Zwischen Queenstown und Milford Sound liegt das kleine Städtchen Te Anau, welches außerdem der Ausgangspunkt für einen weiteren Great Walk, dem Kepler Track ist und am Lake Manapouri entlang führt. Auch hier bewältigten wir wieder einen kleinen Teil des Weges, um den See von Nahem betrachten zu können. Das Schöne an diesen Wanderungen ist, dass sie zwar sehr touristisch beworben und dementsprechend gut ausgebaut sind, allerdings nur von einem sehr kleinen Teil der Touristen in Neuseeland auch gemacht werden und dementsprechend relativ ruhig und ungestört sind. So saßen wir dann ca. 30 Minuten am See, ohne dass uns auch nur eine Menschenseele über den Weg gelaufen wäre. Einfach unglaublich idyllisch!
Nachdem wir uns für den nächsten Morgen um 9 Uhr eine Schiffsfahrt durch Milford Sound gebucht hatten, machten wir uns am Abend dann gleich noch auf den Weg, um bereits einen Teil der Strecke zu bewältigen. Von Te Anau nach Milford Sound sind es zwar nur etwas mehr als 100 km, man benötigt allerdings locker 2 Stunden dafür und dabei sind Foto-Stopps noch nicht mitgerechnet. Die Straße führt nämlich über die Berge und demensprechend entlang eines Passes, was natürlich relativ viel Zeit in Anspruch nimmt. Die Nacht verbrachten wir auf ca. halber Strecke im Auto unter klarem Sternenhimmel mit einem unglaublichen Blick auf die Milchstraße. Leider hatten wir quasi Vollmond, was jeglichen Versuch ein gutes Bild zu schießen zunichtemachte.
Wir hatten uns aus zwei Gründen für eine Schiffsfahrt um 9 Uhr entschieden. Zum einen war sie nur halb so teuer wie eine Fähre zur Mittagszeit, zum anderen hatten wir schon gehört, dass diese Schiffe nicht so vollgestopft mit Touristen sind wie zu späteren Uhrzeiten. Das bestätigte sich dann auch. Das Boot war zwar gut besucht, aber man hatte genügend Platz, um herumzulaufen und Fotos zu schießen (auch wenn auf Grund des trockenen Wetters die meisten Wasserfälle, für die Milford Sound so berühmt ist ausgetrocknet waren). Immerhin sahen wir Seelöwen, eine Goldader (da es ein Weltnaturerbe ist, ist jeglicher Bergbau verboten) und zumindest drei aktive Wasserfälle (darunter auch die bekannten Stirling Falls). Milford Sound liegt im Fjordland Nationalpark und ist so berühmt, weil es der für Touristen am einfachsten zu erreichende Fjord ist. Die Schiffsfahrt war richtig beeindruckend, Mitre Peak mit 1692m hoch (die höchste Erhebung im Milford Sound), hohe mit Bäumen bewachsene Berge, die vom Wasser in die Höhe ragen und deren Gipfel teilweise schneebedeckt sind. Ein wunderschöner Fleck Neuseelands.
Am Nachmittag ging es dann mit ein paar Zwischenstopps (zahlreiche Aussichtspunkte, Wasserfälle und die Mirror Lakes) zurück über Queenstown (wo wir uns auf Grund der bitterkalten Nacht einen zweiten Satz Schlafsäcke besorgten), nach Wanaka. Dort verbrachten wir eine weitere Nacht im Auto, um uns in der Früh zur Westküste der Südinsel aufzumachen. Auf dieser Strecke gab es wieder einige kleine Wanderwege, Wasserfälle, einen Blue Pool (der seinem Namen alle Ehre machte) und einen wunderschönen Strand (Ship Creek). Ein Highlight all dieser Stellen ist, dass sie voll von glattgeschliffenen flachen Steinen sind, mit welchen sich wunderbare Steintürmchen bauen lässt, ein Fakt den Tobi natürlich sofort ausgenutzt hat. 🙂
Am Ende dieses Trips stand dann unser nächstes Ziel auf dem Programm, der Fox Gletscher, wo wir einen HelpX Host in einem Motel gefunden hatten. Diese (etwas traurige) Geschichte gibt es aber beim nächsten Mal.