Naivasha – Vorsicht, Hippos kreuzen

Navaisha liegt rund 2 Stunden nördlich von Nairobi und ist so etwas wie der kenianische Umschlagpunkt für Backpacker. Hier gibt es günstige Campingplätze und es eignet sich als Ausgangspunkt für viele Touren in die Umgebung. Ursprünglich hatten wir auch geplant unsere Safari von hier aus zu organisieren, aber der Markt scheint durch die immer noch niedrige Zahl an Touristen noch etwas eingeschlafen und daher deutlich teurer als von Nairobi aus aufzubrechen.

Deshalb wollen wir hier lediglich ein paar Tage auf einem Campingplatz verbringen und den Hell’s Gate Nationalpark besuchen. Letzterer ist nämlich die Inspiration für einige Filmkulissen aus “Der König der Löwen” und der einzige Park, den man auch zu Fuß bzw. mit dem Fahrrad erkunden kann. Und so touren wir mit gemieteten Fahrrädern durch den Park, und stehen den dort ansässigen Zebras, Pumbas und Giraffen, quasi auf Augenhöhe gegenüber. Ein richtig tolles Erlebnis die Tiere so nah und ohne “Schutzwall” zu erleben. Von den gefährlichen Tieren gibt es hier nämlich nur den Büffel und mit ein paar einfachen Verhaltensregeln und Umsicht lässt sich die Gefahr, die von ihnen ausgeht, doch stark minimieren. Ein bisschen Bammel kann einem aber schon werden, denn nicht umsonst fürchten die Masai einen aggressiven Büffel mehr als eine der Raubkatzen. Insbesondere einzelne Büffel gehen lieber zum Angriff über, wenn sie sich bedroht fühlen und für Menschen endet das schnell tödlich.

Wir sind aber vorsichtig und besichtigen zusammen mit einem Masai-Führer die Ol Njorowa-Gorge, eine Schlucht, in welcher nicht nur Tomb Raider gedreht wurde, sondern eben auch als Inspiration für “Der König der Löwen” und Kulisse für den “Pride Rock”, also den Königsfelsen gedient hat. So ganz erschließt sich uns die Ähnlichkeit zum Film zwar nicht, aber der Ausblick vom Gipfel des Felsens auf die Schlucht ist es allemal wert!

Einziger Wehrmutstropfen dieses Parks sind 5 riesige geothermale Kraftwerke, die zwar Unmengen an sauberen Strom, aber auch Lastwagen, Baufahrzeuge und eine relativ vielbefahrene Straße mit sich bringen. Auf letztere biegen wir unwissentlich ein und vergessen fast, dass wir uns noch in einem Nationalpark befinden. Offenbar war der Park auch schon kurz vor der Schließung um die Stromproduktion noch weiter auszuweiten, aber das wurde von den Bewohnern des Bezirks bisher noch verhindert.

Das eigentlich Highlight unseres Besuchs ist aber das Camping am See von Naivasha. In diesem leben nämlich zahlreiche Nilpferde, welche sich abends/nachts auf der Suche nach Gras ans Ufer begeben. Und mittendrin liegen wir – eingezäunt von einem Elektrozaun, denn Nilpferde können richtig gefährlich sein – in unserem Zelt und versuchen die Tiere im Dunkeln zu beobachten. Am ersten Abend sind wir noch relativ glücklos und sehen nur eines aus weiter Entfernung. Am zweiten Abend wagt sich aber eines schon vor Einbruch der Dunkelheit, direkt vor dem Restaurant neben dem Campingplatz aus dem Wasser. Das führt dann dazu, dass wir die ca. 30 Meter zwischen Restaurant und Campingbereich nach dem Essen zur Sicherheit mit dem Auto gefahren werden und Tobi beim Überqueren des Elektrozauns durch einen Picknicktisch bricht… Winking smile

In der Nacht entdecken wir dann noch vier weitere Nilpferde direkt neben dem Elektrozaun und können uns nur verwundert die Augen reiben, wie schnell sich diese schwerfällig aussehenden Tiere bewegen. Zwar wurde uns gesagt, dass sie bis zu 45 km/h rennen können, aber sieht man die kleinen Baumstamm-ähnlichen Beine auf diesem riesigen Körper ist das nur schwer zu glauben. Ein Nilpferd rennt aufgeschreckt durch unsere Stirnlampen kurz ein paar Meter weg, während ein anderes einen kurzen Sprint auf uns zu einlegt. Und wir fragen uns schon, ob der Zaun das ausgehalten hätte, wenn es nicht gestoppt hätte… Surprised smile

Am nächsten Morgen versuchen wir uns dann mal in der Fortbewegung mit den sogenannten Matatus, in Richtung Naikuru Nationalpark.

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