Los Angeles – ein etwas verspäteter Start

Mit 36 (!!!) Stunden Verspätung landeten wir also in der Stad der Engel im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Die Verspätung hatte nun zur Folge, dass wir nicht wie gedacht mittags, sondern Mitternacht landeten. Das bescherte uns zwar einen grandiosen Landeanflug über einem Lichtermeer, allerdings konnten wir kaum erwarten zu dieser Uhrzeit noch am Flughafen abgeholt zu werden. Wir hatten ja auch noch die obligatorische Sicherheitskontrolle vor uns. Deshalb hatten wir schon in Fidschi nach einem Hotel für die Nacht gefragt, was uns dann auch zugesichert wurde. Allerdings ist Fiji Airways ja nun doch nicht für Zuverlässigkeit berühmt, weshalb wir doch ein bisschen skeptisch waren. Nach dem Sicherheitscheck, welcher lediglich 5 Minuten dauerte (wir hatten da schon Horrorgeschichten gehört), stellten wir uns mal wieder am Serviceschalter der Airline an. Mit dabei zwei Norwegerinnen, die mit uns im Hotel in Nadi waren und nun das gleiche Problem hatten. Der Mitarbeiter am Serviceschalter schaute zwar ein wenig verdattert, machte aber keine größeren Versuche uns vom Gegenteil zu überzeugen und so wurden wir ins Crowne Plaza am Flughafen von LA gesteckt. Da wir vom Namen des Hotels noch nie gehört hatten, erwarteten wir ein relativ günstiges Motel, das war uns in dieser Situation allerdings relativ egal, wollten wir doch lediglich ein Bett, um den Jetlag gar nicht erst auftauchen zu lassen. Nachdem wir nach einem ca. 15 minütigen Fußmarsch durch den Flughafen gegen 3 Uhr im Hotel ankamen, waren wir doch positiv überrascht. Crowne Plaza ist nämlich bei weitem keine billige Absteige, sondern eine recht teure Hotelkette (laut Webseite kostet das billigste Zimmer 179$/Nacht). Nicht schlecht! Wir fielen dann auch ins Bett und versuchten Schlaf nachzuholen. Am nächsten Morgen bekamen wir sogar noch ein gigantisches Frühstücksbuffet für 30$ p.P. und danach konnte das Abenteuer LA dann auch so richtig losgehen…

Nach den doch teilweise bescheidenen Erfahrungen mit HelpX, hatten wir uns vorgenommen wieder vermehrt Couchsurfing zu verwenden (außerdem ist HelpX in den USA zwar durchaus bekannt, allerdings bei weitem nicht so groß wie in Neuseeland). Gefunden hatten wir (oder besser gesagt wir wurden gefunden von) Carlos, einem peruanischen Fotografen, welcher seit rund 18 Jahren in LA lebt. Nachdem er uns am Hotel abgeholt hatte, bescherte er uns ein bombastisches Willkommen mit deutschem Kuchen, amerikanischem Bier, Donuts, usw. Direkt danach nahm er uns mit auf eine Stadtbesichtigung von Hollywood, einen wahnsinnig leckeren Nachmittagsimbiss bei seinem Lieblingsperuaner und eine Kinovorstellung im Chinese Theatre zum Film Mad Max II inkl. deutscher Süßigkeiten. Carlos wollte nämlich, dass wir Hollywood nicht nur sehen, sondern auch erleben! Das Kino ist direkt auf dem Hollywood Boulevard und ist Schauplatz von vielen Filmpremieren der Dolby-Digital Studios. Dabei war auch sein Freund Peter, ein angehender Filmstar, welcher uns dann auch noch beim abschließenden obligatorischen In-And-Out-Burger (Mc Donalds, nur größer und besser) mit amerikanischem Bier Gesellschaft leistete. Was für ein Start!

Am nächsten Tag ging es gleich weiter Schlag auf Schlag. Carlos hatte uns nämlich eine kostenlose Stadtführung bei seinem Nachbarn (welcher ein Tour-Bus-Geschäft besitzt) besorgt. Und so ging es um 11 Uhr morgens für 6 Stunden durch sämtliche wichtigen Stadtteile. Dabei merkt man erstmal, wie groß LA eigentlich ist. Wir verbrachten nämlich mindestens die Hälfte der Zeit auf dem Highway zwischen den Stadtteilen (die sollten sich wirklich mal ein besseres Nahverkehrssystem überlegen). Dabei sahen wir Venice Beach (am dortigen Muscle Beach wurde Arnold Schwarzenegger entdeckt), den Santa Monica Pier, Downtown LA, Beverly Hills (inklusive sämtlicher Häuser von Prominenten, wie z.B. Sheldon aus Big Bang Theory), Bel Air (dort wohnte Michael Jackson), das Griffith Observatorium und anschließend ging es nochmal zurück nach Hollywood. Alles in allem ein beeindruckender Tag! Durch die Tour bekamen wir einen guten Überblick über L.A. und so einige Orte hätten wir ohne die Tour bestimmt nicht gesehen. Allerdings ist die Tour ein einziges Gehetze und hätten wir dafür Geld gezahlt, hätten wir uns vermutlich geärgert. Die wirklich sehr nette Tour Führerin hat ungelogen 6 Stunden durchgeredet, ohne auch nur eine Pause einzulegen. Ganz schön anstrengend, wenn man zuhören will, aber einem geschenkten Gaul schaut man nunmal nicht ins Maul! 🙂

Am Morgen danach wollte Carlos mit uns einige professionelle Fotos schießen, um sie in seinem AirBnB Account zu veröffentlichen. Das war quasi der Deal für unsere Unterbringung (was man nicht alles macht, oder? 😉 ) Danach bekamen wir nochmal eine private Stadtführung mit Carlos nach Japan- und China- and Koreatown, Downtown L.A. mit der City Hall, das Getty Museum und zum Sonnenuntergang und Sterne-Gucken nochmals zum Griffith Observatorium. Von letzterem hat man einen unglaublichen Ausblick über die Stadt. Dabei bestätigt sich allerdings ein Vorurteil, welches wir schon früher über Los Angeles gehört hatten. Über der Stadt hängt der Smog. (Unser Tour-Führer vom Vortag hatte uns nämlich den Unterschied zwischen Fog (Nebel) und Smog erklärt: „Fog is white, Smog not“ 😉 ). Das zweite Vorurteil, nämlich dass LA langweilig ist, können wir absolut nicht bestätigen. Die Stadt ist vollgestopft mit (positiv) Verrückten, Künstlern, Artisten usw. und daher lebendig wie wohl nur wenige andere Städte.

Zusammengefasst ein unglaublicher Start für unser Amerika Abenteuer, hauptsächlich dank Carlos Enthusiasmus für L.A., welcher sich damit definitiv einen Platz in unserer Gastgeber-Bestenliste gesichert hat. Für die nächsten Wochen hatten wir uns mal wieder ein Auto gemietet und am nächsten Morgen ging es dann los Richtung San Francisco mit dem ersten Stopp Santa Barbara. Natürlich nicht, ohne vorher nochmal kurz am Hollywood Schild anzuhalten (Carlos war nämlich so nett uns zu Hertz zu fahren und einen kleinen Umweg zu machen)! Auf dem Weg von LA nach Santa Barbara fuhren wir entlang der Küste, wodurch wir noch Miami Beach bewundern konnten. Grundsätzlich sind alle Strände in LA ähnlich. Goldener Sand, viele Menschen und ein breites Angebot an Aktivitäten (Skaten, Basketball, Volleyball, Surfen,…). Aber eine unglaublich entspannte Stimmung im doch angeblich so hektischen Amerika.

Danach ging es dann wirklich los nach Santa Barbara, aber alles Weitere ist Teil zwei des Abenteuers…

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