Ilhabela – ausversehen trampen

Ilhabela ist ein beliebtes Wochenendziel für Menschen aus Sao Paulo, und so wundert es nicht, dass die Anreise fast schon absurd einfach ist. Wir fahren mit dem Bus von Paraty zum Ort Sao Sebastiao laufen 10 Minuten zum Fährhafen und steigen auf die kostenlose Fähre, die ca. alle 20-30 Minuten ablegt. Dort teilen wir uns ein Taxi mit einer Backpackerin, die mit uns im Bus saß und zum gleichen Hostel möchte wie wir – was kaum verwundert, da die Auswahl doch sehr eingeschränkt ist. Im Gegensatz zur Ilha Grande bei Rio, fahren auf der Insel auch Autos, was die Fortbewegung doch sehr vereinfacht und die Idylle nur wenig stört, denn tatsächlich gibt es nur eine Straßen entlang der Westküste, der Rest ist wilder Urwald.

Wir bleiben zwei Nächte hier, sind aber von den Angeboten zu Touren oder Wanderungen etwas enttäuscht, weshalb wir einfach auf eigene Faust einige Strände abklappern wollen. Da unser Hostel ziemlich genau in der Mitte der Insel liegt, und Busse nach Süden wie nach Norden regelmäßig verkehren, ist das auch relativ einfach. Wir nehmen hauptsächlich den Praia Jabaquara ins Visier, da er mit einem Bus und einer 1-1,5-stündigen Wanderung gut zu erreichen und hoffentlich nicht zu überfüllt. Leider stimmt das nicht so ganz, denn wir erwischen genau den Tag, an dem ein Kreuzfahrtschiff an der Insel vorbeikommt und die Menschenmassen mit Booten an die verschiedenen Strände verteilt Sad smile 

Nichtsdestotrotz wird der Tag ein tolles Erlebnis. Zunächst nehmen wir den Bus nach Norden bis zur Endhaltestelle und laufen los. Zunächst geht es durch die letzten bewohnten Gebiete und anschließend auf Feldwegen weiter. Da es brütend heiß und keine sonderlich schöne Wanderstrecke ist, beschließen wir den Rat unseres Hostels zu beherzigen und versuchen zu trampen. Nach einigen Fehlversuchen hält irgendwann ein nettes Pärchen für uns an und nimmt uns mit zum Strand, wo wir einige Stunden mit frischen Kokosnüssen und kaltem Bier verbringen – und als dann endlich die Kreuzfahrttouristen wieder aufgesammelt werden, wird es am Strand auch angenehm ruhig. Für den Weg zurück wollen wir eigentlich ein Taxi rufen, allerdings haben wir hier kein Netz und vermutlich hätten wir auch ewig gewartet. Deshalb laufen wir einfach erstmal los zu einem Aussichtspunkt an der Straße, um anschließend unser Glück wieder mit trampen zu versuchen. Aber soweit kommen wir gar nicht. Kaum auf der Straße an der ersten Steigung, hält neben uns ein Auto, öffnet das Fenster und ein Pärchen grob in unserem Alter fragt, ob wir nicht mitfahren wollen. Das war ja einfach… Die beiden sind super interessiert an uns und unserer Reise, es stellt sich heraus, dass sie als Reiseinfluencerin gerade auf Ilhabela lebt und ihr Freund aus Sao Paulo zum Wochenendbesuch gekommen ist. Und so quatschen wir über verschiedene Reisen und werden sogar noch auf ein Sonnenuntergangsbier mit ihren Freunden an einem anderen Strand eingeladen. Ein paar Bier, einen Batida de Coco und einen Sonnenuntergang an einem wunderschönen, unbekannten Strand später, werden wir sogar noch direkt nach Hause zum Hostel gefahren. Immer wieder toll, was für tolle Menschen uns begegnen, wenn man sich einfach mal ein paar Stunden treiben lässt Smile

Am nächsten Morgen entspannen wir noch ein paar Stunden am Strand, bevor wir zurück zum Festland und nach Sao Paulo weiterfahren!

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