Las Vegas – der lang erwartete 30te Geburtstag in der Stadt der Sünde

Nach der diesmal recht kurzen 2,5 stündigen Fahrt kamen wir am berühmt-berüchtigten Las Vegas Boulevard alias „The Strip“ an. Das Ziel dieser Party-/Glückspiel-/Entertainment-/Luxus-Meile ist es sämtliche Erwartungen zu erfüllen. Welche auch immer das für einen persönlich sein könnten. Es gibt hier tatsächlich alles was man sich nur vorstellen kann. Luxushotels (welche tatsächlich gar nicht mal so teuer sind, für das Bellagio zahlt man normalerweise ca. 80$/Nacht/Zimmer) in den verrücktesten Formen, Luxusshopping, Nachtclubs, Tagclubs, Poolparties, 24-Stunden-Nightclubs, Shows, Zirkus und natürlich Glückspiel im großen Stil. Die Liste ließe sich wohl endlos fortführen.

Nachdem wir einen Parkplatz gefunden hatten (die gibt es hier nämlich kostenlos in sämtlichen Hotels) wurden wir erstmal von einer Hitzewand erdrückt. Las Vegas ist nämlich ziemlich heiß. Um genau zu heiß war es jeden Tag über 40°, einmal sogar 45°. Nun gut. Wir tingelten einfach ein wenig durch die verschiedenen klimatisierten Casinos und Hotels. Diese versuchen sich alle gegenseitig mit ausgefallenen Themen zu übertreffen, so gibt es beispielsweise Nachbauten vom alten Rom (Caesars Palace), Paris, Venedig (dort gibt es tatsächlich im 2. Stock einen Kanal auf dem Gondeln fahren), Monte Carlo, New York, eine Burg namens Excalibur, eine Pyramide mit einer Nachbildung von Ramses usw. Daneben hat nahezu jedes Hotel eigene Attraktionen. Im Bellagio gibt es alle 15-30 Minuten eine Musikshow mit Wasserfontänen, im Caesars Palace wird einmal pro Stunde Atlantis versenkt (da hat wohl jemand in Geschichte nicht aufgepasst…) und im Treasure Island erodiert nach Sonnenuntergang ein künstlicher Vulkan.

Nach dieser ersten Umgebungssondierung trafen wir uns mit Mike und Michelle in ihrem Hotel. Ihr erinnert euch bestimmt, das waren die beiden Couchsurfer aus Perth in Australien, welche uns damals ihr Zelt für unseren Westküstentrip geliehen hatten. Michelle hatte nämlich am Samstag ihren 30. Geburtstag und der musste in Vegas gefeiert werden. Nach ein bisschen quatschen gingen wir zu zwei anderen Australiern aufs Zimmer (welche wir in Perth auch kurz kennenlernen durften), um dort ein wenig zu trinken und den Plan für die nächsten Tage zu bereden. Am gleichen Abend wollten alle in ein Konzert in einen Nachtclub, da uns die Tickets aber zu teuer waren und wir außerdem neue Klamotten gebraucht hätten, sagten wir ihnen dazu ab (in unserem Reisegepäck hatte leider kein Abendkleid/Anzug Platz). Allerdings wollten sie an Michelles eigentlichem Geburtstag auf eine Poolparty und dafür wollten wir uns dann auch Tickets besorgen, aber zuerst trafen wir uns mit unseren Hosts in Las Vegas.

Heiko (31) und Susan (28) sind ein Deutsch-Amerikanisches Ehepaar, welche vor kurzem zusammen nach Amerika gezogen sind, um dort zu arbeiten. Da Susan bereits 5 Jahre in Deutschland gelebt und studiert hatte, ist ihr Deutsch ziemlich fließend, weshalb wir uns meist auf Deutsch unterhielten (was teilweise echt komisch war, da wir in letzter Zeit recht viel Englisch gesprochen hatten…) Die beiden waren auch typisch für unsere Erfahrungen in den USA total nett und unkompliziert. Wir versuchten am gleichen Tag dann noch an Tickets für die Poolparty zu kommen, leider waren diese unglaublich teuer geworden und wir mussten der Party leider absagen.

Allerdings kam Tobi auf der Suche nach Deals für die Veranstaltung dem System Vegas ein wenig auf die Schliche. Eigentlich ist es nämlich ziemlich blöd Eintrittspreise für Nachtclubs oder andere Partys zu zahlen. Es gibt in Las Vegas nämlich eine Armee von Promotern, welche sich relativ leicht dazu bringen lassen, jemanden (kostenlos) auf die Gästeliste eines Clubs zu setzen. Wir schrieben einem solchen Promoter, welcher uns innerhalb der nächsten 2 Tage auf 5 verschiedene Partys inkl. Freigetränke mitnehmen wollte. Leider war genau die Poolparty am Samstag total überfüllt, was natürlich ziemlich ärgerlich war.

Am nächsten Tag, einem Tag vor Michelles Geburtstag, besorgten wir ein Geschenk für Michelle und fuhren nachmittags wieder auf den Strip, um diesen weiter zu erkunden. Abends trafen wir uns wieder mit Mike und Michelle und fuhren zusammen zum „Old Strip“, welchen Heiko und Susan uns gerne zeigen wollten. Eine total andere Erfahrung im Vergleich zu den teuren Luxushotels am eigentlichen Strip, aber unserer Meinung nach deutlich origineller und lustiger. Vor allem gibt es hier enorme Hot Dogs und Burger sowie frittierte Süßigkeiten zum Schnäppchenpreis. Wir probierten sogenannte Twinkies, kurzum: frittierter Zuckerteig gefüllt mit Sahne und garniert mit Schokoladenstreusel und Puderzucker, unglaublich süß, lecker …und ungesund. Neben den kulinarischen Leckereien, gibt es kostenlose Live-Musik sowie verwandelt sich zu einer bestimmten Zeit die Decke bzw. Überdachung des alten Strips zu einer großen Leinwand und zeigt das Konzert eines bestimmten Sängers, wir konnten Bon Jovi miterleben.

Am nächsten Tag (Michelles Geburtstag) ging’s eigentlich genauso weiter, allerdings blieben wir dieses Mal abends auf dem Strip, um uns Las Vegas bei Nacht anzuschauen. Kurz gesagt, noch verrückter als bei Tag, denn nachts drängeln sich zusätzlich zu den Menschenmassen noch Straßenkünstler auf den Strip! Wir schauten uns die oben erwähnten Shows an sowie eine kostenlose Zirkusvorführung im Circus Circus. Und nachdem wir die Wassershow am Bellagio zum dritten Mal gesehen hatten, fuhren wir auch wieder nach Hause und hatten genug vom Strip.

Am nächsten Tag fuhren wir dann zusammen mit Mike und Michelle, sowie einer weiteren Freundin von den beiden aus Perth (die sich auch gerade auf Reisen befindet und ebenfalls zu Michelles Geburtstag eingeflogen war) zum berühmt berüchtigten Hoover Dam, der der breiteste Damm Amerikas ist und den Colorado River staut. Zuerst sahen wir ihn uns von der erst vor ein paar Jahren erbauten Brücke an (zuvor ging der ganze Verkehr nämlich direkt über den Hoover Damm), um dann letztendlich auf den Damm zu gehen und sich die Sache von näherem anzusehen. Ganz schön groß, kann man da nur sagen! Und ganz schön windig! Anschließend fuhren wir zu den Red Rocks und fuhren einfach nur einen Loop durch, mal wieder, verschiedenste Felsformationen. Fazit: wunderschön, aber verglichen mit Sachen, die wir schon gesehen haben: ganz nett. Wir fuhren die drei wieder zu ihren Hotels und machten uns auf den Weg nach Hause, denn Heiko und Susan wollten ein Barbecue am Pool mit uns machen. Da sagt man natürlich nicht nein! Unser erstes amerikanisches Barbecue bestand dann aus Maiskolben (natürlich!!!), Chicken in Terriyaki Sauce und mit Käse überbackenen Kartoffeln, sowie Obstsalat. Einfach nur yummy! Da, nach kühlten wir uns dann im Pool ab und als es ein wenig kälter wurde, sprich unter 40°C, gingen wir in den (beheizten) Whirlpool, um uns nicht zu erkälten.

Am nächsten Morgen hieß es dann sich von den beiden zu verabschieden und wir machten uns wieder auf den Weg nach Utah. Utah? Wieso Utah, die waren doch schon mal da, denkt ihr euch jetzt bestimmt… aber das ist eine andere Geschichte.

Venedig / Venezia
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