wir uns nachmittags auf den Weg zum Bell Tower (Glockenturm) gemacht. Dabei handelt es sich um einen, wie der Name schon verrät, Glockenturm, der offiziell als das größte Instrument der Welt gilt. In dem 5-stöckigen Turm kann man einerseits die Aussicht über Perth genießen und andererseits zuschauen, wie die Glocken von Menschenhand geläutet werden.

4. Woche

In der zweiten Woche unseres Door-knocking Jobs hatten wir uns dann ein paar mehr Verkäufe erhofft. Leider startete die Woche schleppend (jeder nur einen Verkauf pro Tag am Montag und Dienstag). Zudem regnete es dann am Mittwochnachmittag aus allen Wolken, so dass wir uns dann pitschnasss irgendwann unter einen Baum stellten und abwarteten bis es endlich 18h war… Donnerstag planten wir dann endgültig unseren letzten Tag und kündigten auch noch an selbigem mit der Begründung, dass wir wahrscheinlich keine geborenen Verkäufer sind. Wäre das einfacher gewesen mit der Zeit mehr Verkäufe zu machen, hätten wir uns evtl. überlegt den Job 3-4 Wochen zu machen. Unser Boss war tatsächlich auch gar nicht böse, sondern hat das sofort verstanden. Wir sind jetzt auf jeden Fall um eine Erfahrung reicher und ein bisschen Ahnung vom Verkaufen zu haben kann ja nicht schaden. Außerdem haben wir kostenlosen Englischunterricht bekommen 😉 Wir haben sogar noch einen guten Freund bei dem Job gefunden, unseren französischen Rennfahrer Maxime 🙂

Am Samstag (Tobi und Kerstin) und Sonntag (Kerstin) war dann wieder Kühlschrank auffüllen bei einem Festival angesagt: Stereosonic, ein Elektrofestival. Dieses Mal war es direkt in Perth und nicht ganz so anstrengend, da wir am Samstag an einer ziemlich großen Bar gearbeitet haben, die dadurch auch ziemlich gut organisiert war. Außerdem waren wir direkt neben der Haupt-Bühne, weshalb wir die Musik aus erster Hand miterleben durften. Die beiden Haupt-Acts für Sonntag waren Calvin Harris und Tiesto, falls das jemandem etwas sagt. Am Sonntag hat Tobi leider keine Schicht bekommen und deshalb musste Kerstin alleine ackern 🙂 Dieses Mal nicht neben der Hauptbühne, sondern ganz hinten auf dem Festivalgelände, an einer kleinen Bar, die aber leider überhaupt nicht organisiert war, so dass Kerstin 7 Stunden ohne Pause gesprungen ist. Tobi hat sich in dieser Zeit einen faulen Lenz am Strand gemacht 😉

Auch in der 4. Woche zurück in Perth haben wir noch bei Charlie gewohnt und es wurde immer lustiger mit ihm. Am Mittwoch hat er uns erzählt, dass er über ein verlängertes Wochenende nach Sydney fliegt, er aber schon drei neuen Couchsurfern für Montag zugesagt hatte und ob wir uns nicht um sie kümmern würden. Kurz darauf hat er noch eine Couchsurfing-Anfrage von einer Deutschen und einer Französin für das Wochenende angenommen, sprich wir waren am folgenden Montag zu siebt bei Charlie und er war nicht mal zu Hause.

5. Woche

Wie gesagt die Woche fing ziemlich lustig an, da wir zu siebent in Charlies Wohnung waren. Er kam dann auch Montagabend zurück und es wurde erstmal ausführlich Bier getrunken und alle miteinander bekannt gemacht. Leider waren wir dann mit Charlie 8 Leute, die Wohnung hatte aber nur 7 Schlafplätze. Kein Problem für Charlie, der schläft einfach auf dem Boden. Erstens wollte er natürlich ein guter Gastgeber sein, was er sowieso ist, und zweitens ist er von der Army einfach anderes gewohnt. Alles auf ihn einreden hat natürlich auch nichts geholfen, denn: „It’s comfy on the floor“ („es ist bequem auf dem Boden“).

Wir fingen am Montag auch an unsere Kontinent Überquerung in den Osten zu planen. Der Plan war mit einem Camper nach Adelaide, Melbourne oder Sydney zu fahren. Wir hatten auch ein paar super Relocation-Angebote (Camper für 1$/Tag Miete) bis wir uns dann für eine 15-tägige Miete von Perth nach Melbourne entschieden. Montag hatten wir dann auch noch ein Casting, da wir noch 1-2 Leute mitnehmen wollten, um uns ein wenig Benzingeld zu sparen und natürlich ist es mit vielen Leuten immer witziger. Am Ende blieben ein Italiener und die bereits erwähnte Vera übrig, leider bekamen wir nur einen Camper für 3 Personen, weshalb wir dem Italiener wieder absagen mussten (der dann auch ein bisschen zickig wurde, weshalb wir uns mit Vera definitiv den richtigen Reisepartner ausgesucht hatten).

Nachdem Vera erst am Freitag loskonnte, mieteten wir uns halbwegs spontan ein kleines Auto für 50$ und fuhren Mittwoch und Donnerstag zum Wave Rock. Die Fahrt dorthin ist wie viele in Australien, vor allem lang. Wir fuhren dann eben 380 km (wohl gemerkt einfach), um einen kleinen Stein zu sehen, welcher aussieht wie eine Welle, aber gut man gönnt sich ja sonst nichts… 😉 Schön war‘s auf jeden Fall und Wave Rock ist auch wirklich ziemlich spektakulär, auch wenn wir es uns ein bisschen länger vorgestellt hätten. Die Welle ist wirklich riesig (ca. 15-20m hoch) aber leider nur ca. 80m lang. Auf den Prospekten sah es so aus als ginge der wellenförmige Stein kilometerlang. Fazit: schön es gesehen zu haben, aber nur ein kleines Highlight auf unserer Reise.

Nachdem wir dann Donnerstagabend zurück waren, hieß es eigentlich nur noch Sachen packen und uns nochmal richtig von Charlie verabschieden (traurig wars 🙁 ), um Freitagmorgen den Camper abzuholen! Es sollte auf jeden Fall eine abenteuerliche Reise werden…

Perth Bell Tower
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