Exmouth und Cape Range National Park

Nach einer ausnahmsweise sehr kurzen Autofahrt (ca. 2 Stunden) zogen wir bei unserer nächsten Gastfamilie ein. Dieses Mal ein verheiratetes Paar um die 50 mit ihrem 3-jährigen Sohn Kevin. Dementsprechend war es auch eine etwas andere Erfahrung als zu Beginn unserer Reise, allerdings keineswegs eine schlechtere. Wir wurden sehr nett aufgenommen und die drei nahmen uns dann am Abend mit zum Fischen. Bevor es aber losging schmiedeten wir noch Pläne für die Nationalparkerkundung, beschlossen endgültig noch einen Abstecher zum Karijini Nationalpark zu machen und machten uns ein Abendessen. Das klingt nicht sonderlich erwähnenswert, aber während des Essens ist Kevin aufgefallen, dass man Kerstin super als Spielpartner mit einem Tablet beschäftigen kann. Die Frage „What do you play?“, bereute sie schon schnell… Der kleine hatte es unglaublich gut drauf durch zig Spiele zu navigieren ohne auch nur ein Wort lesen zu können. Nachdem er dann auch noch gemerkt hat, dass Kerstin ihm nicht wiederstehen konnte, wurde sie dauerhaft als Spielpartner eingespannt. Und da er sich ihren Namen nicht merken wollte – oder konnte – wurde sie mit „Where is my friend“ gerufen. 😉 (So nebenbei: am letzten Tag kannte er dann ihren Namen)

Beim Fischen ist dann erst mal nicht sonderlich viel passiert (was auch, man sitzt ja nur rum und wartet, das wird vermutlich nicht mehr unsere Lieblings-„Sportart“). Kerstin war die meiste Zeit mit Kevin und dem Handy beschäftigt, bis es dann gegen Ende doch noch Schlag auf Schlag ging: Zuerst hörte man sie nur, aber dann kamen sie tatsächlich bis kurz vor das Pier… DELFINE!!! Und als wäre das noch nicht genug, hatte ein anderer Angler (es gibt davon tatsächlich mehrere…) auf einmal etwas (zu) großes an der Angel. Wir hätten nie gedacht, dass Angeln tatsächlich sowas wie Spannung hervorbringen könnte, aber der Kampf mit dem Fisch war schon relativ witzig. Leider kam am Ende nur eine leere Angelschnur heraus, aber die „Experten“ um uns herum waren sich einig, dass es sich um einen Hai gehandelt haben müsste. Das wäre ja noch der OBERKNALLER gewesen… Die Ausbeute unserer Gastfamilie war übrigens relativ dürftig, um genau zu sein nicht vorhanden, aber wir hatten auf jeden Fall ein Erlebnis mehr im Reiserucksack.

Am nächsten Tag war nun also der Cape Range Nationalpark angesagt. Bekannt ist er hauptsächlich wegen seiner nahezu endlosen Strände und Buchten, aber der Reihe nach: Wir begannen den Tag mit einer Wanderung in den Yardie Creek, der sich vom Meer einige km ins Landesinnere erstreckt. Wir hatten ein wenig Hoffnung ein Wallaby zu treffen, aber die sind leider wie die Kängurus eher nachtaktiv und dazu noch ziemlich scheu.

Danach erkundeten wir die wirklich zahllosen Strände, hier eine Auswahl unserer Highlights:

Oyster Stack: Ein relativ kleines Stückchen Steinküste, aber hier tummeln sich Krabben und Krebse. Auch wenn sie relativ scheu sind, ist es bei der Masse an Tieren nahezu unmöglich keinen davon zu Gesicht zu bekommen.

Turtle Bay: Ein nahezu leeres Fleckchen Strand (nicht wirklich spektakulär). Allerdings kommen hier jedes Jahr die Schildkröten um ihre Eier zu legen, leider waren wir dafür ein bis zwei Wochen zu früh…

Little Lake: Hier hat sich auf Grund von Hochwasser ein kleiner See gebildet, der teils abstruse Formationen im Sand hinterlassen hat, auf dem sich einige Tiere wie z.B. Vögel unglaublich wohl zu fühlen scheinen.

Bird Hide and Mangrove Bay: An dieser Stelle kann man einen Steg, der durch Mangroven hindurch führt, folgen, welcher dann letztendlich in einer Beobachtungsstelle für Vögel mündet. Wirklich schön, und wir konnten ein paar Pelikane aus der Ferne erspähen.

Turquoise Bay: DAS absolute Highlight des Parks. Zuerst ein unendlich langer Sandstrand, der dann in einer türkisenen Bucht mit nahezu weißem Sand mündet. Beides sind geniale Stellen zum Schnorcheln, aber wie auch bei Coral Bay sind die Korallen in Küstennähe meist abgestorben. Für die nähere Erkundung wäre dann ein Boot oder gar Tauchausrüstung besser gewesen. Turquoise Bay ist übrigens der zweitschönste Sandstrand Australiens, laut TripAdvisor 2014.

Und ganz am Ende, als wir uns abends wieder auf den Heimweg machen wollten, haben wir sie doch noch von ganz nah gesehen: kleinere Kängurus. Auf jeden Fall hat‘s da nur so gewuselt und wir kamen mit dem Fotos machen kaum noch hinterher.

Das war‘s dann auch schon mit dem Park. Natürlich gäbe es noch viele weitere tolle Stellen, aber die waren entweder nur mit Allradantrieb erreichbar oder uns fehlte einfach die Zeit. Denn da wir beschlossen hatten zum Karijini zu fahren, mussten wir am nächsten Morgen in der Früh schon weiter, denn Karijini NP ist schlappe 750km von Exmouth entfern (Aber auch von allen anderen Städten in der „nahen“ Umgebung).

« von 20 »

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert