Cusco – Zeit zum akklimatisieren

Der Nachtbus nach Cusco – der erste Siedlungspunkt und spätere Hauptstadt der Inkas – ist eigentlich ganz angenehm, nur leider hat der Busfahrer die Heizung nicht so richtig im Griff, weshalb es teils unangenehm warm ist. Aber halb so schlimm, wir können trotzdem halbwegs schlafen und haben für die nächsten zwei Tage auch kein sonderlich ausführliches Programm geplant, um uns ein wenig an die Höhe zu gewöhnen. Cusco liegt nämlich 3300m ü.d.M. und jeden, den wir in den nächsten Tagen treffen werden, hat irgendwelche leichten Krankeitssymptome (meist Erkältung, Magen-Darm und/oder Fieber). Die Akklimatisierung ist also bitter nötig, denn wir haben noch zwei Wanderungen in extremere Höhen geplant, den “Rainbow Mountain” auf 5020m und als absolutes Highlight unsere 5-tägige Wanderung über den Salkantay Pass auf 4600m in Richtung Mach Picchu. Aber der Reihe nach…

Die ersten Tage schauen wir uns ein wenig in Cusco um und wie auch in Arequipa kann man es hier auch locker länger aushalten. Natürlich ist es als “der Anlaufpunkt” für Machu Picchu sehr touristisch geprägt, aber man findet auch Ecken ohne großen Trubel, tolle Cafés und tolle (auch vegane) Restaurants. Und insbesondere in der Nacht erstrahlt die von mit Häusern bebauten Bergen umgebene Stadt in allen möglichen Farben!

Natürlich erkunden wir auch die Umgebung von Cusco, insbesondere das “Sacred Valley” in welchem verschiedene Inka-Ruinen zu finden sind. Wir möchten diesmal keine zu buchen, stattdessen erkunden wir es auf eigene Faust und suchen uns ein Collectivo nach Pisac (2715m). Ein richtig hübsches kleines Örtchen mit einer in den rückseitigen Berg eingebetteten riesigen Inka-Ruine im Hintergrund, welche wir über fast 3 Stunden erkunden. Zum Eingang müssen wir uns mit einem Taxi fahren lassen, laufen dann aber durch die Ruinen, über den Berggrat, durch in den Berg geschlagene Tunnel, vorbei an Inka-Lagerhäusern, –Wohnhäusern und Heiligtümern zurück zum Ort. Danach schlendern wir noch ein wenig über den hiesigen Markt und entspannen uns in einem netten Café, bevor wir zurück nach Cusco fahren. Heute ist nämlich Tobi mit leichtem Fieber und Magen-Darm gekennzeichnet…

Der nächste Tag sieht ähnlich aus, morgens geht es mit dem Collectivo nach Ollantaytambo (2800m) und in die dortige Berg-Ruine der Inkas, die (leider) nicht ganz so aufregend ist wie die in Pisac. Das besondere ist vor allem, dass hier auch der ganze Ort noch aus Inka-Zeiten stammt und die Grundrisse in weiten Teilen des Ortes noch vorhanden sind. Daher bekommt man von der Ruine aus einen guten Einblick, wie die Inkas ihre Städte angelegt haben. Außerdem fand hier eine der letzten Schlachten zwischen den Inkas und den Spaniern statt, bevor erstere in die Berge zurückgedrängt wurden. Auf dem Rückweg wandern wir noch zu den Salinen (Salineras de Maras), die zwar schon vor den Inkas angelegt wurden aber auch die für sie typische Terrassenbauweise zeigen und noch heute zur Salzgewinnung genutzt werden. Da wir durch den Hintereingang wandern, sparen wir uns nicht nur den Eintritt, sondern laufen auch komplett an den Salinen vorbei bevor wir zum eher touristischen Aussichtspunkt kommen und uns ein Taxi zurück zur Straße ergattern und dann auf ein Collectivo nach Cusco warten. Am nächsten Tag haben wir dann den Rainbow Mountain geplant.

Am Morgen werden wir um 4 Uhr abgeholt, fahren rund 2 Stunden zum Fuß der Bergkette zum Frühstück auf ca. 3800m. Auf der weiteren Fahrt nach oben zum Ausgangspunkt der Wanderung zum Rainbow Mountain auf 4800m zerlegt es Kerstin dann den Magen, deshalb muss sie die Wanderung nach ca. 15 Minuten mit Schwindel und Übelkeit abbrechen um sich im Van ein bisschen hinzulegen… Sad smile Tobi geht dementsprechend alleine mit unserer Gruppe aus hauptsächlich Amerikanern weiter und findet sich mitten in einer kleinen Völkerwanderung zum Berg wieder. Gefühlt *jeder* der auch nur halbwegs gerade laufen kann, versucht sich an diesem Berg. Die Pferde am Startpunkt sind im Dauereinsatz, um diejenigen die nicht fit genug sind zum Berg zu bringen. Die eigentliche Strecke ist mit rund 45 Minuten und 300 Höhenmetern kein größerer Act, aber die Höhe lässt doch viele an die Grenzen ihrer körperlichen Fähigkeiten kommen… Wir erwischen aber einen sehr guten Guide, der die Gruppe um die Touristenmassen herum auf den höchstgelegenen Aussichtspunkt führt und von dem aus man den Ausangate Gletscher bewundern kann. Der Rainbow Mountain macht seinem dann Namen alle Ehre und erscheint im richtigen Licht in den verschiedensten Regenbogenfarben. Auf dem Rückweg freundet sich Tobi (mal wieder) mit einem Straßenhund an, während er auf die anderen wartet und als dann alle zurück im Van sind geht es nach einem ausführlichen Mittagessen zurück nach Cusco. Am Abend liegt Kerstin dann mit Magen-Darm und leichtem Fieber flach.

Am nächsten Tag ist ausruhen und Regeneration für Kerstin angesagt. Wir bleiben in Cusco, machen eine kleine Stadtführung und organisieren eine Tour im Dschungel für die Zeit nachdem wir aus Machu Picchu zurückkommen. Am späten Nachmittag steht dann noch das Briefing für die 5-tägige Wanderung über den Salkantay Pass an und nach dem Essen mit einer Reisebekanntschaft aus dem Colca-Canyon geht es zeitig ins Bett, am nächsten Morgen werden wir nämlich wieder um 4 Uhr abgeholt, aber das ist eine andere Geschichte….

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