Santa Barbara – zwei Hosts in einer spanischen Kleinstadt

Wie spanische Kleinstadt, wir sind doch in den USA? Dachten wir uns zwar auch, aber es ergibt einen Sinn (Vorsicht, wir holen mal wieder die Klugscheißerkeule raus, haben wir aber ja auch schon länger nicht mehr gemacht, oder?). Zum einen ist Kalifornien ein sehr beliebter Ort für mexikanische Einwanderer (welche ja bekanntlich früher Mal Bekanntschaft mit Spaniern gemacht haben). Zum zweiten ist Santa Barbara Anfang des 20. Jahrhunderts (1908 oder so) nach einem Erdbeben mal komplett niedergebrannt und musste wieder aufgebaut werden. Dabei dachten sich einige Künstler, wieso nicht die komplette Innenstadt im spanischen Stil errichten? Sie hatten tatsächlich Erfolg mit diesem Vorschlag und das Ergebnis sieht man heute. Süße weiße Häuschen mit blauen Türen und Fenstern, hübsches Rathaus mit einem Turm (der leider wegen Renovierung geschlossen war) und eine Missionarskirche. Dazu noch eine tolle Strandpromenade mit Pier. Leider fanden wir das Wasser recht dreckig, aber vermutlich sind wir mittlerweile einfach vollkommen verwöhnt, denn die Einheimischen ließen sich davon nichts anmerken und wir konnten einige beim Schwimmen beobachten.

Wir wollten 2 Nächte dort bleiben und haben uns zwei verschiedene Couchsurfing Hosts für jeweils eine Nacht organisiert. Die erste war Nina, eine ostukrainische Auswanderin mit ihrer Mutter und ihrem 5-jährigen Sohn. Nina ist seit ca. 5 Jahren in den USA und ihre Mutter kam vor 18 Monaten nach. Wir wollten in kein Fettnäpfchen treten, weshalb wir uns eine Nachfrage verkniffen, aber es war doch recht offensichtlich, dass ihre Mutter wohl auf Grund der Entwicklung in der Ukraine nachgekommen ist. Nina selbst hatte abends noch etwas vor, was zwar schade war, uns auf der anderen Seite aber erlaubte früh ins Bett zu gehen und nochmal ein wenig Schlaf nachzuholen. Den nächsten Tag verbrachten wir mit ein wenig Sightseeing der oben schon beschriebenen Highlights und kletterten außerdem noch auf einen Aussichtspunkt (Inspiration Point). Wir hatten zwar tolles Wetter, leider hingen über Stadt und Meer die Wolken was den Ausblick ein bisschen versaute.

Abends trafen wir uns dann mit unseren zweiten Gastgebern, ein Ehepaar Mitte 40 und gingen erstmal ein Bier in einer lokalen Brauerei um die Ecke mit ihnen trinken. Nachdem wir von der Karte ein wenig überfordert waren, ließ uns die nette Bedienung einfach mal sämtliche Sorten probieren, bevor wir uns entschieden (Man merkt schon, wir sind ziemlich begeistert von der Gastfreundschaft der Amerikaner!!!). Zurück bei Lisa und Michael bekamen wir ein (riesiges!!!) amerikanisches Steak aufgetischt! Außerdem halfen die beiden uns noch ein wenig mit unserer Route durch Amerika, da sie schon ziemlich viel rumgekommen sind, was uns später veranlasste unseren Plan komplett umzukrempeln! Ein toller Abend, welcher am nächsten Morgen sogar noch von einem italienischen Espresso gekrönt wurde. Wirklich schade, dass wir die beiden nur für eine Nacht besuchen konnten!

Wir machten uns dann recht früh auf, um entlang des Pacific Coast Highways nach San Francisco zu fahren. Ob bewusst oder unbewusst hat vermutlich jeder schon mal was von diesem Highway gehört. Es ist nämlich eine der wohl berühmtesten Küstenstraßen der Welt. Selbige ist unglaublich facettenreich mit steilen Küsten, goldenen Stränden und Wasserfällen. Vieles davon im Gebiet der Big Sur einem ca. 150km langen Abschnitt der Küste. Dort konnten wir auch einen Strandabschnitt voll von Seeelefanten bewundern! Bei unserem letzten Stopp in Santa Cruz konnten wir zwei riesige Otter beim Sammeln von Austern beobachten. Das ist total faszinierend! Nachdem an den Pfählen des Piers eine Menge Austern kleben, tauchen die Otter unter und kommen mit einer Muschel und einem großen Stein wieder hoch. Anschließend schwimmen sie auf dem Rücken an der Wasseroberfläche. Der Stein wird auf dem Bauch gelegt und die Auster mit den Händen auf den Stein gehämmert, bis sie offen ist und ausgelutscht werden kann. Was die Natur nicht alles hervorbringt…

Das war dann auch unser letzter Stopp und danach ging es direkt nach Orinda, einem Vorort von San Francisco zu Judy unserer nächsten Gastgeberin. Aber das ist mal wieder eine neue Geschichte…

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