Gold Coast

Wieder in Brizzy – australisch für Brisbane – angekommen, setzten wir uns gleich in den Zug zur weltberühmten Gold Coast. Dort hatten wir einen Couchsurfer für 5 Tage gefunden: Joshua. Er ist in unserem Alter und trainiert gerade für seinen ersten Marathon, den er im Mai in der Nähe von L.A. antreten wird. Leider genau einen Tag vor unserer Ankunft dort, sonst hätten wir ihn sogar noch anfeuern können. Dazu hat er einen strengen Trainingsplan, steht jeden Tag um 5h auf und geht um 6h für 2-3 Stunden trainieren! Wir dachten uns erst, dass das ja ganz schön früh ist, aber eigentlich ist es nur logisch: tagsüber ist es einfach zu heiß, um sich zu bewegen. Andererseits ist das wohl auch typisch für die Gold Coast, dass ab 6h der ganze Strand voll ist. Lauter Sportler, denen es tagsüber zu heiß ist oder Surfer, die sich die besten Wellen schnappen wollen (oder Leute, die in der Nacht nicht mehr nach Hause fanden und den Rausch am Strand ausschlafen). Joshua war auf jeden Fall sehr relaxt und nett, wieder ein Couchsurfing Volltreffer!

Die 5 Tage waren dann vor allem eines, sehr entspannend! 3 Tage verbrachten wir an verschiedenen Stränden. Die Gold Coast ist nämlich unglaublich lang. Joshua und seine unglaublich nette Mutter (die übrigens auch Couchsurfing betreibt) wohnen am südlichen Ende. Ein bisschen weiter südlich liegen schöne Strände und Buchten, die vor allem von Einheimischen aufgesucht werden (z.B. Currumbin). Richtung Norden reiht sich ein Strand an den anderen bis hin zum weltberühmten Surfers Paradise. Je weiter man sich diesem nähert, desto größer werden die Hotels direkt am Strand. Hier ist es vielleicht auch mal wieder Zeit eine australische Eigenart näher zu beleuchten: Man liest in Australien ziemlich häufig von einem Superlativ auf der südlichen Hemisphäre. Uns sind davon mittlerweile einige begegnet, u.a. der längste Bootssteg, die größte ein-bögige Brücke (die Harbor Bridge in Sydney) und nun eben das höchste Gebäude der Südhalbkugel in Surfers Paradise (es gibt noch zahllose weitere Beispiele). Das ist natürlich nur bedingt fair, da Australien so ungefähr das einzige Nicht-Entwicklungs-Land auf dieser Seite der Kugel ist. Die einzigen ernsthaften Konkurrenten wären wohl Neuseeland (aber die Kiwis sind wie wir alle wissen mehr damit beschäftigt Berge von Rugby-Spielern zu züchten) und eventuell Brasilien (die aber vermutlich besseres im Sinn haben als das höchste Gebäude der Südhalbkugel zu bauen). Im Falle des Gebäudes von Surfers Paradise erkennt man diese Krux dann auch ziemlich gut. Es mag zwar das höchste Gebäude der Südhalbkugel sein, ist aber das sage und schreibe SIEBENUNDZWANZIG höchste Gebäude der Welt…

Einen Tag hat es leider komplett geregnet und zwar wirklich den kompletten Tag ohne Pause, was dazu führte, dass am nächsten Tag sogar einige Straßen wegen Überflutung gesperrt waren. Aber Surfers Paradise bei Regen hat auch ein ganz eigenes Flair. Surfers Paradise ist ein touristisches Mekka, allerdings bei weitem nicht so aufdringlich wie z.B. Airlie Beach, hauptsächlich gibt es Geschäfte für Souvenirs, Kleider und Touren aber auch zahllose Erlebnisparks. Alles sehr stark auf Erholungsurlaube für Familien und Abenteuerlustige zugeschnitten. Den Regentag konnten wir dann auch nutzen, um uns einen Plan für die nächsten Tage zu überlegen. Wir wollten ja wieder in Richtung Sydney, aber so richtig viele Ideen für den Weg hatten wir noch nicht, denn so viele Highlights gibt es zwischen der Gold Coast und Sydney leider nicht. Dementsprechend fanden wir es dann auch relativ sinnlos ein Auto zu mieten, vor allem da das einzige größere Highlight Byron Bay lediglich 80km von der Gold Coast entfernt war. Da wir aber noch recht viel Zeit hatten beschlossen wir es doch mal mit Trampen zu versuchen. Dafür suchten wir uns 4 Städte zwischen Gold Coast und Sydney als Zwischenziele aus, um nicht zu lange Strecken trampen zu müssen und notfalls auf den Zug zurückgreifen zu können. Diese Orte waren eben Byron Bay und zusätzlich Coffs Harbor, Port Macquarie (wegen seinem Koala Krankenhaus 😀 ) und Newcastle…

Fluss ins Meer / River into the Sea
« von 11 »

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